Schwarzenburgs Zentrum verändert sich

Schwarzenburgs Zentrum verändert sich

Letzte Woche pflanzte die Gemeinde eine neue Linde auf dem Dorfplatz. Seit mehreren Monaten wird das Gemeindehaus saniert und wieder in den historischen Kontext gesetzt. Nun soll auch das Areal rund um das geschichtsträchtige Gebäude aufgewertet werden.

Eigentlich ein Thema, das die Bürgerinnen und Bürger seit Langem beschäftigt. Mehrere Ideen kursierten schon rund um den heutigen Parkplatz auf der gemeindeeigenen Parzelle. Zuletzt scheiterte im Jahre 2013 eine geplante Sanierung des Gemeindehauses mitsamt Anbau auf dem Areal. Seither arbeitet eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe an einer nachhaltigen Lösung, die nun an Fahrt gewinnt.

Aufwertung
Der grosse Platz hinter dem Gemeindehaus und die Ecke Bernstrasse und Freiburgstrasse haben grosses Potential. Wenn diese an die Umgebung und das historische Gemeindehaus angepasst bebaut werden, würde das einer deutlichen Aufwertung des Schwarzenburger Zentrums gleichkommen, strich die Arbeitsgruppe heraus. 2016 erarbeiteten mehrere Firmen einen möglichen Weg dorthin. Die Ortsplanung der «Ernst Gerber Architekten + Planer» erwies sich als besonders geeignet.

Neues Gebäude
Diese denken an eine Umsetzung in mehreren Etappen mit dem Ziel, die «Leimern» nicht nur zu verschönern, sondern auch eine bessere Wertschöpfung zu generieren. Konkret soll ein Gebäude mit Wohn- und Gewerbeflächen entstehen, ohne jedoch mit dem Gemeindehaus als zentralem Bau im Zentrum in Konkurrenz zu stehen. Das bedingt zusätzlich eine Aufwertung der Umgebung und eine bessere Nutzung an der Ecke der beiden Kantonsstrassen. Für ausreichend Parkplätze sorgt eine Einstellhalle. Zusätzliche Kurzzeitparkplätze zur öffentlichen Benutzung sind aber eingeplant.

Baurecht als Lösung
Da Schwarzenburg finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet ist, waren bisher die Kosten oft ein entscheidender Grund, weshalb keine Lösung zustande kam. Dieses Projekt sieht jedoch vor, dass die Gemeinde das Land im Baurecht abgibt und damit einerseits Einnahmen generiert, anderseits keine zusätzlichen Baukosten verursacht. Laut Gemeindeordnung hat das Volk bei der Festlegung der Höhe des Baurechtszinses ein Mitspracherecht. An der Gemeindeversammlung vom 21. Juni darf die Bevölkerung den minimalen Zins festlegen. Ein Experte beurteilt die heutige Marktsituation und wird einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten.

Wettbewerb
Die Bevölkerung kennt das Vorhaben. Im Frühling 2019 war sie in die Mitwirkung bei der Planung eingebunden. Die öffentliche Auflage im Herbst 2020 verursachte keine Einsprachen, so dass nun der Beschluss an der Gemeindeversammlung gefällt werden kann. Bleibt das Volk dem Projekt gut gesinnt, wird das Geschäft anschliessend zur Genehmigung an das zuständige Amt des Kantons übergeben. Das Areal wird zu einer Zone mit Planungspflicht (ZPP) und muss damit eine hohe bauliche und aussenräumliche Qualität sicherstellen, auch für die angrenzenden, privaten Parzellen. Deshalb verlangt die ZPP, einen Wettbewerb auszuschreiben. Dieser und die Wahl eines konkreten Projekts durch ein breit aufgestelltes Gremium aus ortsansässigen Vertretern der Politik und Verwaltung sowie externen Fachpersonen wird den definitiven Baurechtszins definieren. Weil das Volk aber ein Minimum festgelegt hat, kann dieser nicht darunter fallen, bestenfalls aber höher werden.

Die Chancen stehen in Schwarzenburg so gut wie nie zuvor, dass passend zur neuen Linde und dem sanierten Gemeindehaus auch das Areal rundherum eine deutliche Aufwertung erhält. Die eine oder der andere in Schwarzenburg dürfte sich deshalb innerlich schon ein wenig freuen, dass der bald 1000-jährige Ort zukünftig ein richtig schmuckes Zentrum als Begegnungszone erhält.
Sacha Jacqueroud

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