Der erste Eindruck vom Kia Ceed: sehr schick und schnörkellos. Die dritte Generation des Kompaktautos soll laut Produktmanager Steffen Michulski eine möglichst breite Kundenschicht erreichen und eifert daher dem VW Golf nach. Keine Designexperimente, stattdessen ein eher seriöses Design. Die Länge des Fünf-Türers ist gleichgeblieben (4,31 Meter), aber es ist um 2,3 Zentimeter flacher (jetzt 1,45 Meter) und 2 Zentimeter breiter als sein Vorgänger (jetzt 1,80 Meter). Ceed steht übrigens für «Community of Europe, with Europe Design».
Innen macht der neue Ceed dank Klavierlack, Metalleinlagen und perforiertem Leder einen schicken Eindruck. Die Bedienung des Achtzoll-Touchscreens mit Navigationssystem funktioniert schnell, intuitiv und flüssig. Per «Apple Car Play» oder «Android Auto» kann das Handy einfach verbunden und die Sprachsteuerung genutzt werden. Die Bluetooth-Freisprecheinrichtung gehört zur serienmässigen Ausstattung. Weitere Extras: die neu beheizbare Windschutzscheibe, induktives Laden, ein «JBL-Soundsystem» und die klimatisierten Sitze, welche je nach Wetter und Vorliebe geheizt oder gekühlt werden. Optional nicht nur vorne, sondern auch hinten. Was man sonst eher von Premiummarken kennt: Klimaregler mit integrierter digitaler Anzeige oder elektrisch verstellbare Sitze mit «Memory-Effekt» – Kleinigkeiten, die aber den positiven Eindruck noch einmal verstärken. Der Kofferraum ist von 380 Liter auf 395 Liter angewachsen. Noch mehr Platz bietet die Kombiversion Ceed Sportswagon, der schon bei aufrechter Rückbank über 600 Liter Stauraum verfügt. Dank der niedrigen Ladekante ist das Beladen auch für weniger grossgewachsene Menschen einfach. In Sachen Sicherheit spielt der Ceed ebenfalls vorne mit. Optional ist ein Stauassistent verfügbar, der das Auto bis Tempo 130 selbstfahren lässt. Das bedeutet, dass die Hände zwar am Steuer bleiben müssen, doch die Elektronik das eigentliche Steuern zwischen den Fahrbahnmarkierungen übernimmt und den Abstand zum Vorausfahrenden sowie die Geschwindigkeit reguliert. Darüber hinaus können ein Fernlichtassistent, ein Müdigkeitswarner, ein aktiver Spurhalteassistent und ein autonomer Notbremsassistent mit Fussgängererkennung gewählt werden.
Die Doppelkupplungsautomatik wechselt weich, was zwar auf Kosten der Dynamik geht, aber den Komfort erhöht. Wer es lieber sportlich mag, der wechselt in den Sportmodus, hier agiert das Auto spontaner und flotter. Das Fahrwerk ist gut abgestimmt und die Lenkung straffer als beim Vorgänger. Dazu ist der Ceed ein sehr leises Auto, das unauffällig zu Werke geht ohne das typische Vierzylinder-Dröhnen.
Der Kia Ceed ist in der Basisversion ab 19’950 Franken erhältlich. Das uns von der Emil Frey AG zur Verfügung gestellte Modell Kia Ceed 1,4 T-GDi Style kostet 36’800 Franken. Die Basisversion ist ein 1,4 Liter Benziner mit 100 PS. Auch erhältlich sind, ein Dreizylinder-Turbo mit einem Liter Hubraum (120 PS) und der von uns getestete 1,4-Liter-Motor mit 140 PS. Die 1,6-Liter-Diesel gibt es mit 115 oder 136 PS. 2019 folgen ein Dieselantrieb mit Mildhybrid sowie ein zweiter Turbo-Benziner mit rund 200 PS. Ein Alleinstellungsmerkmal von Kia ist übrigens die Garantie, die sieben Jahre oder 150’000 Kilometer beträgt.
Fazit: Eine echte Konkurrenz zum Führenden der Klasse, dem VW Golf. Ein Allrounder mit vielen Extras, der sowohl für die Stadt als auch für längere Überland-Touren geeignet ist.