In den 90er-Jahren ging in der Gesundheitsdirektion des Kantons Bern das finanzielle Skalpell um und bedrohte die kleinen Spitäler, unter anderem in Riggisberg und Schwarzenburg. Die Gemeinden einigten sich am 28. Oktober 1997, in Riggisberg die Akutbetreuung weiterzuführen und die Langzeitpflege in Schwarzenburg zu konzentrieren. Die zum Jubiläum erschienene Festschrift bezeichnet die Übereinkunft als «Geburtsstunde von Pflege und Betreuung Schwarzenburgerland und das Ende des über hundert Jahre alten Spitals».
Erweiterungen in der Region
Am 1. Januar 2003 setzten die vier Gemeinden Albligen, Guggisberg, Rüschegg und Wahlern den «Gemeindeverband Pflegezentrum Schwarzenburg» in Kraft. Mit der Fusion von Wahlern und Albligen zur Gemeinde Schwarzenburg änderte sich 2011 der Name zu «Gemeindeverband Pflege und Betreuung Schwarzenburgerland». Auch das Angebot hat sich entwickelt: 2007 übernahm man das Altersheim Vreneli in Guggisberg als Aussenstation, die aus baulichen Gründen 2014 als Alters- und Begegnungszentrum nach Riffenmatt transferiert wurde. Ebenfalls 2007 eröffnete man das Alterszentrum Rüschegg. Die Spitex Rüschegg wurde zunächst ins Zentrum integriert (ein damals visionärer Schritt), danach mit Guggisberg zusammengelegt und schliesslich nach Riffenmatt verlegt. 2015 ging man noch einen Schritt weiter und fusionierte die Spitex Rüschegg-Guggisberg mit jener von Schwarzenburg zur Spitex Schwarzenburgerland.
Ausbau im Zentrum
Auch das Pflegezentrum hat sich gewandelt. 2003 mit einem Tierpark und einer neuen Gartenanlage. 2006 wurde in einem neuen Anbau eine Spezialabteilung für Demenzkranke eröffnet und letztes Jahr mit einem geschützten Garten erweitert, und 2007 bezog die Tagesstätte ihre neuen Räumlichkeiten. Heute werden in Schwarzenburg 67 ältere und pflegebedürftige Menschen rund um die Uhr betreut. 2014 wurde schliesslich mit der Eröffnung der angrenzenden Schlosspraxis die ärztliche Versorgungslücke geschlossen und sieben Seniorenwohnungen errichtet. Die PBSL unterhält mehr als 100 Betten und ist mit etwa 240 Angestellten der zweitgrösste Arbeitgeber der Region.
Werner Wyss, der Geschäftsführer der PBSL, erklärt selbstbewusst: «Unsere Institution ist eine Vorzeige-Institution. Wir legen den Fokus auf die Selbständigkeit der Menschen und bieten punktuelle Unterstützung, wo sie gebraucht wird». Damit die Qualität bestehen bleibt, brauche es die gute Zusammenarbeit mit den weiteren Pflege-Anbietern, «Ar Sunnsyte» und dem «Bernaville». Kummer machen Wyss die Sparmassnahmen im Spitex-Bereich und die ärztliche Versorgung, welche trotz Ärztezentrum nicht wie gewünscht klappt: «Ich wünschte mir, dass die Politik aktiver wird, damit die Praxis endlich zum Fliegen kommt.»