Sie leben seit vielen Jahren in Köniz. Was schätzen Sie besonders an der Gemeinde?
Es ist wie ein grosses Dorf. Man tauscht sich aus und unterstützt einander. Die Quartierver-eine sind aktiv und eröffnen auch einmal eine Pop-up-Bar. Dieses freiwillige Engagement für die Gemeinschaft gefällt mir. Köniz bietet als lebendige Gemeinde für alle Bewohnerinnen und Bewohner ob jung oder alt etwas.
Weshalb stellen Sie sich zur Wahl als Regierungsstatthalterin?
Als Juristin habe ich immer wieder mit den kantonalen und eidgenössischen Behörden und Verwaltungen zu tun. So durfte ich im Verlauf der Jahre auch auf dem Regierungsstatthalter-amt Fraubrunnen arbeiten und die ganze Bandbreite an Anforderungen kennenlernen. Die Arbeit reicht von der Beratung der Bevölkerung, der Wirtschaft und den Gemeinden bis hin zur Tätigkeit als Bewilligungs-, Genehmigungs-, Verwaltungsjustiz- und Vollzugsbehörde. Diese Themenvielfalt sowie die Balance zwischen dem Kanton und den Gemeinden zu su-chen, im persönlichen Kontakt mit den verschiedenen Anspruchsgruppen, ist für mich aus-schlaggebend.
Was prädestiniert Sie für dieses Amt?
Recht hat bekanntlich mit Menschen und Lebensumständen zu tun. Die dafür erforderliche Lebenserfahrung bringe ich als Juristin, Mitglied des Könizer Parlaments, Verwaltungsrätin eines Start-up-Unternehmens und aktives Mitglied verschiedener Vereine mit. Ich schätze den persönlichen Austausch mit meinen Mitmenschen und setze die vereinbarten Ziele kon-sequent um. Der Umgang mit verschiedenen Menschen und Fachbereichen gehört zu mei-nem Leben.
Welche Akzente wollen Sie als Regierungsstatthalterin setzen, falls Sie gewählt wer-den?
Der Verwaltungskreis Bern-Mittelland reicht von Kriechenwil im Westen bis Bowil im Osten und von Guggisberg im Süden bis Fraubrunnen im Norden. All diese 76 Gemeinden haben ein Anrecht gehört und unterstützt zu werden. Ich will mit einem besonderen Augenmerk den un-terschiedlichen Bedürfnissen dieser Gemeinden und ihrer Bevölkerung nachkommen.
Woher kennen Sie die Bedürfnisse der Bevölkerung?
Ich habe in Bern studiert und kann mich noch gut daran erinnern, wie wir den Ausgang ge-nossen haben. Gleichzeitig hatte ich eine kleine Wohnung in der Altstadt und lernte dabei auch die Kehrseite mit Immissionen kennen. Man muss immer die andere Seite verstehen können. Als mein Mann und ich vor Jahren eine Baubewilligung einholen mussten, sahen wir, wie wich-tig eine konstruktive Zusammenarbeit der verschiedenen Amtsstellen und eine rasche Be-handlung unserer Gesuche war. Mit der elektronischen Baubewilligung ginge das heute schon viel einfacher.
Welchen Vorteil hätte Köniz, wenn Sie als Regierungsstatthalterin gewählt würden?
Dank meiner Arbeit im Könizer Parlament weiss ich wie wichtig der Austausch zwischen dem städtisch und dem ländlich geprägten Gemeindegebiet ist. Ich bin es gewohnt, über die Par-teigrenzen hinweg Gespräche zu führen und gemeinsam praxisbezogene Lösungen zu erar-beiten. Diesen Erfahrungsschatz würde ich in das neue Amt mitnehmen.
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Zur Person
Tatijana Rothenbühler hat an der Universität Bern Rechtswissenschaften studiert und an der Universität Freiburg im Sicherheits- und Völkerrecht promoviert. Seit über zwanzig Jahren arbeitet sie bei der öffentlichen Hand; zuerst als Stabsjuristin und später als stellvertretende Leiterin der politischen Geschäfte. Heute arbeitet sie in der Compliance. Die 49-jährige Juristin lebt mit ihrem Mann, den beiden schulpflichtigen Kindern und ihrer Schwiegermutter in Spiegel bei Bern. Dass sie in einem Drei-Generationen-Haus lebt, erachtet sie als grosses Privileg. Sie war lange Mitglied des Elternrates in Wabern und im Spiegel, hat am Runden Tisch im Spiegel teilgenommen, arbeitet als Vorstandsmitglied im Organisationskomitee 100 Jahre Spiegel Leist mit und ist Mitglied des Familienclubs Spiegel sowie des Ortsvereins Köniz. Wenn Not an Frau ist, hilft sie bei der kirchlichen Unterweisung (KUW) im Spiegel für die Kin-der zu kochen.
Wie Generationenwohnen gelingen kann
Er gehört zu den Urgesteinen der Könizer Politik. Der ehemalige Parlamentarier Christian Roth hat sich…


