Die in der Region ansässigen reformierten Berner gründeten am 15. August 1943 in Freiburg die «Berner Trachtengruppe». Als in den siebziger Jahren die Zahl der Mitglieder immer mehr schwand, hielt der Name die Freiburger von einem Beitritt ab. Deshalb änderte man diesen 1977 in «Volkstanzgruppe Freiburg». Bis ins Jahr 2001 wurde immer noch die Gotthelf-Tracht getragen, bis man sich entschloss, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen und anlässlich des eidgenössischen Jodlerfestes 2002 in Freiburg die «Deutsche Stadtfreiburger-Tracht» anschaffte. Stilmässig und farblich entspricht sie den offiziell geltenden Standesfarben des Kantons und der Stadt Freiburg (blau-weiss-schwarz) und verbindet damit die deutschsprachige Herkunft und den Stadtfreiburger Standort miteinander.
«Nicht mehr tanzen können, wäre das Schlimmste»
Seit mehr als zehn Jahren ist Denise Brügger aus Heitenried Tanzleiterin der Gruppe. Noch länger – wie lange weiss sie selber nicht genau – ist sie als Tänzerin mit dabei. «Ich wurde damals angefragt, um auszuhelfen; bin hängen geblieben und heute könnte ich nicht mehr ohne sein», erzählt die fünffache Grossmutter. Sie tüftelt Choreografien aus – oft fliegen ihr die Ideen beim Haushalten zu – übt mit der Gruppe Schritte und Drehungen und, wenn ihre Vorstellungen umsetzbar sind, schreibt sie das Ganze Schritt für Schritt auf. Für Geübte ist das Lesen keine grosse Sache, Anfänger haben es nicht ganz so leicht. Die Tanzgruppe verfügt über ein gewisses Repertoire an Tänzen und jedes Jahr werden neue dazugelernt. Derzeit zählt der Verein 19 Aktivmitglieder, die sich am Paartanz erfreuen. Neumitglieder sind jederzeit willkommen. Zusammen absolvieren sie Auftritte in der ganzen Schweiz, beispielsweise an Jodlerfesten, Unterhaltungsabenden oder an der Chilbi in Montreux. Eine fünf Mann starke Trachtenkappelle begleitet sie musikalisch. Denise Brügger lebt ihr Hobby mit viel Herzblut. Nebst dem Leiten und Tanzen spielt sie auch leidenschaftlich Schwyzerörgeli und ist Mitglied in der Schweizerischen Volkstanzkommission. «Tanzen ist ein wunderbares Hobby und ein lockerer Ausgleich zum hektischen Alltag. Trotzdem erwarte ich von meinen Mittänzern, dass die Schritte und Drehungen korrekt ausgeführt werden und wir dem Publikum perfekte Tänze darbieten können», erklärt sie.
Alle helfen mit
Am Jubiläumsfest kommt es zur Uraufführung eines neu choreografierten Tanzes zur Musik von Daniel Thürler. Ausserdem begleitet die Schwyzerörgeli Grossformation Senseland – sie besteht aus 31 Mitgliedern jeder Altersklasse – die Volkstanzgruppe bei drei Tänzen. «Das Programm ist interessant und vielseitig und spricht viele Leute an. Ich freue mich auf das gemütliche Zusammensein und viele unterhaltsame Stunden», schwärmt Brügger. Am Samstag-Abend animiert das Duo «ComBox» mit Partyhits und Schlagern die Besucher zum Tanzen. Später legt der einheimische DJ «dübi-la-fête» Musik für eher Jüngere und Junggebliebene auf. Die «Ggùschti-Bar» ist bis 2 Uhr geöffnet. Die Mitglieder der Volkstanzgruppe legen selber Hand an und bewirten die Gäste.
Am Sonntag ist Folklore angesagt. Von 11 bis 14 Uhr findet eine «Stùbeta» statt. Trudi Lauper – eine regionale Kennerin – führt durch das abwechslungsreiche, volkstümliche Programm. Mit von der Partie sind der Jodelclub «Alphüttli Plaffeien», das «Kinderjodelchörli Sense», das Alphorn-Quartett Schmitten, die Schwyzerörgeli Grossformation Senseland, «Die freudigen Musikanten», das Trio «Thürler – Mosimann» und das Jungtalent Anina Buchs aus Jaun. Die Besucher können ihr Glück bei der reichhaltigen Tombola mit einem speziellen Hauptpreis – es gibt ein «Ggùschti» zu gewinnen – versuchen. Rund 50 Helferinnen und Helfer zeigen an diesem Wochenende grossen Einsatz und tragen zum guten Gelingen des Festes bei.