Mann und Frau

Mann und Frau

Was ist männlich, was weiblich? Sind es bloss Attributte, die uns anerzogen, die eine Prägung sind? Oder sind Charaktereigenschaften, Stärken und Schwächen, auch biologisch begründet, von Hormonen orchestriert, in den Chromosomen angelegt? Es ist ein komplexes Thema und begleitet mich auch als Mutter eines Sohnes und zweier Töchter. Unweigerlich prägen wir Eltern sie mit unserem Sein und Handeln. Während mein Mann und ich in vielem nicht die klassische Rollenverteilung haben – ich arbeite mehr extern als er, er ist mehr Hausmann als ich Hausfrau, ich bin mehr im Fussballstadion als er, er putzt gründlicher als ich – ist seine Vaterrolle eine andere als die meine. Und ich bin froh darum. Dabei wurde auch ich, wie leider eine grosse Mehrheit der Frauen, von Männern belästigt und missbraucht; das «not all men, but always men» kenne ich bestens. Umso wichtiger ist mir neben dem Heilwerden von uns Frauen auch jenes der Männer. Männer sollen sich dabei nicht verbiegen müssen. Mein Sohn darf sich so entwickeln, wie er angelegt ist. Ja, er ist manchmal «typisch Junge», aber auch sensibel, immer wieder unsicher und voller Ängste. Das darf doch auch «typisch Bub» sein? Und meine Modis sind manchmal Prinzessinnen im Einhorn-Glitzer-Röckli, aber auch mutig, bestimmend, initiativ. «Typisch Mädchen», oder etwa nicht? Und doch unterscheiden sie sich als Bub und als Mädchen in ihrem Denken und Handeln. Ich bin für Gleichberechtigung, lebe sie täglich vor. Doch eine Gleichschaltung der Geschlechter schiesst am Ziel vorbei. Erst in unserer Unterschiedlichkeit zeigt sich die Vielfalt, erst wenn wir ganz «uns» sein dürfen und dabei das Gegenüber respektieren und annehmen, ergänzen wir uns und machen das Miteinander nicht zum Kampf, sondern zur Bereicherung für uns alle.

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