«We are a Voice» – diesem Aufruf folgten Anfang Mai 350 Personen aus über 40 Nationen, um die Botschaft von Einheit, Respekt und Toleranz mit einem Lied in die Welt zu tragen. Im Schlosshof Köniz nahmen sie an einem Videodreh teil, dessen Ergebnis seit Anfang Juli auf Youtube sicht- und hörbar ist.
Mit einem Song ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Abschottung setzen: Hinter dieser Idee stehen die irischen Musikerinnen Shirley Grimes und Clíodhna Ní Aodáin, die seit vielen Jahren in Bern leben und arbeiten. Das Projekt haben sie aus Frust über die jüngsten Entwicklungen der Weltpolitik ins Leben gerufen. Den Ausschlag gab Trumps Einreiseverbot für Muslime von Ende Januar. Clíodhna Ní Aodáin: «Wir leben in einer Welt, in der Mauerbau und Ausgrenzung von Menschen zur Normalität wird. Das löst in mir Angst und Hilflosigkeit aus.»
Nachahmer willkommen
Das Projekt «One River Voices» war geboren: Menschen aus unterschiedlichsten Nationen, Kulturen und Religionen treffen sich, um gemeinsam einen Song zu erarbeiten und zu singen. Shirley Grimes: «Musik hat Zauber-
kräfte. Mit ihr kann man Positives bewirken, lähmende Gefühle überwinden und Brücken bauen.»
Die Hoffnung der beiden Musikerinnen: «Dieser Event soll nicht nur einmal in der Schweiz, sondern immer wieder überall in der Welt stattfinden.» Texte, Playback sowie Chor- und Instrumental-Noten lassen sich auf der Website (siehe Info) kostenlos herunterladen – damit Menschen in aller Welt den Event, das Erlebnis und die Botschaft von «One River Voices» hundert- und tausendfach wiederholen und
teilen können.