Möglicherweise kennen Sie das Gefühl: Kurz vor dem Einschlafen zuckt der Körper zusammen, in einer Art Halbschlaf glaubt man, die Treppe hinunter oder vom Velo zu fallen. Diesen Vorgang nennen die Fachleute Einschlafmyoklonus. Wenn dieses Zucken nur von Zeit zu Zeit vorkommt, und nicht regelmäs-
sig und mehrmals pro Nacht, so brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.
Fragen über Fragen
Schlaf-Wachstörungen werden im Inselspital mit den modernsten Methoden genaustens untersucht, aufgezeichnet und therapiert. Weshalb liege ich nachts stundenlang wach im Bett? Warum bin ich morgens nicht ausgeschlafen? Was tue ich bei Müdigkeit am Steuer? Was bedeutet der Sekundenschlaf? Schläft unser Kind möglicherweise nicht richtig? Schlafwandle ich? Hat meine Partnerin unter Umständen eine Epilepsie? Wann wird Schnarchen gefährlich? Was tun bei unruhigen Beinen? Bei Zähneknirschen? Was passiert, wenn die Atmung unregelmässig ist, zeitweise gar aussetzt? Und was, wenn ich mitten am Tag einnicke (nicht bloss Manager kennen das bei Sitzungen oder Vorträgen…)?
Intensive Zusammenarbeit
Ein gesunder Schlaf ist Voraussetzung für die körperliche Erholung und essenziell für ein normales Funktionieren tagsüber, sowohl auf geistiger und auch emotionaler Ebene als auch in der sozialen Interaktion. Schlafstörungen lassen sich nicht auf einen oder zwei Faktoren zusammenfassen, aber die verschiedenen Verhaltensmuster lassen sich durchaus einteilen, sodass eine gezielte Therapie die Grundlage für eine Verbesserung des Zustandes ist.
Die enge Zusammenarbeit der Spezialisten im SWEZ am Inselspital ermöglicht eine rasche Ursachenklärung und entfaltet ihre besondere Stärke gerade auch dann, wenn mehrere Faktoren für die Schlafstörung relevant sind. Im Zentrum steht die Diagnostik mit Ursachenforschung, Einsatz von Testdiagnostik und gezielter Abklärung im Schlaflabor.
Wenn spezifische schlafmedizinische Interventionen notwendig sind, können diese im SWEZ angeboten werden. Die Fachleute helfen auf Wunsch auch bei einer wohnortnahen therapeutischen Anbindung. Die Behandlungen am SWEZ werden ambulant durchgeführt – als Kurzintervention – oder auch länger dauernd bei ausgeprägten Störungen.
Der fatale Sekundenschlaf
Der Platz innerhalb dieses Berichts reicht nicht aus, um auf die verschiedenen Arten von Schlafstörungen einzugehen, weshalb wir uns auf ein spezielles Gebiet fokussieren, weil unter Umständen Dritte zu Schaden kommen können. Die Rede ist vom Sekundenschlaf am Steuer.
Laut Behörden werden bis zu 3% der Verkehrsunfälle verursacht, weil man am Steuer einschläft. Diese Zahl steht indes in krassem Gegensatz zu den 10 bis 30%, die wissenschaftliche Studien erheben*. Die wohl häufigste Ursache des Sekundenschlafs am Steuer ist das beruflich oder sozialbedingte Schlafmanko. Ein «Blackout» am Steuer kann viele Ursachen haben. Zu den Aufgaben des Arztes gehören korrekte Diagnostik und Therapie sowie die frühe Aufklärung des Patienten über seine Eigenverantwortung am Steuer. Bei Berufsfahrern und Tagesschläfrigkeit, bei Lenkern, die bereits einen Unfall wegen Sekundenschlaf hatten, sowie – leider! – bei uneinsichtigen Fahrern sollte die Tagesschläfrigkeit im Schlaflabor objektiv gemessen werden. Der Arzt hat in der Schweiz das Recht – nicht aber die Pflicht – uneinsichtige Fahrzeuglenker bei den Behörden anzuzeigen. Die Zusammenarbeit zwischen Grundversorgern und Spezialisten im Schlaf-Wach-Zentrum ist wichtig, um eine verfrühte Meldung an das Strassenverkehrsamt zu vermeiden. Infos diesbezüglich gibt es auch unter www.turbo-schlaf.ch