Die Fussballerin und der Schwinger

Die Fussballerin und der Schwinger

Die Vereinigung der Sportvereine Schwarzenburg (VdS) hat entschieden und gekürt: Fussballerin Daria Williman und Schwinger Fabian Staudenmann durften am 13. Mai ihre Urkunden als Sportler/Sportlerin des Jahres 2021 entgegennehmen.

Torwarthandschuhe hier, Zwilchhosen dort. Das «Generationehuus Schwarzburg» hat sich ins Zeug gelegt, um der traditionellen Ehrung einen thematisch angepassten und würdigen Rahmen zu verpassen. Und weil es auch das Wetter gut meint, ging die Ehrung, begleitet von einem Apero und Klängen der Harmonie Schwarzenburg als stimmungsvoller Anlass über die Bühne. Linda Zwahlen, als Gastgeberin vom Generationenhuus, VdS-Präsident Christian Moser und Gemeinderätin Barbara Mischler umrahmen den Anlass mit kurzen Ansprachen. Die beiden Hauptpersonen präsentieren sich dem Publikum in kurzen Interviews zum Alltag, sportlichen Erfolgen und der Zukunftsplanung.

Die 18-jährige Daria Willimann startet ihre Karriere 2013 bis 2017 beim FC Schwarzenburg. Ihre Fähigkeiten wurden früh erkannt, weshalb sie bereits 2015 die Aufnahme in die Regionalauswahl des Fussballverbandes Bern/Jura fand und, nach einer Zwischenstation beim FC Wyler, 2019 den Schritt ins «Selection Team» der YB-Frauen machen durfte.
Aktuell ist sie Stamm-Torhüterin der U19 bei den BSC YB-Frauen und kam in dieser Saison auch schon zu ersten Einsätzen im Fanion-Team. Als eines der grössten Nachwuchstalente im Land steht sie seit Sommer 2021 im Aufgebot der U19-Nationalmannschaft, im November feierte sie ihre Premiere gegen Dänemark. Die YB U19 dominierte die Liga 2020/21 fast nach Belieben, scheiterte im Playoff-Final jedoch am FC Zürich. Auch diese Saison führt das Team die Tabelle mit grossem Vorsprung an und holt sich die Meisterschaft am
4. Juni mit einem Sieg im entscheidenden Spiel gegen Luzern.
Willimann steht derzeit im dritten Lehrjahr ihrer Schreinerinnen-Ausbildung an der Technischen Fachschule in Bern, an der sie von besonderen Bedingungen profitiert, um die Berufsausbildung und den Sport aneinander vorbeizubringen. Trotz angepasster Voraussetzungen sagt sie: «Ich musste auf vieles verzichten, um dorthin zu kommen, wo ich heute stehe.» Ihr Tipp an junge Nachwuchs-Fussballerinnen: «Glaubt an euch und verfolgt den Sport mit Leidenschaft und Freude.» Die ehrgeizige junge Frau hat für sich selbst hohe Ziele. Zunächst geht es darum, bei YB in der ersten Mannschaft anzukommen und das EFZ als Schreinerin abzuschliessen. Längerfristig träumt sie vom Wechsel zu einem Spitzenclub im Ausland und einer Profikarriere als Fussballerin.
Der Guggisberger Fabian Staudenmann ist 22 Jahre alt und wurde vom VdS nach 2019 bereits das zweite Mal für seine Verdienste ausgezeichnet. 2010 stand er das erste Mal im Sägemehl, trat 2011 dem Schwingclub Schwarzenburg bei und gewann auch bald seinen ersten Zweig. 2017 wurde er als bester Nachwuchsschwinger des Kantons Bern ausgezeichnet. Zum Zeitpunkt der Ehrung hatte er bereits 27 Kränze und 2 Festsiege auf seinem Konto.
2020 fielen sämtliche Veranstaltungen der Corona-Epidemie zum Opfer. Statt des Kampfes Mann gegen Mann stand Einzeltraining auf dem Programm, mit Kraftraum, Kondition und Koordination. In diese Zeit fiel auch die Spitzensportler-Rekrutenschule, in die er als dritter Schwinger überhaupt aufgenommen wurde und unter Anleitung von Matthias Glarner 18 Wochen lang von den Trainingseinrichtungen in Magglingen profitieren durfte. Das Jahr ohne Wettkampf bezeichnet er als «Investition in die Zukunft», im Wissen, dass ihm für sportliche Erfolge noch viele Jahre bevorstehen.
Emotionaler Höhepunkt seiner noch jungen Karriere war das Kilchberger Schwinget 2021, wo er zwar nicht für den Schlussgang nominiert wurde, jedoch dank einer glatten 10 im letzten Kampf zusammen mit Samuel Giger und Damian Ott ganz zuoberst stand und sich einreiht in eine Siegerliste mit Namen wie Abderhalden, Stucki oder Sempach. Dass er deshalb die Ehrung des VdS noch einmal entgegennehmen durfte, war eine logische Konsequenz.
Momentan arbeitet der gelernte Automatiker am Abschluss seiner Berufsmaturität und freut sich darauf, in den Wettkämpfen zu zeigen, welche Fortschritte er im Training gemacht hat.

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