«Von rosigen Versprechen bis wüsten Bedrohungen, ich habe alles versucht, um sie als Parlamentarierin halten zu können», scherzt Christina Aebischer, Co-Präsidentin der Grünen. Aber alles half nichts. Iris Widmer ist als Bundesrichterin am Bundesverwaltungsgericht gefordert und räumt ihren Aufgaben genug Zeit ein. Das wiederum verwundert niemanden. Sie gilt stets als akribisch vorbereitet. 9 Jahre und 108 Parlamentssitzungen mit unzähligen wichtigen Geschäften: Sie ist die Stütze des Parlaments in rechtlichen Fragen. Lobende Worte für ihre Dossiersicherheit und ihr Engagement erntet sie von links bis rechts.
Widmers Wechsel von der Legislative in die Judikative können die Grünen trotz des Verlusts dieser Persönlichkeit verkraften. Denn David Müller übernimmt das Fraktionspräsidium. Der 30-jährige Umweltwissenschaftler und Energiespezialist leitet die Finanzkommission und trug einen wesentlichen Beitrag zur Budgeteinigung bei. Er vereint die seltene Kombination von jung und erfahren. Auch er ist als versierter Redner und sattelfester Politiker bereits hinlänglich bekannt.
Den frei werdenden Sitz der Grünen übernimmt ab Januar Monika Röthlisberger, Leiterin des Kompetenzzentrums Sprachtechnologien der Bundeskanzlei. Iris Widmer werden die Parlamentarierinnen und Parlamentarier vermissen, sie blicken aber auch ein wenig mit Stolz auf ihren Weg hin zur Bundesrichterin.