Fett, einer der Hauptnährstoffe, erfüllt im Körper viele Funktionen. Bereits auf Ebene unserer Zellen ist es von hoher Wichtigkeit, denn es wird zum Aufbau von Zellwänden benötigt. Es liefert Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Dies ist eine lebenswichtige Funktion, denn ohne diese können die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K aus der Nahrung nicht aufgenommen und verarbeitet werden. Diese Vitamine wiederum sind notwendig für zahlreiche Prozesse, die im Körper reibungsfrei ablaufen müssen, um unsere Gesundheit aufrecht zu erhalten.
Nicht zuletzt dienen Fette auch als Geschmacksträger, die Aromen zur Geltung bringt.
Als Energielieferant eignet sich Fett ausgezeichnet. Mit neun Kilokalorien liefert es über das Doppelte an Kalorien als Kohlenhydrate oder Eiweiss. Überschüssiges wird in sogenannten Depots gespeichert und daher wird klar, dass wir Fett nicht im Übermass konsumieren sollten. Dies kann aber auch ein positiver Punkt sein, denn bei länger andauernden Hungerzuständen kann sich der Körper dara bedienen. Ebenfalls schützt das Fett unter der Haut vor Kälte und wirkt als Puffer zum Schutz unserer Organe vor Verletzungen und anderen äusseren Einflüssen.
Wie viel soll es denn nun sein, damit es ausgewogen und gesund ist? Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) schreibt dazu: «Gemäss der Schweizer Lebensmittelpyramide wird der Verzehr von täglich 2 bis 3 Esslöffeln oder 20 bis 30 g Pflanzenöl empfohlen, davon mindestens die Hälfte in Form von Rapsöl; sowie 1 Portion oder 20 bis 30 g ungesalzener Nüsse, Samen oder Kerne. Zusätzlich können sparsam Butter, Margarine, Rahm etc. verwendet werden, d. h. etwa 1 Esslöffel oder 10 g pro Tag.»
Entscheidend sind schlussendlich die unterschiedlichen Fettsäuren. Es existieren gesättigte, einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Sie finden gesättigte Fettsäuren vor allem in Lebensmittel tierischer Herkunft, wie beispielsweise Butter, Rahm, Fleisch oder Wurstwaren. Diese Fettsäuren sind für den Menschen nicht essenziell. Das bedeutet, dass der Körper sie selbst auch aus anderen Nahrungsinhaltsstoffen wie Glukose (Zucker) oder Eiweissen herstellen kann. Gesättigte Fettsäuren sollten unter 10% der täglichen Gesamtenergiezufuhr ausmachen, denn gesättigte Fettsäuren können sich ungünstig auf die Blutfettwerte auswirken.
Die Familie der ungesättigten Fettsäuren wird unterteilt in einfach gesättigte Fettsäuren – wie zum Beispiel Oliven- oder Rapsöl – und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Zu den zweiten gehören die Omega-6-Fettsäuren, die Sonnenblumen-, Soja- und Maiskeimöl einschliessen, sowie die Omega-3-Fettsäuren. Zu diesen zählen Fette aus Seefisch wie Hering und Lachs und auch Pflanzenöle wie Lein-, Raps- und Walnussöl.
Omega 3 und 6 sind für unseren Körper wichtig, denn sie steuern als jeweiliger Gegenspieler gemeinsam Abläufe, wie beispielsweise unsere Immunabwehr. Omega 6 startet den Entzündungsprozess und hilft damit, Eindringlinge abzuwehren. Omega 3 hingegen hilft dabei Entzündungen zu beenden.
Damit nun also der Körper nicht ständig Entzündungen generiert, sondern diese auch wieder abgeschlossen werden können, ist ein ausgewogenes Verhältnis nötig. So erachten Ernährungswissenschaftler der Budwig-Stiftung ein Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren von 2:1 bis 5:1 für ausbalanciert.