Stress! Kämpfen, flüchten, jagen

Stress! Kämpfen, flüchten, jagen

2 Zebras grasen gemütlich in der afrikanischen Savanne. Plötzlich werden sie von einem Löwen attackiert. Beide ergreifen die Flucht, jedoch ist eines nicht flink genug, wird vom Löwen eingeholt und erleidet den Tod. Was denken Sie, was macht das andere?

Die Antwort ist simpel. Sobald es sieht, dass der Löwe zu fressen beginnt, weiss es instinktiv «Ich bin ausser Gefahr» und grast gemütlich weiter. Das ist nicht herzlos von unserem Zebra. Es weiss es einfach nicht besser und hat seinen Kumpel schnell vergessen. Ihm ist auch nicht bewusst, dass der nächste Löwe vielleicht morgen schon auf der Pirsch ist. Bis zum nächsten Angriff lebt es also völlig stressfrei im Moment.
Das ist ein grundlegender Unterschied zu uns: Wir erinnern uns an Fehler der Vergangenheit, die wir nicht mehr begehen wollen, sorgen uns um unsere Zukunft und müssen dazu noch die Gegenwart meistern. Wir leben gedanklich also 3 Leben gleichzeitig. Das kann stressen.

Früher waren wir wie das Zebra ebenfalls nicht fähig, an die Zukunft oder Vergangenheit zu denken. Unsere geistige Weiterentwicklung während den letzten Jahrtausenden hat uns einen enormen Fortschritt in jeglichen Bereichen beschert – aber eben auch mehr mentalen Stress. Kein anderes Lebewesen ist fähig, mit den Gedanken soweit in die Zukunft oder in die Vergangenheit zu reisen, wie der Mensch. Vor allem war es früher wichtig, Stresshormone zu bilden. Dank diesen konnten wir kämpfen, wegrennen oder jagen. Denn sie treiben zum Beispiel den Herzschlag und den Blutdruck in die Höhe, sorgen für eine grössere Spannung der Muskeln, bewirken, dass mehr Blutzucker freigesetzt wird, damit die Muskelzellen besser versorgt werden können, und sie versetzen uns in erhöhte Alarmbereitschaft.
Dies alles war früher überlebenswichtig, wenn wir vor einen Säbelzahntiger wegrennen mussten, kämpften oder auf die Jagd gingen. Der Säbelzahntiger gehört der Geschichte an und wir kaufen unsere Brötchen bequem beim Bäcker ein. Trotzdem haben wir mehr Stress denn je. Der Säbelzahntiger zeigt sich in Form von einem Stapel Arbeit, Verpflichtungen, Zeitdruck und Sorgen um die Zukunft.

Der grosse Unterschied zu früher ist, dass uns dieser Stress ständig im Nacken sitzt. Selten können wir davor wegrennen oder dagegen ankämpfen und wenn, dann meistens nur mental und nie körperlich – mit dem Ergebnis, dass damit das Problem nicht gelöst ist. Dies führt zu einer chronischen Ausschüttung der Stresshormone. Was sind die Folgen im Körper? Besteht über einen längeren Zeitraum ein erhöhter Pegel der Stresshormone, können sich daraus Heisshunger­attacken, Fettansammlungen im Unterhautgewebe oder im Gefässsystem, Probleme mit dem Herzkreislaufsystem, Diabetes, Verspannungen, Schlafstörungen, Burnout und weitere Krankheiten entwickeln.

Natürlich ist es langfristig ideal, das Problem an der Wurzel zu packen und den Ursprung des Stresses anzugehen. Nun können wir heute aber nicht immer einfach kämpfen oder flüchten, wenn wir etwas als Stress empfinden. Meistens sind es Aufgaben und Probleme, die sich über eine lange Zeitspanne ausdehnen und kumulieren. Habe ich beispielsweise einen stressigen Job, wo ich ständig unter Zeit- und Leistungsdruck stehe, nimmt der Stress nicht wirklich ab und uns fehlen die wichtigen stresslosen Pausen dazwischen. Also müssen wir andere Wege finden, wie wir den Stress abbauen können.

Bewegung! Und zwar kurz und knackig. Wenn wir nach einem stressigen Tag das Gefühl haben, dass wir uns noch 2 Stunden körperlich an unsere Grenzen bringen sollen, ist das zusätzlicher Stress für den Körper. Dieser hat dann das Gefühl, dass wir wohl auf der Flucht oder Jagd sind und bildet noch zusätzlich Stresshormone. Daher trainieren Sie lieber öfters in der Woche kurz (max. 45 Min.) als 1 Mal pro Woche 2 Stunden.

Unser Team bei «Schneider Gesundheit» hat sich darauf spezialisiert, Personen mit Training beim Stressabbau zu helfen. Versuchen Sie vermehrt fokussiert im «Jetzt» zu leben, damit Sie nicht 3 Leben gleichzeitig führen müssen (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft). Werden Sie sich bewusst, wann Sie in die Zukunft blicken, und tun Sie dies dann aber auch bewusst. Schreiben Sie sich Dinge auf, die Sie in Zukunft erledigen wollen und planen Sie sie bewusst. So spuken sie Ihnen nicht ständig im Kopf herum.

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