Zeitungen berichteten über einen Knaben aus Pakistan, der sich Messer durch die Arme stach, über glühende Kohlen spazierte und keine Schmerzen verspürte. Wer wie der Junge aus genetischen Gründen keine Schmerzen wahrnehmen kann, besitzt kein Warnsystem. Dies hat zur Folge, dass die Person Gefahr läuft, ihren Körper zu schädigen und Krankheiten oder sogar den Tod zu riskieren.
Schmerzen warnen uns also vor gesundheitlichen Gefahren und Verletzungen. Instinktiv wollen wir sofort Schmerzlinderung und fällen Entscheidungen, die unseren Körper aus ungünstigen Situationen bringen. Beispiele für unsere Reaktion sind, die Hand von der heissen Herdplatte zu nehmen oder heilende Wunden nicht starken Belastungen auszusetzen.
Ebenfalls nutzen wir Schmerz, um zu lernen. Jedes Kind, das einmal die Hand von der heissen Herdplatte ziehen musste, wird dies absichtlich nicht mehr ein zweites Mal tun. Unglücklicherweise ist unser Empfinden gegenüber Schmerz ab und zu nicht ganz rational. So wissen wir beispielsweise, dass ein Gelenk oder die Muskulatur nach einer Operation wieder belastet werden muss, um zu heilen, trotzdem weichen wir der Belastung aber unwillkürlich aus.
Was ist Schmerz überhaupt?
Die Definition der «International Association for the Study of Pain» lautet: «Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- oder Gefühlserlebnis, das mit tatsächlicher oder potenzieller Gewebeschädigung einhergeht oder von betroffenen Personen so beschrieben wird, als wäre eine solche Gewebeschädigung die Ursache.»
Sogenannte Rezeptoren befinden sich in der Haut, Muskeln, Bändern, Organen – überall, wo Sie etwas spüren können im Körper. Sie nehmen Signale wie Druck oder unterschiedliche Temperaturen wahr und senden diese weiter an das Rückenmark und schliesslich zum Gehirn. Diese Signale müssen jedoch genügend intensiv sein, damit sie als «Schmerz» eingeordnet werden. Ist das der Fall, löst dies die Reaktion aus, zum Beispiel die Hand reflexartig aus der Gefahrenzone zurückgeziehen. Schmerzen können objektiv nicht gemessen werden, da sie von jedem unterschiedlich wahrgenommen werden. Um diese jedoch trotzdem einordnen zu können, nutzen Ärzte, Therapeuten und Trainer Skalen für den Schweregrad. So kann der Verlauf des Schmerzes zumindest eingeordnet und Fortschritte können dokumentiert werden. Es werden aber auch immer andere Faktoren hinzugezogen, wie beispielsweise die Spannung der Muskulatur, Körperhaltung oder die Ausführung von Bewegungsabläufen.
Durch Training zu
weniger Schmerzen
Auch «Schneider Gesundheit» nutzt die subjektive Skala, um Schmerzen besser einordnen zu können und Beratungen individueller zu gestalten. Oft kommen Personen im Anschluss an die Physiotherapie in das Training. Durch das richtige Training in der passenden Intensität kann der Bereich, in dem man Schmerzen verspürt, entlastet werden. Strukturen werden stärker und die Wundheilung wird stimuliert. Hansruedi war in einer solchen Situation und sagt: «Ich habe bereits nach 14 Tagen Training gemerkt, dass ich mehr Kraft bekomme und die Schmerzen sind zurückgegangen.»
Es ist wichtig, dass das Training langfristig aufrechterhalten und immer wieder angepasst wird, um Rückfälle vermeiden zu können. Hansruedi ist heute schmerzfrei unterwegs und konnte durch das Training sogar zahlreiche Operationen vermeiden.
Abschliessend kann gesagt werden, dass wir natürlich alle froh wären, wenn wir keine Schmerzen spüren müssten. Trotz allem haben diese Beschwerden aber eine sinnvolle Aufgabe, die uns dabei hilft, unsere Gesundheit aufrechtzuerhalten. Hören Sie auf Ihren Körper und ziehen Sie rechtzeitig eine Fachperson hinzu. Sogar noch besser: Sorgen Sie mit wirksamem Training präventiv dafür, dass es gar nicht zu Schmerzen kommt.
Valeria Moser