Bereits ein halbes Jahr nach der Gründung der Pfadi in Köniz kamen 1949 auf Initiative von Karl Friderich einige Eltern zusammen, um über die «sich ständig bemerkbar machende Raumnot» zu sprechen. Man kam überein, einen Heimfonds zu gründen in der stillen Hoffnung, nach einigen Jahren eine alte Baracke erwerben zu können. Bei kalter und nasser Witterung trafen sich die Könizer Wölfe und Pfader jeweils in einer Waschküche der Firma Samen Vatter in der Sägematte. im Mai 1951 stellte der Inhaber der Firma Haag-Streit einen «namhaften Beitrag» in Aussicht unter der Bedingung, «dass etwas Rechtes und Solides» aufgestellt werde. Bereits 195 Tage nach dem Baubeschluss konnte das Büschiheim am 30. September 1951 nach der Predigt vom Könizer Pfarrer Werner Fuchs eingeweiht werden. Erstmals wurde im Kanton Bern ein Pfadiheim neu erstellt und nicht ein bestehendes Gebäude umgebaut oder eine existierende Baracke gezügelt und aufgestellt. Dieses Heim kostete 31’824.40 Franken oder rund tausend Franken pro Könizer Pfadfinder – für die damalige Zeit und den noch jungen Könizer Zweig der Pfadi eine mutige, aber weitsichtige Investition.
Es folgten regelmässige Renovationen und 1978 sowie 1995/96 ein Ausbau. Zwölf Jahre später wurde der ursprüngliche Bau von 1951 im Zusammenhang mit dem «Umbau» zum «MINERGIE-Heim Büschi» fast vollständig abgerissen. Nur der grössere Teil der Fundamente und einige wenige Wandelemente blieben bestehen. Auf dem Flachdach realisierte man die dritte Falkensteiner Photovoltaikanlage im Rahmen eines Jugendsolarprojektes. Zurzeit ist es immer noch das einzige zertifizierte MINERGIE-Pfadiheim der Schweiz und zählt zu den moderneren Pfadihäusern.
Beliebtes Kurs- und Lagerheim
Das «Büschiheim» war von Anfang an trotz der damals bescheidenen Einrichtungen begehrt: Heizung mit kleinem «Eskimo-Öfeli» und Cheminée (galt als Luxus), Estrich mit Strohsäcken als Schlafraum, kein Wasch- und Duschenraum, jedoch eine kleine Küche mit einem elektrischen Rechaud. Für kantonale und schweizerische Ausbildungskurse sowie Lager von Pfadigruppen aus der ganzen Schweiz und dem Ausland diente das Heim als Unterkunft. Ohne den Anbau von 1995/96 mit drittem Aufenthaltsraum, zusätzlichen Schlafräumen, Duschenräumen und grosser Lagerküche könnte das Heim heute sicher nicht mehr für Ausbildungskurse und Lager vermietet werden.
Weitere Könizer Pfadiheime
Durch die Bestandszunahmen der Pfadi Falkenstein und den Zusammenschluss mit der Pfadfinderinnenabteilung Köniz im Jahre 1982 mussten weitere Pfadiheime gebaut werden: In der Büschigrube das «Pfaderheim» (1972) und «Cora-Heim» (1976); 1989 konnte das Weiermattheim eingeweiht werden. Die Entwicklung der Könizer Pfadi ist eng mit der Pfadiheimgeschichte verknüpft. Ohne diese idealen Pfadiheime hätte sich Falkenstein nie so erfreulich entwickelt. Aktuell ist die Pfadi Falkenstein eine der drei grössten Abteilungen der Schweiz.