Die Vorfreude ist riesig und alle warten gespannt, endlich die ersten Töne des neuen Tonträgers hören zu können. Eben hat das «7ner Chörli» aus Niederscherli die Produktion seiner ersten CD abgeschlossen. Nun gilt es für die Jodlerinnen, Jodler und Schwyzerörgeler erst einmal Geduld zu haben. Am 9. Mai ist es dann so weit. Dann wird der Tonträger in einem feierlichen Anlass in der Kirche Oberbalm der Öffentlichkeit vorgestellt. Für diese Produktion haben sich die Jodler zwei Jahre lang Zeit genommen. Dies auch deshalb, um nicht plötzlich in Stress zu geraten – und auch aus Rücksicht auf die älteren Mitglieder.
Eigentlich war vorgesehen, aus Anlass des 50. Geburtstags des «7ner Chörli» im Jahre 2017 einen Tonträger zu produzieren. «Es liegt auf der Hand, dass ältere Jodler plötzlich nicht mehr singen. Damit diese aber im Besitz einer bleibenden Erinnerung des Jodelgesangs des ‹7ner Chörlis› sind, haben wir die Realisierung etwas vorgezogen», erklärt Vereinspräsident Walter Rolli. Ueli Hofer ist Gründungsmitglied und jodelt immer noch aktiv im Chörli mit. Er sagt: «Wir Älteren sind dankbar, dass die Jüngeren diese Aufgabe in die Hand genommen haben. Denn ein neuer Tonträger ist doch etwas Erfreuliches. Wir Älteren hätten das nicht mehr auf uns genommen.» Auf der CD ist das 7ner Chörli mit neuen Vorträgen zu hören. Mit dem Nachtbuebe-Chörli, eine Kleinformation aus dem 7ner Chörli in dem auch zwei Frauen mitjodeln, sind vier Jodellieder zu hören. Und die Schwyzerörgelifründe «Hogergruess» verleihen dem Tonträger mit ihren drei Stücken die nötige Abwechslung.
Vom «Dragoner Schwadron 7» zum «7ner Chörli»
Früher kam es öfters vor, dass bei einem gemütlichen Beisammensein gesungen wurde. Und vor allem im Militär wurde so das Zusammengehörigkeitsgefühl gefördert. Der Ursprung zur Gründung des «7ner Chörli» vor bald 50 Jahren stammt aus dieser Zeit. Dienstkameraden aus dem «Dragoner Schwadron 7» und Mitglieder des «Kavallerie Reitvereins Niederscherli» gründeten das «7ner Chörli». Daher der Name «die 7ner». Nicht wie bei anderen Jodlerklubs, die in der traditionellen Samt- oder Manchestermutz-Tracht auftreten, gehört die blaue Fuhrmannsbluse zur Identitätserkennung der «7ner». Noch heute singen fünf Gründungsmitglieder im Chörli. Erst nach der Auflösung der Kavallerie hat sich das Chörli geöffnet. Das gab dann weiteren, vor allem auch jüngeren Nachwuchs. 20 von den insgesamt 26 Mitgliedern im Chörli sind Landwirte. Und in einigen Familien hat der Sohn den Vater abgelöst. «Der Gründungsgedanke, die Freundschaft und Kameradschaft zu pflegen, ist immer noch voll da», versichert der 74-jährige Ueli Hofer.
Klassierungsnote 1 am Jodlerfest
Bald wird also das «7ner Chörli» 50-jährig. «Wir haben mit Philipp Schenk erst den dritten Chorleiter. Und sehr erfreulich ist, dass alle drei Dirigenten noch immer aktiv bei uns singen», verkündet der Präsident stolz. Und das zeichne das «7ner Chörli» aus. «Sei es an einem Anlass oder im Restaurant oder bei einer Privatperson, die Kameradschaft und Freundschaft ist da. Man redet miteinander und fühlt sich wohl, und das ist wichtiger als ein allzu perfekter Jodelgesang», bringt es Walter Rolli zum Ausdruck. Und der Sekretär Markus Blatter ergänzt: «Ich komme am Dienstag immer gerne und mit Freude an die Singprobe. Diesen Termin lasse ich mir nicht entgehen. Da kann ich die Batterie aufladen.» Das erste Jodlerfest besuchten die Jodler im Jahre 2009 in Gstaad. «Das war sehr speziell. Wir liessen uns das erste Mal von einer Jury bewerten und erhielten gleich die Bestnote. Das gab bei vielen Freudentränen», erinnert sich der Präsident.