Die beiden Perrons sind durch eine neue, grosszügige Unterführung verbunden und hindernisfrei über Rampen und einen Lift zugänglich. Auch das bestehende Bahnhofsgebäude aus der Gründerzeit wurde sanft renoviert. Gleichzeitig hat die BLS die einspurige Strecke zwischen Wabern und Kehrsatz Nord durchgängig auf zwei Spuren ausgebaut. Insgesamt haben die Bauarbeiten 70 Mio. Franken gekostet. Beendet sind sie aber noch nicht. Auf der Dorfseite wird neben dem Perron nun der Durchbruch für den Veloweg gemacht, der von Köniz nach Kehrsatz führen soll.
Christian Burren, Gemeinderat von Köniz und Direktionsvorsteher Planung und Verkehr, freut sich: «Wir haben hier den attraktivsten Bahnhof in der Gemeinde Köniz bekommen. Die anderen sind in der Regel von der Infrastruktur her zweckmässig, aber, ich würde es mal so ausdrücken, gestalterisch keine Höhepunkte.» Viele Leute hätten den Bahnhof vorher nicht wahrgenommen, das habe sich geändert. «Der Neubau ist gelungen und aus Sicht der Gemeinde zu einem idealen Zeitpunkt. Der Ortsteil Wabern ist im Wandel. Er entwickelt sich im Moment massiv.» Mit den neugeschaffenen Zugängen steige auch die Beliebtheit. Der Berner Hausberg Gurten als beliebtes Ausflugsziel werde profitieren, weil mobilitätseingeschränkte Personen und Familien mit Kinderwagen bequem von der S-Bahn zur Gurtenbahn gelangen. «Wenn wir hier in Wabern weiterkommen wollen, dann müssen wir dranbleiben. Mit einem neuen Bahnhof ist es nicht getan. Die geplante Unterführung für Fussgänger und Velofahrerinnen ist unabdingbar, damit der Bahnhof zugänglich ist. Das nicht nur in der kurzen Distanz, sondern eben auch von weiter her», betont Burren. Der nahtlose Übergang von der Kirchstrasse her sei leider nicht gelungen, daher wäre dies von der anderen Seite aus wichtig. Gerade in Hinblick auf die geplanten Verkehrsprojekte, wie die Tramverlängerung, die eine Verbindung zur S-Bahn darstelle. Für Christian Aebi von der BLS ist der Doppelspurausbau zwischen Wabern und Kehrsatz Nord ein wichtiger Bestandteil des Ausbaus der S-Bahn Bern. Damit werde ein Nadelöhr auf dem Streckennetz beseitigt und der Fahrplan stabiler. «Mit dem Ausbau sind die Voraussetzungen für einen neuen Halt Kleinwabern mit guten Umsteigemöglichkeiten zwischen Zug, Tram und Bus geschaffen worden», so Aebi.
Bei der Einweihungsfeier wurde auf dem Bahnhofplatz eine Holzskulptur des Künstlers Max Roth enthüllt. Sie zeigt die Geschichte der alten Gaswerkbahn zwischen den Stationen Wabern und dem Gaswerk Marzili.


