Als Anwohner und regelmässige Gäste im Bistro Liebefeld-Park liess sich das Ehepaar Nina Wilk und Lukas Iselin vom schönen Ort dazu anregen, hier Konzerte im kleineren Rahmen zu organisieren. Die drei Bistrobetreiber waren von der Idee begeistert, die Gemeinde Köniz erteilte zügig die Bewilligung und erste Sponsoren waren bald gefunden. So konnten im Jahr 2016 bereits acht Konzerte unter dem Label «Musik im Park» stattfinden.
Lukas Iselin ist Pianist bei «Lo & Leduc», «Manillio», Patrick
Bishop, «Trinidad» und «Nordsite». Ausserdem ist er bei der Stadt Bern als Musikförderer angestellt. Über mangelnde Kontakte zur Musikszene kann er sich somit nicht beklagen.
Nina Wilk ist für die Sponsorensuche zuständig. «Für uns ist wichtig, dass die gesamte Sponsorensumme den Musikern zugute kommt», betont das Paar. «Unser Budget ist klein, die Konzerte sind nah, direkt und kostenlos, und so soll es auch bleiben.» Ein willkommener Gegenpol zu den Massenveranstaltungen.
Musiker mit guten Beziehungen zur Musikszene
«Es ist für mich zwar vielleicht ein bisschen einfacher, befreundete Musiker und Musikerinnen anzufragen. Trotzdem muss auch ich jeweils Überzeugungsarbeit leisten, primär aufgrund der tiefen Gagen», so Lukas Iselin. Nach den Konzerten stelle sich jedoch allenthalben eine grosse Zufriedenheit ein. Grundsätzlich organisiert das Ehepaar die Anlässe alleine. Wichtige Unterstützung erhalten sie aber von guten Freunden und der Familie.
Schwimmende Insel im Weiher
Die Begrenzung des Ortes und die Zunahme der Konzertbesucher habe dazu geführt, dass lange nicht alle Konzerte von einem guten Platz aus mitverfolgt werden konnten. «Dieses Jahr werden wir ein kleines Floss im Weiher aufbauen», freuen sich die beiden. Dies biete den Vorteil, dass mehr Leute die Konzerte von verschiedenen Seiten aus hören und sehen können, ohne dass dabei die Nähe verloren gehe. «Wir können und wollen nicht wachsen, schon aus Rücksicht auf die Anwohnenden nicht.»
Das Floss werde etwa 4 x 2,5m gross sein und hoffentlich Platz für alle Musizierenden mit ihrem Equipment bieten. Die schwimmende Insel werde die ganzen sechs Wochen, während denen die fünf Konzerte stattfinden, aufgebaut bleiben. Bei Regenwetter fänden die Konzerte im «Dreigänger», dem Restaurant des «Drahtesels», statt.
Pop, der in den Liebefeld Park passt
«Wir fragen grundsätzlich Künstler an, deren Musik uns selber gut gefällt. Zudem muss es in die Ambiance des Parks passen», erklären die zwei ihre Auswahlkriterien. So wird an einem Konzertabend jeweils ein sogenannter Hauptact mit gestandenen Musikern und Musikerinnen und ein Support-Act mit Nachwuchskünstlern aus der Region stattfinden. Die Musikrichtung fasst Lukas Iselin als Pop-Acts zusammen. Dies könne auch Electro, Hip-Hop oder Reggae beinhalten, jedoch eher weniger Metal oder Hardrock. Wichtig ist dem unentgeltlich tätigen Veranstalterpaar, allen Sponsoren, den Leuten vom Bistro, den Helfenden und den Anwohnern und Anwohnerinnen des Parks ein grosses Dankeschön auszusprechen.