Die Felswand ist seine grosse Leidenschaft

Die Felswand ist seine grosse Leidenschaft

Nicolas Hojac klettert nicht nur fürs Leben gern, sondern auch ausnahmslos gut. Sein Können brachte ihn diesen Winter sogar ins Schweizer Fernsehen. Dieses begleitete ihn bei einer Expedition nach China.

Begonnen hat die Liebesgeschichte zwischen Nicolas Hojac und den Bergen im Alter von zwölf Jahren im Wallis während eines Sprachaufenthalts. Dort verbesserte er nicht nur seine Französischkenntnisse, sondern entdeckte auch seine Leidenschaft für die Berge, die bis heute anhält. Der sportliche Aspekt ist das eine: Der 25-Jährige sagt von sich, er habe sich schon immer gerne bewegt. Einen grossen Teil seiner Jugendzeit etwa verbrachte er als Eishockeyspieler beim EHC Schwarzenburg auf dem Eis. Der Kontakt mit der Natur und der soziale Aspekt sind das andere; dazu gehören intensive Erlebnisse in atemberaubenden, oft unberührten Landschaften sowie Freundschaften, die auf den entbehrungsreichen Touren entstehen. Die Berge würden ihn aber auch erden, betont der gelernte Automatiker und Maschinenbaustudent: «Sie lehren Demut.» Denn auf einer Bergtour müsse auf viel verzichtet werden: Dazu gehören wenig Schlaf, Kälte und körperliche Anstrengungen. Den Schweizer Alltag mit seinen Annehmlichkeiten schätze er dann jeweils wieder umso mehr.

Einer von wenigen
Eis, Fels, Schnee und zum Trainieren die Kletterhalle: Nicolas Hojac hat sich voll und ganz dem Klettern und Bergsteigen verschrieben. Seine Vita ist denn auch beeindruckend: Gemeinsam mit Ueli Steck holte er vor einem Jahr den «Seilschaftsspeed-
rekord» an der Eiger Nordwand. Und in einer strengen Selektion schaffte er es 2014 gemeinsam mit vier anderen jungen Berg-
steigern ins SAC-Expeditionsteam, wo er während drei Jahren eine Ausbildung in klassischem Bergsteigen erhielt und in China an zwei Erstbesteigungen teilnahm.
Es war der zweite Lehrgang dieser Art, den der Schweizer Alpenklub SAC durchführte. Einmalig wurde das Projekt zudem vom Schweizer Fernsehen begleitet und Anfang dieses Jahres in einer mehrteiligen Dokumentation ausgestrahlt. Als Highlight reiste die Gruppe letzten Sommer in die zerklüftete Gletscherwelt des Tien-Chan-Gebirges im Nordwesten von China. Abenteuerlich wurde es bereits auf dem Hinflug. «Auf unserer Zwischenlandung in Istanbul entkamen wir nur knapp dem Militärputsch», ist ihm bewusst. Denn nur ein paar Stunden später wären sie wohl nicht mehr so einfach aus der
türkischen Metropole herausgekommen. In Erinnerung geblieben ist ihm auch die imposante, 3000 Meter hohe Bergwand, welche die Eiger-Nordwand mehr als zweimal verschlucken könnte. «Du schaust diese unglaubliche Wand an und bist einfach nur beeindruckt!»

Sicherheit als oberstes Gebot
Auf dem Weg zum über 6400 Meter hohen Gipfel wurde Nicolas Hojac krank, und so mussten er und sein Team schweren Herzens ins Basecamp zurückkehren. Im Hochgebirge etwas zu erzwingen sei ein Spiel mit dem Feuer: «Wenn der Körper nicht mehr mitspielt, musst du das akzeptieren, sonst kann es sehr, sehr gefährlich werden», weiss er. Das Ziel sei nicht der Gipfel, sondern lebend zurückzukehren. «Auch wenn du unbedingt den Berg hinauf willst – kein Gipfel der Welt ist es wert, sein Leben zu riskieren», sagt der in Niederscherli wohnhafte Hojac mit Nachdruck.
Wie sieht es mit der Besteigung des Mount Everest aus? Er schüttelt den Kopf. Er habe es nicht darauf abgesehen, die höchsten Gebirge zu erklimmen, sondern «bisher eher wenig erschlossene Gegenden zu entdecken».

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