«Ich bin keine grosse Rednerin», sagt Kathrin Gilgen eingangs. Dafür eine umso talentiertere Gastgeberin, müsste man eigentlich ergänzen. Sie überlässt das Mikrofon den Fraktionsspitzen, die sich traditionsgemäss auf humorvolle Art und Weise duellieren. David Burren (SVP) schenkt der Präsidentin ein Verkehrsschild mit einer Kreuzung als Hinweis für den Rechtsvortritt. Sie möge doch damit die Richtung im Parlament anzeigen. Dass von rechts aber nicht immer viel Verkehr kommt, entgegnet Casimir von Arx (GLP), der darauf hinweist, dass die FDP selten vollzählig erscheint. Heute, wo es essen und trinken gibt, sei das aber ganz anders und die FDP präsent, meint postwendend Dominic Amacher (FDP). Die SP bewahrt die Ruhe und schenkt der Präsidentin eine Heilpflanze, um sich von dem ganzen Hin und Her zu erholen, wie Claudia Cepeda (SP) feststellt. Die Grünen zeigen auf, wo sich rechts und links treffen: bei der Natur. Die schöne Landschaft besingt das «7ner Chörli» und man entdeckt, dass nicht nur Nationalrat Andres Aebi (SVP), sondern auch urbane Parlamentsmitglieder ob der vierstimmigen Harmonien des Jodlerklubs ein wenige ergriffen sind. Nur gut, dass sie nicht noch Gilgens Lieblingslied «Bärnbiet» angestimmt haben. Sonst wären vielleicht gar noch Freudentränen geflossen. Eines stellen die Ratsmitglieder an diesem Abend mit dem neuen Verkehrsschild noch fest: auf einem Kreis ist links übrigens auch rechts, es kommt nur darauf an, welche Richtung man einschlägt. So gehören eben alle Parteien zu einem Parlament, das für seine Entscheidungen alle Sichtweisen miteinbezieht. Man munkelt, einige hätten auf dem Heimweg die Melodie von «Bärnbiet» gesummt, vor allem den Textteil: «schöner chan es niene sy.»
Wie Generationenwohnen gelingen kann
Er gehört zu den Urgesteinen der Könizer Politik. Der ehemalige Parlamentarier Christian Roth hat sich…