Das Velo als Brückenbauer

Das Velo als Brückenbauer

Darüber war man sich am Veloforum 2025 im Swiss Bike Park grundsätzlich einig: Für das Gelingen der angestrebten Mobilitätswende spielt das Velo eine entscheidende Rolle. Ausschlaggebend bleibt die fristgerechte Umsetzung des vor zwei Jahren in Kraft getretenen Veloweggesetzes bis Ende 2042.

Eingeladen zum diesjährigen nationalen Veloforum hatten der Radsport Verband Swiss Cycling und die Stiftung Swiss Bike Park. In der gemeinsamen Begrüssung mit Patrick Hunger, Co-Präsident Swiss Cycling, rief Thomas Binggeli, Initiator und Stiftungsrat der Stiftung Swiss Bike Park, der versammelten «Velofamilie» eine Reihe von Ereignissen in Erinnerung, die 2025 die Fortsetzung des seit Jahren andauernden Velo-Booms vor Augen geführt haben: Ans Gurtenfestival reisten dieses Jahr deutlich mehr Besuchende mit dem Velo statt mit dem Auto an. Dieselbe Entwicklung ist bei den Heimspielen des BSC Young Boys im Wankdorf zu beobachten und war am eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Mollis im Kanton Glarus Thema. Für das Highlight des Velojahres 2025 sorgten im September die Mountainbike-Weltmeisterschaften mit über 110’000 Zuschauenden, die mehrheitlich mit dem Bike oder dem öV an die Austragungsorte im Wallis gereist waren. Kurzum: Die von Bundesrat Albert Rösti geforderte Verdoppelung der gefahrenen Velokilometer bis ins Jahr 2035 ist auf Kurs.

Der Blick über die Grenze
Die weltweit tätige Stadt- und Verkehrsplanerin Elke Schimmel präsentierte in ihrem Vortrag eindrückliche Beispiele von gelungener Veloförderung in Städten wie Utrecht, Gent, Arnhem, Brüssel, Nijemegen und Kopenhagen. Im Umkreis von Eindhoven sind zahlreiche 8 bis 15 Kilometer lange Veloschnellrouten geschaffen worden. «In Sachen Veloförderung haben wir im Vergleich mit dem Ausland noch viel Luft nach oben» – eine Aussage, die nach Elke Schimmels Ausführungen im weiteren Verlauf des Veloforums noch verschiedentlich zu hören war.

Umsetzung des Veloweggesetzes dauert
Die fristgerechte Umsetzung des Anfang 2023 in Kraft getretenen Veloweggesetzes war das Hauptthema der abschliessenden Podiumsdiskussion. Das Gesetz, das gerne als Meilenstein der Veloförderung in der Schweiz bezeichnet wird, verpflichtet Kantone und Gemeinden, bis Ende 2027 ihre Velowegnetze in Plänen festzuhalten und bis Ende 2042 umzusetzen. ASTRA-Direktor Jürg Röthlisberger überraschte zu Beginn der Diskussion mit der Aussage, dass in der Schweiz in erster Linie der starke öV der Umsetzung des Veloweggesetzes zuwiderlaufe. Nationalrätin Delphine Klopfenstein Broggini (Grüne), die konsequent auf Französisch parlierte, forderte mehr Engagement von der Confédération, d. h. vom Bund. Martin Platter, Geschäftsführer des Branchenverbandes der Fahrrad- und E-Bike-Industrie Velosuisse, machte sich für velofreundlichere Verkehrsgesetze und ein Loslösen der Branche von der «politischen Umarmung» stark.

Insgesamt war aus den verschiedenen Voten herauszuhören, dass die Akteure von Bund, Kantonen und Velobranche im Laufe der nächsten Jahre entschlossener aufeinander zugehen müssen, um die ambitionierten Ziele des Veloweggesetzes bis 2042 zu erreichen.

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