Acht Falkensteiner Sommerlager

Acht Falkensteiner Sommerlager

Was wäre die Pfadi ohne Lager? – Unvorstellbar, genauso wie Schwimmen ohne Wasser und Fussball ohne Ball. In vielen Lagern verteilt über die ganze Schweiz verbringen auch diesen Sommer über 24'000 Schweizer Pfadi ihre Ferien in Zelten und in Gruppenunterkünften.

Auch die Pfadi Falkenstein ist dabei: Die Wolfsmeuten Akela, Siorax und Pitry zogen gemeinsam in der ersten Sommerferienwoche ins Pfadiheim Langenthal und erlebten ein Lager mit dem Thema Harry Potter. Die Wölfe von Katiki und Yavari waren als Piratinnen und Piraten in einem Lagerhaus in Signau. Die fünf Pfadistufen-Einheiten fuhren mit den Velos in die zweiwöchigen Zeltlager: Aventurin schlug die Zelte in Courlevon (FR) auf, Phönix und Fenris lagerten zusammen in Rüeggisberg, Kognoi in Oberthal im Emmental und Karuba im Westen von Bern. Auch die Pfadi stellten ihre Aktivitäten unter ein Lagerthema. Die Pios waren diesen Sommer auf der Insel Korsika unterwegs und setzten damit die jahrzehntelange Falkensteiner Tradition fort – viele ehemalige Pios schwärmen noch heute davon. Nach der Überfahrt mit der Fähre von Savona nach Bastia waren sie zehn Tage mit den Fahrrädern im Norden von Korsika unterwegs und legten rund 300 Kilometer zurück. Den grösseren Teil der Lagerkosten haben die Pios mit gemeinsamen Arbeitseinsätzen selbst verdient. Insgesamt waren in den acht Falkensteiner SoLa 43 Leitende ehrenamtlich engagiert, zudem weitere Helfende im Hintergrund vor und nach den Lagern.

Jugend + Sport (J+S)

Das erfolgreiche und effiziente Förderprogramm J+S begann 1972 mit 18 Sportarten. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder (damals noch in zwei getrennten Verbänden organisiert) engagierten sich von Anfang an stark bei der Entwicklung des Sportfaches «Wandern und Geländesport» (W+G). Die Ausbildung für Pfadileitende wurde mit der J+S-Ausbildung kombiniert. Seit der «Reform J+S 2000» heisst dieses Sportfach Lagersport/Trekking. J+S umfasst aktuell 90 Sportarten. Über 680’000 Kinder und Jugendliche haben 2024 an einer J+S-Aktivität teilgenommen, so viele wie noch nie.

Sparhammer

Im Rahmen des Entlastungspaketes für 2026 plant der Bundesrat den Kredit für J+S nicht zu erhöhen. J+S würde demnach Opfer des eigenen Erfolgs: Das Budget bliebe gleich, obwohl mehr Kinder und Jugendliche mitmachen. Besonders betroffen wäre der Breitensport von Sport- und Jugendorganisationen. Konkret bedeutet dies: Die Vereine würden pro Teilnehmer/-in und Stunde statt 1.30 nur noch 1.04 Franken erhalten und Lagerorganisationen pro Teilnehmendem und Tag statt 16 nur noch 12.80 Franken. Für 2027 sind weitere Kürzungen bei J+S geplant.

Appelle an die Entscheidungsträger

Für Andrea Zryd (Nationalrätin und Präsidentin von Bernsport) ist diese Sparübung ein fatales Signal: «Das Erfolgsrezept J+S wird empfindlich erschüttert. Was wir jetzt bei unserer Jugend einsparen, bezahlen wir später mit hohen Gesundheitskosten im physischen und psychischen Bereich.»

Die Schweizer Jugendverbände (so u. a. CEVI, Jungwacht-Blauring und die Pfadibewegung Schweiz), viele nationale Sportorganisationen und weitere (wie Bernsport, dessen Mitglied die Pfadi Kanton Bern ist) reagierten und schrieben an den Bundesrat, auf die J+S-Beitragskürzungen zu verzichten. Eine Petition gegen die Sparpläne des Bundes bei J+S, die ein Zwanzigjähriger lancierte, wurde innert einer Woche von über 100’000 unterschrieben. Die Pfadi Falkenstein hofft sehr, dass dieses Engagement Erfolg hat, denn die Abteilung wäre von den Kürzungen auch stark betroffen: Die Lagerkosten würden um 20 % steigen. Letzlich entscheiden National- und Ständerat im Rahmen der Budgetdebatte im Dezember 2025 darüber.

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