Das Zeughaus wird zur Kunsthalle

Das Zeughaus wird zur Kunsthalle

40 Kunstschaffende aus der ganzen Region stellen vom 13. bis 29. Juni ihre Werke im Zeughaus in Flamatt aus. «Kunst im Zeughaus» bietet zudem ein buntes Rahmenprogramm.

Das Zeughaus wird zur temporären Kunsthalle. Früher lagerte hier die Schweizer Armee jahrzehntelang kratzige Wolldecken, Gamellen und weitere militärische Ausrüstung. Nun zeigen an drei Wochenenden (jeweils Freitag bis Sonntag) 40 Kunstschaffende aus Wünnewil-Flamatt, dem Sensebezirk und der bernischen Nachbarschaft ihr vielfältiges künstlerisches Schaffen einer breiten Öffentlichkeit. «Vom filigranen Scherenschnitt bis zur tonnenschweren Metall-
skulptur, von Ölgemälden über Fotos bis zum Animationsfilm – das Spektrum ist sehr breit», freut sich Karen Cotting. Sie ist selbst Künstlerin und kuratiert die Ausstellung.

Schülerinnen zeigen ihre Kunst

Organisiert wird die Kunstausstellung von der Kulturkommission der Gemeinde Wünnewil-Flamatt. «Kunst im Zeughaus» findet nach 2013, 2017 und 2021 heuer zum vierten Mal statt. «Das Zeughaus ist ein einmaliger Veranstaltungsort», sagt Gemeinderätin Margrit Perler, die in Wünnewil-Flamatt das Ressort Kultur leitet. «Mit diesem Anlass beleben wir das Zeughaus und schaffen ein kulturelles Stelldichein für unsere Gemeinde und die ganze Region.»

Mit von der Partie sind auch verschiedene Primar- und OS-Schulklassen aus Wünnewil-Flamatt, die im Kunstunterricht an der Schule Kunstwerke gestalten. «Ihre Werke in einer grossen Ausstellung zeigen zu können, wird für die Kinder sicher ein prägendes Erlebnis sein», sagt Maria von Niederhäusern, im fünfköpfigen OK zuständig für die Schulen.

Rauer Charme

Das 1946 gebaute Zeughaus temporär in eine Kunsthalle umzufunktionieren erfordert einiges an Arbeit. Seit 2020 gehört das Gebäude der Gemeinde Wünnewil-Flamatt, die Teile davon als Materiallager braucht. Für die Ausstellung musste das ganze Zeughaus geräumt werden. Spinnweben und Staub mussten gesaugt und über 40 Fenster geputzt werden. Ein Elektriker legte zusätzliche Leitungen, damit alle Ausstellenden genug Strom haben, um ihre Werke ins rechte Licht zu rücken. Und der Chor «2Generations» aus Flamatt richtete ein Bistro samt kleiner Küche ein. «Wir kochen an allen neun Ausstellungstagen kleine Gerichte wie Pasta, Croque Monsieur und Gerstensuppe», erklärt die Bistro-Verantwortliche Rita Jauner-Willi. Dazu gibt es ein reichhaltiges Kuchenbuffet und Kaffee.

Bei der Einrichtung ihrer Ausstellungskojen legen die Ausstellenden selbst Hand an. Dabei ist auch Improvisationstalent gefragt: Alte Regalböden aus Zeughauszeiten werden zu Ausstellungswänden umfunktioniert und aus Paletten werden Podeste für Keramikobjekte.

Für die Künstlerinnen und Künstler sei die Ausstellung eine Chance, ein grosses und vielfältiges Publikum zu erreichen, sagt Karen Cotting. Und das in einem einmaligen Ambiente. Denn das Zeughaus wurde nach seiner Ausmusterung durch die Armee nicht verändert. Dicke Holzbalken, Ziegelwände, von denen die Farbe abblättert, vergitterte Verschläge und riesige Eingangstore zeugen noch heute vom einstigen Verwendungszweck des grossen Gebäudes. «Das Rauhe, Rohe, Ungehobelte macht den besonderen Charme des Zeughauses aus», sagt Karen Cotting.

«Ohne Sponsoren nicht möglich»

Seit gut einem Jahr ist das OK mit der Planung beschäftigt. Das Budget übersteigt das reguläre Kulturbudget von Wünnewil-Flamatt bei weitem. «Wir sind sehr dankbar für die grosszügige Unterstützung unserer Sponsoren, ohne sie wäre ein solcher Anlass nicht machbar», sagt der Sponsoringverantwortliche Stephan Moser. Neben der Stiftung Kultur Sense, der Raiffeisenbank Sensetal und dem Mehrzweckverband Sensebezirk gehören zahlreiche lokale Gewerbetreibende zu den Sponsoren.

Ein buntes Rahmenprogramm rundet die Ausstellung ab. Am 20. Juni gibt es eine Drag-Show mit Balanza leGendery und Tina Burnstreet. Der 27. Juni steht ganz im Zeichen der Musik: Den Auftakt macht eine musikalische Lesung mit Schwyzerörgelimusik – Coni Schmid und Stefan Bühler präsentieren ihr Buch «Musik, die Geschichten schrieb». Am Abend geben die beiden Bands Rennfahrer (Mundart-Pop) und Zoei (Indi-Pop-Rock) je ein Konzert.

INFO:
Die Ausstellung ist jeweils am Freitag (16 – 20 Uhr), Samstag und Sonntag (jeweils 13 – 17 Uhr) Der Eintritt ist frei. Es gibt eine Kollekte.
wuennewil-flamatt.ch/praktische-infos

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