Regiedebüt im «Theater am Käfigturm»

Regiedebüt im «Theater am Käfigturm»

Nach dreissigjähriger Schauspielerfahrung führt Monika Balsiger mit Peter Ustinovs «End- spurt – The Photo Finish» zum ersten Mal Regie. Das in Mundart aufgeführte Stück garantiert ein «Wechselbad der Gefühle», das die Besucher auch persönlich anspricht.

Wer kennt es nicht: Man denkt an früher, grübelt über die Vergangenheit nach und fragt sich, was wohl passiert wäre, wenn…
Genau so geht es Sam, der Hauptfigur in Peter Ustinovs Theaterstück «Endspurt – The Photo Finish». Sam ist 80 Jahre alt und beginnt seine Memoiren zu schreiben. Als ihm plötzlich jüngere Varianten seiner selbst aus vergangenen Lebensabschnitten gegenüberstehen und die verschiedenen Sams beginnen, über das Gute und Schlechte der letzten 80 Jahre von Sams Leben zu diskutieren, sind Chaos und Komik vorprogrammiert.

Mit einem Rückblick auf das eigene Leben kann sich bestimmt jeder identifizieren, doch geschieht dies in diesem Stück «mit einem Augenzwinkern». Für Monika Balsiger aus Wabern ist es sehr wichtig, dass das Stück nicht als Tragödie wahrgenommen wird. Auch wenn ernste Themen angesprochen werden und die Besucher während der Vorstellung manchmal an das eigene Leben denken müssen, sollen sie das Theater «beschwingt» verlassen. Genau dies macht auch die Essenz dessen aus, was Monika Balsiger von einem guten Theaterstück erwartet: dass es die Menschen berührt.

Theater im Blut
Nach über 30 Jahren Erfahrung auf der Bühne wagt sich Monika Balsiger mit diesem Stück an ihr Regiedebüt. Schon während ihrer Schulzeit stand sie mit dem Schultheater auf der Bühne, wo auch ihre Liebe zum Theater entflammte. Obwohl sie damals eine eher schüchterne Schülerin war, fand sie es spannend, in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Sie erzählt, wie sie sich in der neunten Klasse am Knie verletzt hatte und «das Schlimmste daran war, dass ich nicht am Abschlusstheater mitspielen durfte». Mit 15 stand sie dann zum ersten Mal ausserhalb des Schultheaters auf der Bühne.

Das Theater ist bis heute ein fester Bestandteil ihres Lebens geblieben. Während der Ausbildung besuchte Monika Balsiger im Freikurs Theater und trat 1992 der «Aaretaler Volksbühne» Münsingen bei, wo sie seit mittlerweile 15 Jahren Vorstandsmitglied ist. Sie war ebenfalls für einige Jahre ein Mitglied in der «Remise-Bühni» Jegenstorf und wirkte in weiteren Aufführungen der freien Theaterszene mit. Balsiger ist nicht nur eine leidenschaftliche Schauspielerin, sondern auch selbst eine begeisterte Theatergängerin. Neben ihrer Vollzeit-Arbeitsstelle und ihren Theaterproben besucht sie im Schnitt etwa jede Woche eine Vorstellung.

Ganz anders lief es mit ihrer Rolle als Regisseurin, in die sie sozusagen reingerutscht ist. Kurz nachdem sie sich zum ersten Mal ernsthaft mit Theaterregie zu beschäftigen begann, kam direkt eine Anfrage der «SpiegelBühne», ob sie nicht Interesse an der Inszenierung eines Stückes habe. Monika Balsiger beschreibt dies lachend als «ein Angebot, dass ich nicht ausschlagen konnte». Ihre eigene langjährige Erfahrung als Schauspielerin bringt auch für ihre neue Rolle als Regisseurin grosse Vorteile. Bereits im letzten Jahr trat sie mit der Theatergruppe der «SpiegelBühne» auf, und auch im «Theater beim Käfigturm» kennt sie sich bestens aus, da sie dort schon dreimal selbst auf der Bühne stand.
Für Monika Balsiger ist diese neue Rolle gleichzeitig eine Lern­erfahrung. So weiss sie, wie es ist, «wenn Regisseure alles vormachen», aber musste trotzdem selber lernen, «manchmal nur zuzuschauen und erst danach Inputs zu geben».

Theater als soziale Plattform
Für Monika Balsiger ist nicht nur die Präsentation des Stücks wichtig, sondern auch das Zusammensein mit den Theaterkollegen. «Manchmal verbringe ich das ganze Jahr damit, etwas zu proben.» Somit verbringen die Theaterschaffenden sehr viel Zeit miteinander, um das Stück auf die Beine zu stellen und zu perfektionieren. Sie findet es «faszinierend, was für einen anderen Zugang zu den Menschen diese Arbeit erlaubt».

«Es ist eine Teamarbeit, bei der jeder gebraucht wird und bei der auch jede Altersklasse mitwirken kann. Auch diejenigen, die nicht mehr aktiv mitspielen, gehören immer noch dazu und sind an Veranstaltungen und Treffen allzeit herzlich willkommen.» Das Theater ist, neben der Aufführung als Endprodukt, auch eine «soziale Plattform». Auf der Bühne bleibt Monika Balsiger aber weiterhin aktiv: Sie beginnt bereits mit den Proben für ihre nächste Schauspielrolle.

Wer vorab einen Einblick in das Theaterstück erhaschen möchte, findet auf spiegelbuehne.ch unter der Rubrik «Unser Aktuelles Stück» zwei kurze Videos.

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