Bereits bei der Übergabe des Testfahrzeugs bei der Emil Frey AG in Ostermundigen fällt das neue Design des Subaru Levorgs auf. Die das Erscheinungsbild prägende Lufteinlass-Hutze auf der Motorhaube fehlt. Kein Wunder, denn der neue Levorg ist nicht mehr mit einem 1,6-Liter-Turbomotor ausgestattet, sondern nun mit einem 2-Liter-Boxeraggregat, das mit 150 PS 20 Pferdestärken weniger bietet als das Vorgängermodell. Immerhin erfüllt der neue Motor die Abgasnorm Euro 6d-Temp-EVAP, was denn auch der Grund für den Wechsel gewesen sein dürfte. Dem Erscheinungsbild schadet der Motorenwechsel nicht, die ein aggressives Äusseres verleihende Hutze war auf jeden Fall nicht jedermanns Geschmack.
Das Fahrzeuginnere in der höchsten Ausstattungsvariante Luxury macht ungemein Lust, das Auto zu fahren. Kein Wunder, denn was da alles zur Serienausstattung gehört: abgedunkelte Scheiben, elektrisches Glasschiebedach, automatische 2-Zonen-Klimaautomatik, Navigationssystem und, und, und… von den zahlreichen Fahrassistenzsystemen ganz zu schweigen. Der Innenraum ist platzmässig vielversprechend. Vorne wie hinten geniesst man ausreichend Platz, im Fonds fühlen sich ebenfalls Grossgewachsene auf langer Fahrt dank genügend Beinfreiheit wohl. Ein Blick in den Kofferraum zeigt: Hier kann ordentlich was reingepackt werden, bis zu 1446 Liter fasst er. Das ist bei einer Länge von fast 4,7 Meter und einer Breite von 1,78 Meter auch nicht weiter verwunderlich.
Die Grösse ist eine Komponente, das Gewicht eine andere. Ganze 1640 Kilogramm wiegt der Levorg. Da wird schnell klar, dass mit einem 20 PS schwächeren 2-Liter-Boxermotor die Sportlichkeit beim jüngsten Levorg-Spross nicht mehr im Vordergrund steht. Mit Blick zurück auf die Innenausstattung und die Verarbeitung ist ganz klar der Komfort im Vordergrund. Hier hat Subaru ganze Arbeit geleistet. Der Motor beschleunigt das Auto im noch guten Bereich, die abgerufene Leistung ist im Innenraum zu hören, aber angenehm dezent.
Die im Vergleich mit seinem Vorgänger geringere Motorenleistung tut dem Auto eigentlich ganz gut, zumal die Übersicht dank der fehlenden Hutze besser ist. Allerdings zeigt der Verbrauch, dass der neue Motor ordentlich Durst entwickelt, im Stadtverkehr schnellt die Anzeige rasch über die 10-Liter-Marke.
Auf grosser Fahrt aber senkt sich der Verbrauch deutlich und kann mit umsichtiger Fahrweise – eine Anforderung, die ein Fahrer mit Blick auf seine Familie ohnehin erfüllen sollte – sogar unter die vom Hersteller angegebenen Verbrauchswerte «gedrückt» werden. Und das sind dann schon wieder hervorragende Aussichten. Und solche kann man auch bei winterlichen Verhältnissen in den Bergen geniessen. Der permanente Allradantrieb machts möglich.
Das Basismodell des Subaru Levorg kostet 27’750 Franken. Das Testfahrzeug in der höchsten Ausstattungslinie Luxury ist ab 35’500 Franken erhältlich.