Allein im Jahr 2016 sendete die Stiftung Hilfe und Beistand über 130 Sattelschlepper und Schiffscontainer mit Hilfsgütern wie Spitalbetten, Pflegematerial und Schulmobiliar in die Slowakei, nach Polen, Bulgarien, Portugal, Nepal, Ghana, Chile, Ungarn, Albanien, Venezuela, Kroatien, Madagaskar und in weitere Länder. Die Hilfsgüter sind Materialien aus zweiter Hand, die aus irgendeinem Grund hier in der Schweiz nicht mehr gebraucht werden. Im Verteilzentrum der Stiftung in Flamatt werden die Waren gesammelt, transportfähig verpackt und in Camion oder Container verladen.
Das Gefälle von Armut und Reichtum zwischen Ost- und Westeuropa ist erschreckend gross. «So kann es nicht weitergehen. Es kann nicht sein, dass wir alles haben, und diese Menschen dort haben nichts», erklärt Guido Stöckli. Er ist bereits seit der Gründung der Stiftung 1994 mit dabei. Als er sich vor neun Jahren frühzeitig pensionieren liess, stieg er aktiv ein. Alle Helfer der Stiftung Hilfe und Beistand arbeiten ausschliesslich ehrenamtlich.
Missstände in Medizin
und Schule
Vor allem Schweizer Spitäler, Alters- und Pflegeheime, Ärzte, aber auch Schulen, Gemeinden und verschiedene Unternehmen zählen zu den unterstützenden Organisationen. Guido Stöckli zeigt Bilder mit verschmutzten Steh-
toiletten, Spitäler ohne Betten, Patienten liegen auf verschlissenen Matratzen am Boden. Vielerorts in Osteuropa herrschen Zustände, die unsere schlimmsten Vorstellungen übertreffen. Um diese Missstände zu verändern, fehlt es vor allem an finanziellen Mitteln und Material. Erhält ein Spital nun eine Lieferung Spitalbetten, kann das vorhandene wenige Geld für einen Umbau investiert werden, damit sich auch die hygienischen Verhältnisse verbessern.
Was gerade in osteuropäischen Ländern heute noch alltäglich ist, scheint für uns undenkbar. Die Kinder können in die Schule gehen, aber nicht jedes Kind kann an einem Pult sitzen. Durch fehlende Lehrmittel schreiben die Schüler alles ab, wie bei uns noch vor über 50 Jahren.
Den Waren einen «Wert» geben
Kurz vor Weihnachten fuhren zwei Sattelschlepper, beladen mit 70 elektrischen Spitalbetten – was einem Warenwert von
zirka 300’000 Franken entspricht –
in die Slowakei. Ganz nach dem Motto «Was nichts kostet, ist nichts wert», bezahlt und organisiert der Empfänger den Transport der Hilfsgüter. Diese Haltung der Stiftung erhöht die Wertschätzung der Empfänger.
Guido Stöckli und seinem Team ist es sehr wichtig, dass die gelieferten Waren auch dorthin gelangen, wo sie benötigt werden. Jeder Transport wird akribisch dokumentiert, wenn möglich mit Bildern und durch einen Botschafter des Malteserordens überprüft. Dadurch ist gewährleistet, dass sich schlussendlich der enorme Aufwand der Stiftung auch entsprechend lohnt.