Ausgezeichneter Könizer Künstler

Ausgezeichneter Könizer Künstler

Die vergangenen sechs Jahre studierte der Kunstschaffende in Luzern. Nun ist er zurück in Bern, wo er weiter Werke erarbeitet und in den Nachwuchs investiert.

In Luzern waren diesen Frühsommer besondere Werke ausgestellt: bemalte und bearbeitete Glasscheiben, die durch ihre Verformung stark spiegeln. So sehen die Betrachtenden nicht nur das Werk, sondern auch sich selbst – «als Figur im Werk in einem Anderswo», wie es in der Beschreibung zur Ausstellung heisst. Sebastian Haas unterrichtet ab diesem Sommer im gestalterischen Vorkurs «Invers» in Bern.

Ausgezeichnetes Schaffen
«Sebastian Haas‘ Hinterglasmalereien faszinieren durch das überzeugende Zusammenwirken von malerischer Sinnlichkeit und der durch die glatte Oberfläche des Glases gegebenen Coolness.» In der Laudatio der Max von Moos Stiftung wird klar, warum sie dem jungen Könizer den Förderpreis 2021 verliehen hat. «Ebenso stabil wie fragil» wirkten die Werke, die etwa so gross wie eine durchschnittliche Person sind. Es handelt sich um Haas’ praktische Diplomarbeit. Seine «Untersuchung zu spiegelnden Erscheinungen im Bildraum» wurde zur besten theoretischen Masterarbeit des Departements «Design und Kunst» gekürt.

Ausbildung zum Künstler
«Bildnerisches Gestalten lag mir während der Gymnasialzeit am besten», schaut Sebastian Haas zurück. Nach einem Zwischenjahr wurde klar, dass er sich weiterhin der Kunst widmen will. Wie die meisten, die eine Lehre oder ein Studium im grafischen oder künstlerischen Bereich absolvieren wollen, besuchte Haas einen gestalterischen Vorkurs. Sechs Jahre später, seit Mitte August dieses Jahres, steht er wieder in einem solchen Vorkurs – als Dozent. «Was ich jetzt machen darf, ist ein Traum», freut er sich.

Kunsthochschulen gibt es in jeder grösseren Stadt in der Schweiz, etwa in Bern die Hochschule der Künste Bern HKB. Haas ist überzeugt: «Die Schweizer Schulen sind alle auf einem Top-Niveau, gerade im internationalen Vergleich.» Während des Studiums verbringt man viel Zeit im Atelier, um sein eigenes Schaffen weiterzuentwickeln. Rund um die Uhr stehen den Studierenden Werkstätten zur Verfügung, deren Möglichkeiten fast unbegrenzt sind. «Man kommt kaum dazu, alles auszuprobieren», schwärmt der 29-Jährige.

Im Gegensatz zu den meisten Schulen geht es in der Kunst nicht zwingend darum, vorgegebene Kompetenzen zu erlernen, sondern am eigenen künstlerischen Ausdruck zu arbeiten. «Es ist hauptsächlich projektorientiertes Arbeiten», erzählt Sebastian Haas, «eine Kompetenz, die mehr und mehr gefragt ist». Die Studierenden müssen Lösungen finden für Aufgaben, die sie sich mehrheitlich selbst stellen. «Die muss man öffentlich vertreten können», betont er. «Man lernt, kreativ zu denken, neue Wege zu suchen, auf ein Ziel hinzuarbeiten.»

Dazu gehört, sich mit den Arbeiten anderer auseinanderzusetzen. Haas schätzt es, von anderen lernen und sich inspirieren lassen zu können: «Ich sehe die Werke und Arbeitsweisen anderer als Forschungsposition an.» Solcher Austausch wird ihm weiterhin nicht fehlen: Er hat in Bern einen Platz in einem Gruppenatelier gefunden.
Teilzeit-Künstler bleiben
Ausschliesslich von ihrer Kunst können in der Schweiz nur wenige leben. Manche Studierende kommen ursprünglich von der Architektur her oder sind Lehrpersonen. «Wir hatten sogar eine Ärztin in der Klasse», erzählt Haas. Er selbst konnte sein Studium mit seinen Werken finanzieren. Trotzdem entschied er sich nach dem Bachelor für den Master mit der Vertiefung «Art Teaching». So kann er nun weitergeben, was er gelernt hat – und hat gleichzeitig Zeit und Luft, weiter an Glasmalereien, 3D-Skulpturen, Animationen und Leinwandbildern zu arbeiten. Vorerst stellt er an einer Messe in Berlin aus, anschliessend in der Kunsthalle Luzern. Vielleicht gibt er bald einmal ein Heimspiel mit einer Ausstellung in seiner Heimatgemeinde?

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