Das Cluniazenserkloster in Rüeggisberg bestand bereits seit hundert Jahren, als die Stadt Bern erst gegründet wurde. Dieses Jahr wurde eine umfassende Sanierung der inzwischen knapp tausend Jahre alten Gemäuer abgeschlossen. «Für die Zeit des 11. Jahrhunderts gehört die Klosterruine Rüeggisberg zu den schweizweit am besten erhaltenen Ruinen», schwärmt Adriano Boschetti. Der Leiter des Archäologischen Diensts des Kantons Bern hebt hervor, dass insbesondere die internationale Vernetzung «eines Ortes, der nicht gerade zentral liegt», von Bedeutung sei. Am Bau wurden zum Beispiel Elemente, wie sie zu der Zeit vor allem in Norditalien vorkamen, gefunden. Etwa Tierdarstellungen, die den Fabelwesen in lombardischen Kirchen ähnlich sind. Andere Elemente zeugen von typisch römischer Architektur oder aber von frühmittelalterlichen Steinmetzarbeiten.
Mitte September eröffneten Therese Ryser, Gemeindepräsidentin von Rüeggisberg, Lydia Plüss, Geschäftsführerin des Naturparks Gantrisch, Christine Häsler, Regierungspräsidentin und Bildungs- und Kulturdirektorin des Kantons Bern, sowie Adriano Boschetti das neu gestaltete Museum. «Die meisten Informationen sind im Innern anzufinden, es gibt aber auch vier Infotafeln um die Klosterruine herum. Sie zeigen etwa, wie das Kloster im Mittelalter ausgesehen hat», erklärt Boschetti. Die Besuchenden finden unter anderem Audiostationen, einen Monitor mit 3D-Rekonstruktionen und Interviewfilme. Ein Mönch begrüsst sie mit dem Segensgruss: «Der Friede sei mit euch!» Das Museum ist rund um die Uhr zugänglich.