Beruf und Eishockey als Familiensache

Beruf und Eishockey als Familiensache

Die Brüder Dominik und Nathan verbringen zusammen mit dem Vater, Fritz Bartlome, unzählige Stunden auf dem Eisfeld. Alle 3 spielen in der ersten Mannschaft des Eishockey-Clubs Schwarzenburg. Wegen des familieneigenen Unternehmens hat das Hockey jedoch nicht erste Priorität.

Dass der Vater mit seinen 2 Söhnen in derselben Mannschaft des Eishockey Clubs Schwarzenburg (EHCS) auf dem Eis steht und um Punkte kämpft, ist wohl einzigartig. Eine Konstellation, die auch in anderen Sportvereinen äus­serst selten anzutreffen ist, wenn überhaupt. Nach Arbeitsschluss tauschen Vater Fritz Bartlome und seine Söhne, Dominik und Nathan, die Arbeitskleider mit der Eishockey-Ausrüstung. Mit viel Herzblut aber auch sport­licher Überzeugung und kämpferischem Teamgeist verbringen die 3 Bartlomes unzählige Stunden mit Training und Spielen auf dem Eis.

Schon in der frühen Schulzeit, als Fritz Bartlome mit seinem Vater hin und wieder an ein Spiel des SCB mitgehen durfte, wurde das Interesse am Eishockey-Sport geweckt. «Auf den Schulhausplätzen spielten wir öfters Unihockey. Im Winter machten wir dann selber Eisfelder. Das war der Anfang, als ich auch viel lernte», erzählt Fritz Bartlome. Später, bereits in der sechsten Klasse, kam er durch einen Kollegen zum EHCS. Eine schwierige Zeit, musste er sich als kleiner und zarter Junge gegen die älteren und stärkeren Burschen beweisen. Damals gab es bei der Schwarzwasserbrücke noch kein Eisfeld. Für die Trainings reisten die Schwarzenburger nach Lyss. «Meistens trainierten wir zweimal in der Woche auf dem Eis in Lyss. Das war in der achten und neunten Klasse. Ich kam dann immer nach Mitternacht nach Hause. Die Schulaufgaben machte ich im Bus während der Heimfahrt», erinnert sich der 45-Jährige zurück.

Sportkarriere oder Beruf
Viel Lob hat der Senior für seine Eltern übrig. Sie unterstützten ihn und zeigten Verständnis. Lob verdient auch Hanspeter Rohrbach, der die Jungs jeweils in seine Obhut nahm und sie immer wieder sicher nach Hause brachte. Bereits als Neuntklässler, als der EHCS in der 1. Liga spielte, wurde Fritz Bartlome in die erste Mannschaft integriert. In einem Sommertrainings-Camp, das er sich durch Jobben auf dem Bau selber finanzierte, fiel der damals 15-Jährige dem Trainer Paul André Cadieux positiv auf. Dieser holte ihn dann nach Freiburg. Über Umwege beim SCB, Thun und Wiki kehrte Fritz Bartlome im Jahre 2001 zum EHCS zurück. «Diese Jahre waren lehrreich und eindrücklich. Doch musste ich einsehen, dass es zahlreiche talentierte Mitspieler hatte, die auf hohem Niveau Hockey spielten», macht der gelernte Carrosserie-Spengler klar. Auch habe er sich Gedanken über seine Zukunft gemacht. «Ich kam zum Entschluss, dass ich Prioritäten setzen muss, und entschied mich für meinen Beruf. Mit unserer eigenen Autogarage mit Carrosseriebetrieb waren die Spuren gelegt. Zu unsicher war mir hingegen, auf das Eishockey zu setzen», untermauert der Teilhaber eines Autofachbetriebes in Rüschegg seine damalige Entscheidung.

Gemeinsame Sache
Im zarten Alter von 2 oder 3 Jahren hatten Dominik und Nathan bereits Schlittschuhe an den Füssen. Bald begannen sie in der Mannschaft der Bambinis mit dem Hockeyspielen. Das war noch vor ihrer Schulzeit. Mittlerweile war das langersehnte Eisfeld bei der Schwarzwasserbrücke Wirklichkeit geworden. Die zeitraubenden Fahrten zum auswärtigen Eistraining erübrigten sich. Durch ihren Ehrgeiz, Willen und Kampfgeist schafften es die Bartlomes zum SC Bern. Später wechselte Dominik zum HC Marly und Fribourg-Gottéron. Während es Nathan nach Thun zog. Den beiden Jungs stellte sich, wie dem Vater damals, die Frage: Sportkarriere oder Beruf? Mit dem eigenen Familienbetrieb war die Frage bald gelöst. Auch deshalb, weil Dominik als Carrosserie-Spengler und Nathan als Autolackierer – die ihre Ausbildungen im G+G Carrosseriebetrieb in Niederwangen absolvieren – später wohl im elterlichen Betrieb arbeiten werden.

Mittlerweile spielen die beiden Söhne Dominik (20) und Nathan (18) zusammen mit dem Vater wieder in der ersten Mannschaft des EHCS. Ziel ist es, in die Tabellenspitze vorzustossen, um dann mittelfristig in die 2. Liga aufzusteigen. Heute kann die Ehefrau und Mutter, Karin Bartlome, das Hockey ihrer 3 Männer beim Zuschauen geniessen. Früher war es anders. Da hatte sie viel zu organisieren und musste die beiden Buben wöchentlich bis fünfmal ins Training oder an die Spiele fahren. Harmonische Familienalltage, bei denen nicht nur alle am Mittagstisch sitzen, sondern auch noch viele andere gemeinsame Aktivitäten unternommen werden.

Teilen Sie diesen Bereich

Beitrag:
«Beruf und Eishockey als Familiensache»

Die meistgelesenen Artikel

Kontakt

Datenupload

Der einfachste Weg uns Ihre Daten zu senden!

Werbeberatung

Schritt 1 von 2