Im Prinzip ist es ganz einfach. Ein Eishockeyspiel besteht aus drei Dritteln. Und wer den schnellen Sport auf rutschigem Untergrund kennt, der weiss: Egal, ob man in den ersten Dritteln führt oder hinterherkurvt, das Spiel entscheidet sich im Schlussdrittel. Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Vorhaben, eine Schwarzwasser Arena zu realisieren. Im ersten Drittel haben die Gemeinden Schwarzenburg und Köniz mit dem Landbesitzer und Unternehmer vor Ort eine Lösung gefunden, um den Erwerb zu sichern. Eine Planungsvereinbarung entstand. Ein Drittel, in dem man deutlich in Führung ging. Eines, das aufzeigt, dass der Wunsch nach einer Eishalle breit abgestützt ist. Nun läuft die Schlussphase des zweiten Drittels. Zugegeben, in der Startphase des Mitteldrittels hat man vom heimischen Team wenig gesehen. Es ging darum, Ruhe zu bewahren. Statt wie einst angedacht mit einem Riesenprojekt in einen gefährlichen Konter zu laufen, haben Thomas Scheuner und sein Team erst einmal den torversprechenden Angriff solide vorbereitet. Die Schwarzwasser-Arena AG wird gegründet. Diese hat beschlossen, keinen Träumereien hinterher zu eifern, sondern das anzupeilen, was realisier- und finanzierbar ist. Nun steht das Projekt. Kommen die 500’000 Franken für den Projektierungskredit zusammen, endet das zweite Drittel mit dem Wissen, dass gebaut werden kann. Im Schlussdrittel soll dann ein Bau realisiert werden, der zwischen 10 und 12 Mio. Franken zu liegen kommt. Finanziert durch Investoren, Eigenmittel, Fördergelder und Hypothek.
Zauberwort «Sportzentrum»
Doch vorerst gilt es, das zweite Drittel zu analysieren. Die Könizer Zeitung | Der Sensetaler bitten den Verwaltungsratspräsidenten Thomas Scheuner und Grossrat Reto Zbinden (SVP) zum Interview. Die beiden schenken Einblick in das torversprechende Vorhaben. «Die Schwarzwasser-Arena AG hat ihr Gründungskapital von den verschiedenen Stammklubs der Region sowie von der Wanneträff GmbH», eröffnet Scheuner das Interview. Die AG gab vorausschauend eine Machbarkeitsstudie in Auftrag. Wo auf der Parzelle steht die Eishalle, wie kann man nachhaltig eine solche Anlage betreiben, das Aussenfeld erhalten? «Es wurde viel gearbeitet. Die Dossiers mit den Möglichkeiten sind dick, die Abklärungen üppig», verrät Zbinden. Quasi als Beweis dieser Aussage zückt Scheuner den dicken Ordner. Und das ist nur jener, der den nun angedachten Weg beinhaltet. Darin taucht ein wichtiger Begriff auf: «unterbruchsfreier Betrieb». Gemeint ist keine Eishalle, die im Juli bei 34 Grad Aussentemperatur arbeitet, sondern ein Standort, der das ganze Jahr über genutzt werden kann. Deshalb ist die Schwarzwasser-Arena nicht nur Eishalle, sondern ein Sportzentrum.
Das wichtige Nebengebäude
Die Eiszeit ist begrenzt und der Bau soll nicht monatelang brach liegen. «Zudem suchen viele andere Sportarten ebenfalls händeringend nach Trainingsmöglichkeiten», weiss Zbinden. Die so erfolgreichen Schwinger der Region, die Schützen und weitere. «Um ein Sportzentrum zu sein, das für Hockey und andere Sportarten Infrastruktur bietet, ist ein Nebengebäude geplant», ergänzt Scheuner. Eine Eishalle, ein weiteres Sportgebäude, Restauration, ein Aussenfeld und Parkplätze. Daraus erarbeitete das Gilgen Architekturbüro aus Schwarzenburg verschiedene Varianten. Acht an der Zahl. Die Schwarzwasser-Arena AG hat sich für eine entschieden, welche der Nachhaltigkeit besonders gerecht wird und aufgrund der Gebäudeanordnung die Kosten tiefer hält als andere Varianten.
Überlagernd und ineinanderfliessend
Das Vorhaben erstreckt sich entlang der Bahntrasse. Aus dem Zug steigen und in die Sportwelt einsteigen. Daneben liegen Ausseneisfläche, Nebengebäude und Eishalle nicht nur dicht nebeneinander, sondern überlagern sich. Unter der freien Eisfläche sind die Autos in der Tiefgarage versorgt, das Nebengebäude verbindet die freie Eisfläche mit der Eishalle, den anderen Trainingsmöglichkeiten und der Gastronomie. Es verbindet und vereint im Zentrum wie der Körper eines Schmetterlings, dessen Flügel Eishalle und freie Eisfläche bilden. Scheuner fasst es so zusammen: «Wir haben die Vision, ein Sportzentrum zu bauen, das sich in die wunderbare Landschaft integriert und den heutigen aktuellen ökologischen und ökonomischen Standards entspricht.»
Keine Arena – ein Leuchtturm
Eishallen gibt es viel zu wenige, sowohl auf der Freiburger wie auch auf der Berner Seite. Angebote wie etwa in Düdingen sind quasi rund um die Uhr belegt. Es deutet also viel darauf hin, dass die Auslastung bereits heute gegeben ist. Kombiniert man diesen Umstand mit der Tatsache, dass auch andere Sportarten sorgend Platz suchen, könnte das Sportzentrum Schwarzwasser Arena in Rekordzeit für die Region zu tragender Bedeutung gedeihen. «Das Vorhaben kann ein Leuchtturmprojekt für die ganze Region sein», fasst es Zbinden zusammen und Scheuner ergänzt: «Insbesondere, weil die Bahnanbindung ein grosser Pluspunkt ist. Jugendliche können problemlos ins Training und wieder heimfahren.» Und der Leuchtturm beinhaltet auch eine ökologische Komponente: Die Abwärme der Kühlaggregate wird für Warmwasser und Heizung genutzt und die immense Dachfläche erlaubt eine Photovoltaik-Anlage von satten 3000 Quadratmetern. Die positive Zusammenfassung hat natürlich einen Grund. Um das Projekt zur Baureife voranzutreiben, muss die Planung abgenommen sein. Für den Planungskredit bedarf es 500’000 Franken. Ein Teil des Geldes ist beisammen, aber eben noch nicht alles. Die AG sucht nun nach Gönnern und Sponsoren. «Um Investoren für den Bau zu finden, muss ein baureifes Projekt vorliegen», sagt Zbinden.
Um im Schlussdrittel die Partie zu gewinnen und die Schwarzwasser Arena zu realisieren, gilt es nun den nächsten Schritt «Projektierungskredit» zu absolvieren. Was für den Gewinn im Schlussdrittel spricht, ist, dass eine starke Mannschaft aufspielt, die überlegt agiert und umsichtig vorbereitet. Die Aktionäre planen also zuerst das Fundament, weil sie wissen, dass ein so fest herbeigesehntes Dach nur dann zu liegen kommt, wenn die Vorarbeiten solide gebaut sind. Vor dem Dach das Fundament und dann ab ins Schlussdrittel.
INFO:
www.schwarzwasserarena.ch
Unterstützung
Wer mithelfen will, dass der Planungskredit von 500‚000 Franken zu Stande kommt, der kann sich melden: Thomas Scheuner, Verwaltungsratspräsident Schwarzwasser Arena AG. hc.aneraressawzrawhcs@renuehcs.samohT oder Telefon 079 206 28 19.