Vom Winzer empfohlen

Vom Winzer empfohlen

Wenn Trudi und Wilfried Salwey eine Empfehlung abgeben, dann wissen sie, wovon sie sprechen. Als Winzermeister aus einer Familie mit einem eigenen Weingut kennen der «Patron» und seine Frau die guten Tropfen. Viele davon aus kleineren Rebbergen, welche die Salwey's selbst besucht haben.

Immer wieder verschwindet der Winzer zwischen den Regalen, um wenig später eine Flasche zu präsentieren, die dem Wunsch des Kunden entsprechen könnte. Es herrscht emsiges Treiben im Weinkeller der Salweys. Die Treppen, die in den Weinkeller an der Waldeggstrasse 11 in Liebefeld führen, sind unscheinbar. Die Zeichnung am Eingang und die bemalte Wand verraten zwar, dass hier Wein zu kaufen ist, doch wer die Tür in den Keller aufstösst, der dürfte sich ob der Auswahl verwundert die Augen reiben. Etliche Tausend Flaschen lagern hier. Eine Schatzkammer der Weinwelt. Von Raritäten bis zu jenem Wein, den man mit gutem Gewissen öfters öffnen darf. Gut, dass ein Winzer hier steht, die Auswahl könnte sonst manch gestandene Weinkennerin oder Weinkenner überfordern.
Natürlich kauft niemand die Katze im Sack oder das Etikett, ohne den Inhalt zu kennen. Trudi Salwey öffnet die Tür zur Weinstube. In gemütlicher Atmosphäre darf hier degustiert werden. Zeit, etwas mehr von der spannenden Familie zu erfahren. In Baden, genauer in Oberrotweil am Kaiserstuhl, liegt der Rebberg der alteingesessenen Winzerfamilie Salwey. Es ist der Neffe von Wilfried, der das Gut leitet. Natürlich sind die Spät- oder Weissburgunder mit dem Familienwappen auf dem Etikett auch in Liebefeld auf Lager. Wie aber liest das Ehepaar die anderen Weine aus? Der Winzermeister nennt ein Beispiel: «Seit vielen Jahren kenne ich einen Winzer im Wallis, der sich wenig um Marketing oder Labels kümmert, dafür umso mehr um einen möglichst natürlichen und einwandfreien Wein.» Die angesprochene «Domaine des Crêtes» produziert einen ehrlichen Wein. Von Winzer zu Winzer. Viele Flaschen haben den Weg in Salwey’s Weinkeller auf diese Weise gefunden. Das Ehepaar ist entsprechend weit gereist, kennt das Terroir und die örtlichen Gepflogenheiten. Preislich lässt das den Fächer weit offen, von der preisgünstigen Flasche bis zur absoluten Rarität, von der Halbliter-Flasche bis zur 18-Liter Bordeaux-Einzelanfertigung, vom Schweizer Wein bis zu südamerikanischen Erzeugnissen. Sie sind die Vertreter vieler kleiner Weinbauern, die mit Herzblut produzieren.
Apropos Erzeugnisse: An der Bar in der Weinstube zücken die beiden noch das eine oder andere Produkt hervor. Vom natürlichen Saft zu seltenen Schnäpsen; wo die strengen Kriterien des Ehepaars erfüllt werden, wandern noch einige spannende Köstlichkeiten neben dem Wein ins Lager.
Das Angebot ist einzigartig und vielfältig. Hat der Winzer dennoch eine Vorliebe? «Ein Bordeaux ist nach wie vor ein Wein, der mich erfreuen kann», sagt Wilfried Salwey, um im nächsten Augenblick weitere Flaschen aus anderen Gebieten zu erwähnen. Bei so viel Auswahl und Wissen verwundert es nicht, dass namhafte Restaurants der Gegend auf das Wissen des Winzers bauen und bei ihm einkaufen. Bis es soweit war, mussten sich Salweys jedoch beweisen. Das taten sie mit vielen Hausbesuchen. Eine Tradition, die der gestandene Oenologe heute noch pflegt.
Kaum neigt sich das Weinglas dem Ende zu, treten neue Gäste in die Weinstube und der Winzer verschwindet wieder in den Regalen, um ihre Wünsche zu erfüllen. Ein Weinkeller, der Gäste nicht nur verwöhnt, sondern berät und mitunter überrascht. Denn hier ist alles – vom Winzer empfohlen.
Sacha Jacqueroud

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