Der Zeitraum vom 23. Februar bis 9. März 2015 wird mit Sicherheit in die Geschichte der Gurtenbahn eingehen, musste während dieser Zeit doch der Leistungsteil für den Antriebsmotor ausgebaut und ersetzt werden, erstmals seit Inbetriebnahme 1999.
Viele Detailarbeiten
Wer die «Baustelle» in der Bergstation gesehen hat, kam aus dem Staunen nicht heraus. «Dass wir alle Arbeiten in dieser sehr kurzen Zeit überhaupt bewältigen konnten, hat mit einer perfekten Vorbereitungsphase zu tun», sagt Bernhard Schmocker, Betriebsleiter der Bahn. Logisch: Dazu bedurfte es dann während der zwei Wochen Fachleute, die einander in die Hand arbeiteten, standen auf der Regieliste doch unzählige Punkte, die ebenfalls zu erledigen waren, von der Revision des Steuerschranks (mit bis zu 150 Relais) bis hin zu neuen Beleuchtungskörpern. Weshalb aber musste der bisherige Leistungsteil mit Gleichstrom (DC) überhaupt ausgewechselt werden, gegen einen neuen mit Wechselstrom (AC)? Andreas Grimm, Leiter Technik: «Das neue Aggregat entspricht den modernsten Erkenntnissen der Technik, nicht zuletzt aus Sicht der Energieeffizienz.»
Die Verantwortlichen der Gurtenbahn haben mit ihrem Entscheid einen guten Zeitpunkt für den Ersatz gewählt, standen doch für den Gleichstrommotor teure Revisionsarbeiten an, die sich so elegant umgehen liessen. Aber auch sonst bringt der neue AC-Drive viele Vorteile, nicht zuletzt beim Unterhalt.
Schönste Hotelzimmer
in und um Bern
Während insgesamt zehn Tagen wurden die Gurten-Besucherinnen und -Besucher mit Bussen auf den Berner Hausberg «hinaufgekarrt», ein aussergewöhnliches Erlebnis, ist der «Güsche» doch sonst bekanntlich autofrei. Auch hier war eine genaue Einsatzplanung erforderlich: Jeweils zur vollen und zur halben Stunde fuhren die 54-Plätzer an der Tal- resp. an der Bergstation los, um sich praktisch auf die Sekunde genau im Gurtendörfli zu kreuzen.
Während fünf Tagen waren die Restaurants und Seminarsäle auf dem Gurten vollständig für Besuchende geschlossen. Haben die Mitarbeitenden Ferien bezogen oder es lässig angehen lassen? Mitnichten. «Wir haben die Zeit genutzt, um kleinere Umbauten zu realisieren, zum Vorteil unserer Gäste und unserer eigenen Mitarbeitenden», sagt Hans Traffelet, Chef auf dem Gurten.
So wurden beispielsweise die beiden Hotelzimmer vollkommen renoviert, sodass sie keinen Vergleich mit einem Erstklasshotel zu scheuen brauchen, im Gegenteil, die fantastische Aussicht gibts hier sozusagen als kostenlose Zugabe. Wer den Gurten gut kennt, der wird sofort die eine oder andere Verbesserung feststellen, und das nicht nur optischer Art.