Die nachstehenden, am 7. November im Podium Düdingen von Philippe Gumy, Wirtschaftsberater der HIKF, vorgestellten Ergebnisse beziehen sich auf den Sensebezirk. Bei einigen Aussagen wurden die Zahlen des Sense- und Seebezirks zusammengefasst.
Vorab das Positive: 65 Prozent der Unternehmen beurteilen ihren aktuellen Geschäftsgang als gut und sehr gut, 30 Prozent als zufriedenstellend. Für das kommende Halbjahr rechnen rund 63 Prozent der Firmen mit guten und sehr guten und ein Drittel mit zufriedenstellenden Ergebnissen. Etwas weniger günstig sind die Gewinnerwartungen. 45 Prozent stufen diese für 2017 als gut und sehr gut und 43 Prozent als zufriedenstellend ein.
Sorgenbarometer
49 Prozent der Befragten beklagen schwache Gewinnmargen, 41 Prozent die nationale und 31 Prozent die internationale Konkurrenz. Zu den ernsthaftesten Besorgnissen zählen der Fachkräftemangel (27 Prozent), die administrative Überregulierung (25 Prozent) und die Frankenstärke oder Konjunkturlage (20,5 Prozent). 43 Prozent finden die gesuchten Mitarbeitenden nicht im Sensebezirk. Fast die Hälfte bemängelt das sich verschlechternde Angebot an günstigem Bauland.
Die Anstrengungen der kantonalen Wirtschaftsförderung werden im Unteren Sensebezirk von 47 Prozent, im Oberen Sensebezirk von 32 Prozent und im Grenzgebiet zu Bern von 37 Prozent der Befragten als ungenügend taxiert. Einige Firmen glauben zudem, der Sensebezirk werde politisch gegenüber Grossfreiburg und Bulle benachteiligt.
«Der Freiburger Staatsrat ist sich der Probleme bewusst», antwortete Volkswirtschaftsdirektor Olivier Curty auf entsprechende Fragen im Rahmen der anschliessenden Diskussion. «Die staatlichen Prioritäten liegen bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze und der Bekämpfung des Fachkräftemangels. Der Kanton investiert dafür in die Aus- und Weiterbildung und fördert die Umschulung.» Curty versprach auch eine aktivere Bodenpolitik. Diese werde allerdings erschwert, weil verfügbares Bauland oft am falschen Ort liege.
Qualitäten des Bezirks
In den Augen von 63 Prozent der Firmen hat sich die Lebensqualität des Sensebezirks weiter verbessert. Rund je ein Drittel erachtet auch die geografische Lage und die Verfügbarkeit der Infrastrukturen und 27 Prozent die Nähe zur Deutschschweiz als besondere Vorteile des Bezirks. Von daher erstaunt es nicht, dass für zwei Drittel eine Fusion des Sense- mit dem See- oder Saanebezirks keine Option darstellt.
Zwischen 60 und 70 Prozent der Befragten beurteilen den Einfluss von Grossunternehmen im Kanton als positiv. Als Vorteile gelten die Diversifizierung des Wirtschaftsgefüges, die Stimulierung des Arbeitsmarktes, die vermehrt qualifizierte Arbeitskräfte anziehe, die Belebung der lokalen Wirtschaft und die Möglichkeiten für Subunternehmer. Kritiker sehen Grossunternehmen mitverantwortlich für steigende Grundstückspreise und Lokalmieten. Ein Drittel sieht das lokale Gewerbe als Verlierer.
Mit Optimismus in die Zukunft
Trotz Widerwärtigkeiten beweisen die Aussagen der Befragten eine erfreuliche Zuversicht und Risikobereitschaft. 72 Prozent haben dieses Jahr in ihr Unternehmen weiter investiert und 62 Prozent planen Investitionen auch für 2018. Dies hauptsächlich in die Infrastruktur, die Informatik und das Marketing. 78 Prozent rechnen für nächstes Jahr mit einer stabilen und 15,5 Prozent mit einer steigenden Anzahl Beschäftigter.
Ergebnis dieser positiven Wirtschaftsdynamik bildet auch die im gesamtschweizerischen und auch kantonalen Vergleich sehr tiefe Arbeitslosigkeit des Sensebezirks.