Ohne Musik leben? Ja, aber nicht glücklich!

Ohne Musik leben? Ja, aber nicht glücklich!

Dank einer glanzvollen Darbietung haben die Geschwister Mo­nney im Dezember letzten Jahres beim Sprungbrett-Finale den «Kleinen Prix Walo» gewonnen. Die jungen Nachwuchskünstlerinnen hatten zuvor etliche Vorentscheidungen in der Sparte Jodel für sich entschieden und durften nach ihrem Sieg einen Gutschein für Aufnahmen in einem Studio in Empfang nehmen. Ausserdem winkt der Auftritt als Stargäste bei der 41. Prix-Walo-Live-Gala am 7. Juni.

Schon früh kamen die fröhlichen Schwestern mit volkstümlicher Musik und Jodeln in Kontakt. Ihre Mutter Franziska Monney ist selber eine begeisterte Sängerin, jodelt schon etliche Jahre und leitet das Kinderjodelchörli Sense. Begonnen hat es mit kleinen, unregelmässigen Auftritten an Familienfesten und im Bekanntenkreis. Das im Sensebezirk traditionelle Singen am 1. Mai (von Haus zu Haus, von Beiz zu Beiz) pflegen sie noch heute. Anno 2008 haben sie sich bewusst für das Jodeln entschieden. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda werden sie immer öfters für Auftritte gebucht. «Es ist mit einem Baum mit seinen Verästelungen zu vergleichen: Bei jedem Auftritt sehen und hören uns andere Menschen, ihnen gefällt unsere Musik und das wiederum führt zu weiteren Engagements», erklärt Natascha. Die Geschwister sind offen für verschiedene Anlässe; sei das ein Jodlerabend, eine Stubete, ein Jubiläumsanlass einer Firma oder eine private Geburtstagsfeier. Meistens begleitet Maruschka, die jüngere der beiden, die Darbietungen auf ihrem Schwyzerörgeli. Weil manchmal Anfragen, ob sie auch Lieder anderer Musikstile interpretieren würden, kommen, verfügen die Geschwister Monney mittlerweile über ein breites Gesangsrepertoire: Jodel, Mundartlieder, Country, Pop und Rock à la Elvis Presley, Johnny Cash usw. Für die musikalische Begleitung sind sie, wie könnte es anders sein, selber verantwortlich. Seit Kurzem spielen und lernen sie auch Gitarre.

Nicht um jeden Preis
Einmal pro Woche üben Natascha (20) und Maruschka (17), die übrigens keine russischen Wurzeln haben, im Jodlerclub und unterstützen ihre Mutter im Kinderjodelchörli Sense. Am Wochenende oder wann immer es die Zeit erlaubt, ist Üben auch für das Duett wichtig. Unterstützung erhalten die beiden von der klassischen Gesangslehrerin Christine Lüthi aus Niederscherli. «Von ihrem Können profitieren wir enorm!», sind sich die jungen Frauen einig. «Die richtige Körperhaltung, die perfekte Atmung und den optimalen Tonsitz bringt sie uns so bei, dass wir fühlen, wie es sein muss.» Trotz des immer grösser werdenden Bekanntheitsgrades haben Familie, Studium und Lehre Vorrang. Einmal von der Musik leben zu können, wäre durchaus ein Wunschtraum, aber zuerst kümmern sie sich um eine solide berufliche Basis. Natascha verfolgt ihr Studium an der PH Bern gewissenhaft. Vor einer Schulklasse stehen durfte sie schon. Für die Stimme sei das viele Reden mit den Schülern nicht so vorteilhaft, wie sie lachend erzählt, aber auch hierfür gebe es sicher Sprech- und Atemtechniken, welche die Stimmbänder schonen. Maruschka absolviert das 2. Lehrjahr als Landschaftsgärtnerin. Sie liebt die körper­liche und kreative Arbeit, obwohl sie abends oft ziemlich müde nach Hause kommt. «Fürs Jodeln, Singen und Musizieren fehlt die Motivation nie, lieber lasse ich am Wochenende, wenn wir keinen Auftritt haben, den Ausgang sein und faulenze auf dem Sofa», meint sie lächelnd und zeigt dabei ihre zauberhaften Grübchen. Dank guter Organisation, die sie mit der Zeit immer besser im Griff haben, bleibt neben der Musik genug Zeit für andere Hobbies wie Zeichnen, Natur und etwas Sport, Familie, Freund und Kollegen. Mutter Franziska ist und bleibt allerdings in jeder Situation die beste Ratgeberin. Für ihre Unterstützung und die von Familie und Freunden sind die Jungtalente äusserst dankbar.

Eins nach dem anderen
«Der Weg nach oben ist länger als der Fall nach unten. Darum gehen wir das Ganze mit Bedacht an», erklärt Natascha Monney wissend. Für die Zukunft haben sie sich darum kein Ziel gesteckt, da Erfolg weder planbar ist noch erzwungen werden kann. Mit dem Gewinn des «Kleinen Prix Walo», der als Sprungbrett-Wettbewerb gilt, haben sie trotzdem einen soliden Grundstein für die Zukunft gelegt. Auftritte in der ganzen Schweiz, unter anderem auch in «Glanz und Gloria» beim Schweizer Fernsehen, durften sie bereits absolvieren. Am 7. Juni haben das Jodlerduett
Natascha und Maruschka und alle anderen Sprungbrett-Sieger als Stargäste in der Live-Show der Prix-Walo-Preisverleihung die Chance, sich zu profilieren. Besonders freuen sich die beiden auf das «Internationale Folklore-
treffen» in Shanghai. Zusammen mit anderen Vertretern aus Deutschfreiburg – Jodler, Örgeler und Tryychler – treffen sie sich im September zum internationalen Kulturaustausch in Asien. Ein Leben ohne Musik könnten sie sich niemals vorstellen. «Jodeln und Singen – ja die Musik als solche – geben uns Bodenhaftung, Wurzeln und Energie», sagen die Monney-Schwestern mit leuch-
tenden Augen.

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