Daniel Hauert, Vorsitzender der Bankleitung, begrüsst die zahlreichen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, darunter viele Vertreterinnen und Vertreter regio-
naler KMU. Besonders Nationalrat Hans Jörg Rüegsegger, der trotz laufender Session den Weg nach Schwarzenburg gefunden hatte, hebt der Bankfach-Experte hervor. Für seine Anwesenheit und sein Engagement, insbesondere auch für kleinere Banken in der Stadt Bern – wie Hauert mit einem Augenzwinkern betont – erhält er grossen Applaus. Ein zentrales Element des Abends war das Podiumsgespräch mit prominenter Besetzung: SRF-Journalist Simon Leu moderiert das Gespräch mit Silvia Binggeli (Chefredaktorin Schweizer Illustrierte), Fabian Staudenmann und Michael Ledermann, den zwei bestens bekannten Eidgenossen aus der Region. Schon beim Einmarsch ernten die beiden Sportler den lautesten Applaus – ein klares Zeichen der regionalen Wertschätzung für ihre Leistungen am ESAF. Leu sorgt mit seinem gewohnt charmanten Stil für eine lockere Atmosphäre: «Spätestens seit dem Fest in Mollis sind wir ja jetzt alle Schwingerprofis, auch wenn die Berner dieses Mal ‹nur› 12 statt 17 Kränze holten», scherzt er.
Zwischen Emotionen und Medienrummel
Dass es knapp nicht zum Schwingerkönig gereicht hat, habe Fabian Staudenmann mittlerweile verarbeitet. Doch wie gehen Profisportler mit Rückschlägen und der zunehmenden medialen Aufmerksamkeit um? Diese Fragen stehen im Zentrum des Gesprächs. Staudenmann zeigt sich reflektiert. Auch wenn das ESAF sportlich nicht wie erhofft verlief, sagt er: «Enttäuschungen gehören zum Sport. Es bringt nichts, Energie für Dinge zu verschwenden, die man nicht mehr ändern kann – auch nicht für Kampfrichterentscheide.» Der Mathematikstudent wirkt ruhig und überlegt: «Ich bin eher ein Kopfmensch als ein Bauchmensch.» Auch Michael Ledermann spricht offen über die Herausforderungen seiner Saison. Nach einem Kreuzbandriss im Frühling war seine Teilnahme am ESAF ein Wettlauf gegen die Zeit. «Geduld und der Fokus auf meine eigene Schwingart haben mir geholfen», erklärt er.
Medien: Fluch und Segen zugleich?
Silvia Binggeli, gebürtige Guggisbergerin, bringt als Medienprofi eine spannende Perspektive ins Gespräch. Sie gewährt Einblicke in den redaktionellen Alltag rund um den Schwingsport, etwa wenn innert Stunden nach der Krönung des Schwingerkönigs eine Home-Story entstehen muss. Bevor sie weiter ausführt, setzt sie ein klares Zeichen: «Wir dürfen stolz auf unsere Schwinger sein, egal wie viele Kränze sie heimbrachten.» Das Publikum quittiert ihre Worte mit grossem Applaus.
Binggeli betont die Bedeutung von Authentizität: «Die Menschen interessieren sich für echte Geschichten. Gleichzeitig ist es unsere Verantwortung, persönliche Grenzen zu respektieren.» Eine Grenze, die auch Fabian Staudenmann bewusst zieht. Nach dem verpassten Titel verzichtete er direkt nach dem ESAF auf Interviews: «Man muss sich bewusst sein, dass viele mitlesen. Missverständnisse entstehen schnell. Da ist es manchmal besser, zu schweigen, als etwas Falsches zu sagen, besonders wenn die Emotionen hochkochen.» Das Publikum zeigt viel Verständnis für diese ehrlichen Worte. Auch Michael Ledermann spricht Klartext: «Die Medien sind wichtig für den Schwingsport. Aber man muss überlegt damit umgehen. Manche stellen dich aufs Podest, wenn es läuft, und lassen dich fallen, wenn es nicht gut läuft.» Auf die Frage von Leu, ob er dabei an die «Medienriesen mit den grossen roten Buchstaben» denke, reagiert Ledermann mit einem vielsagenden Schmunzeln.
Ein Abend mit Stil – und Bodenhaftung
Zum stilvollen Ausklang lädt das Restaurant Löwen aus Riffenmatt zu einem feinen Apéro riche mit regionalen Spezialitäten. Ein besonderes Highlight bildet die Lasershow «Meine Heimat, das Schwarzenburgerland», gestaltet von Maturandin Lara Mast – eine stimmungsvolle Hommage an die Region, die beim Publikum grossen Eindruck hinterlässt. Mit dem Schloss-Apéro beweist die Bank Gantrisch einmal mehr, wie gut es ihr gelingt, Tradition, Regionalität und aktuelle Themen zu verbinden und dabei stets den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.