Mundart ist beliebt

Mundart ist beliebt

Der Journalist, Schriftsteller und Dialektologe aus dem Sensebezirk ist ein begnadeter Wortkünstler. Derzeit hat er gleich zwei Eisen im Feuer. Ende März ist die Erzählung «D Seisler hiis böös» erschienen und Ende Juni beginnen die Aufführungen des Freilicht-Theaterstücks «Hörti Zytte».

Christian Schmutz ist in Tafers aufgewachsen. Während seines Studiums recherchierte und erarbeitete er «Das Senslerdeutsche Wörterbuch». Dieses Werk erfreut sich nach wie vor grosser Beliebtheit und ist bereits in der 3. Auflage erschienen. Damals als Journalist bei den «Freiburger Nachrichten» beschäftigt, entschied sich Schmutz kurzerhand, sein Arbeitspensum zu reduzieren und vor allem das zu tun, was er am liebsten macht: seiner Leidenschaft zu Dialekten, besonders dem Seislerdütsch, zu frönen. 2007 wurde sein erster historischer Roman «Als die Nachtvögel kreisten» veröffentlicht. Dieser spannende Geschichtskrimi spielt in den Jahren 1936 bis 1938 als zu Zeiten von Armut und Hunger eine Diebesbande – «die Hintercher-Bande» – in ganz Deutschfreiburg ihr Unwesen trieb und dadurch schweizweit bekannt wurde. Als Teilzeit-Mundartredaktor ist er seit 2006 bei Radio SRF tätig und präsentiert donnerstags die Sendung «Schnabelweid», die sich rund um Dialekte dreht. «Bachab – Falli Hölli verschwindet» heisst sein zweiter Geschichtsroman, der 2012 erschien. Dieser erzählt, wie 1994 eine ganze Ferienhaussiedlung im Plasselbschlund 200 Meter talabwärts rutschte. Beide Romane wurden von 2009 bis 2011 beziehungsweise 2013 und 2014 als Freilichttheaterstücke aufgeführt und begeisterten die Massen. Zahlreiche Publikationen und Projekte rund um das Senslerdeutsch, die Menschen aus dem Bezirk und die Sprachgrenze hat er bisher verwirklicht. Ausserdem ist der 47-Jährige Kulturorganisator beim «Theater-Hintercher» und im Verein «Wier Seisler» vertreten.

Liebe zum Schreiben und Reden
«Seislerdütsch, das saundet so jùscht», erklärt Christian Schmutz augenzwinkernd. Man muss es hören, um es geniessen zu können. Seit 2009 absolviert er in kleinerem und grösserem Rahmen Auftritte als «Slämsler» ( Slam-Sensler). Dabei steht er der Spoken-Word-Szene nahe, der unter anderen bekannten Wort-Akrobaten auch Pedro Lenz angehört. Auf Anfrage vom Zytglogge Verlag verfasste er ein Buch in Senslerdialekt. «‹D Seisler hiis böös› ist eine Missverständnis-Geschichte rund um unsere Sprache. Dabei schwirrte mir die Idee von einer ‹Sensler Hotline› schon einige Zeit im Kopf herum», erzählt Schmutz. Momentan stehen etliche Lesungen in der ganzen Schweiz und sogar im Welschland an. Zusammen mit «Radio Freiburg» wird das Buch demnächst als Hörspiel produziert. Jedes Jahr im April zieht sich Christian Schmutz für vier Wochen ins Schwarzsee-Gebiet zurück, um konkrete Projekte abzuschliessen oder einfach seiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Geschichten und Ideen hat er einige in der Schublade.

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