Nein, er ist kein Mann der grossen Töne, kein Showman, dieser Guido Jeker, wenn er mit einem spricht. Im Prinzip stellt man sich einen ausgewiesenen und erfolgreichen Homöopathen genau so vor: Überlegt im Gespräch, verbunden mit der Fähigkeit, gut zuhören zu können.
Von der Drogerie zum Gesundheitszentrum
Es kann denn auch nicht überraschen, dass er niemandem Vorwürfe macht, wenn er die Anfänge des Gesundheitszentrums mit heute vergleicht, von seiner Drogerie erzählt, die er am 1. April 1982 eröffnet hat. In den ersten Jahren, so erzählt er ohne Groll oder Resignation in seiner Stimme, sei der «Zusammenhalt unter den Partnern des neuen Zentrums enorm» gewesen. Im Laufe der Jahre, ja der Jahrzehnte, habe sich aber vieles verändert, einzelne wichtige Anbieter seien nicht mehr da, die Bank beispielsweise, aber auch die Post, heute immerhin noch mit einer Agentur in der Bäckerei Aegerter vertreten.
Mit der Eröffnung des Migros-Einkaufszentrums im Zentrum von Köniz habe er «von einem Tag auf den anderen» 20% an Umsatz verloren, nachdem dieser in der Vergangenheit immer leicht gestiegen war. Als sich 1998 die Möglichkeit ergab, zusammen mit Käthy Hunziker (Atemtherapeutin und Massage) «ein echtes Gesundheitszentrum in Schliern zu eröffnen», hat er nicht lange gezögert. Parallel zur Drogerie habe er sich in vier Jahren, berufsbegleitend, zum Homöopathen ausgebilden lassen. Die Homöopathie versteht er nicht nur als Komplementärmedizin, sondern als echte Alternative zur Schulmedizin.
Echte Partnerinnen
Während fünf Jahren gab es den «doppelten» Guido Jeker, er war sowohl in der Drogerie als auch im Gesundheitszentrum tätig. «Es kam dann der Punkt, wo das nicht mehr ging und ich mich entschliessen musste, die Drogerie aufzugeben, auch sehr zum Leidwesen meiner Frau.»
Nach einigen personellen Wechseln im Laufe der letzten 20 Jahre hat sich, mit den zu Beginn erwähnten Spezialistinnen, eine «verschworene Einheit» im Gesundheitszentrum Schliern gebildet, die sich im Betrieb engagieren, auch finanziell und administrativ. «Alle sind mitverantwortlich für das Zentrum, sie bestreiten gemeinsam die anfallenden Kosten, koordinieren dazu noch alle Aktivitäten, wie den Tag der offenen Türe am Samstag, 26. Mai.»Guido Jeker und alle Therapeutinnen des Gesundheitszentrums stellen den Menschen in den Mittelpunkt ihrer Therapie. Der Mensch ist eine Einheit von Körper, Seele und Geist. Eine wahre Heilung ist nur mit dieser Denkweise möglich.
Nachfolge gesichert
Guido Jeker, der nach wie vor in die administrativen und koordinierenden Aufgaben des Gesundheitszentrums involviert ist, erreicht dieses Jahr das AHV-Alter. Und dann, wie soll es mit der Praxis weitergehen? Auch dafür hat er gesorgt: «Es ist vorgesehen, dass meine Tochter Vera den Bereich Homöopathie übernimmt. Sie hat sich während drei Jahren zur dipl. Homöopathin SkHZ ausbilden lassen.»