Der Vater der Gnomen hatte seine Zweifel, ob der Kraftakt gelingen wird. Schliesslich ging es nicht darum, einige Gartenzwerge zu versetzen. Jedoch hatten alle angefragten Standort-Besitzer schnell zugesagt und der Umzug konnte durch Sponsoren, Private und einen Beitrag vom Kanton finanziert werden. Rund 180 Personen haben sich während der drei Jahre dauernden Planung und Umsetzung durch Gelder, Eigenleistungen oder vergünstigte Arbeit am Projekt beteiligt. Träger des Skulpturenweges ist der Kunstverein Schwarzenburg, der 2016 aus dem Verein Gnomengarten hervorgegangen ist und der die bildende Kunst in der Region fördern will. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch Führungen angeboten werden. Informationen dazu finden sich ab Januar 2018 auf der Website. Ebenfalls in Planung ist die Integration von zwei weiteren Skulpturen in den Rundgang, eine davon als Wasser speiende Figur im Teich der Stiftung Bernaville.
Navigieren lassen kann man sich am komfortabelsten über das Smartphone, per Gratis-App. Zum einen weist das GPS den Weg zur jeweils nächsten Skulptur. Zum anderen sind die Posten mit kurzen, gesprochenen Inputs des Künstlers zu seinen Wesen oder sogar mit eigens von Dänu Brüggemann geschriebenen Songs (zum «Sterngucker» und «Nessie») versehen. Bei jeder Kreatur findet sich auch eine grüne Tafel mit einschlägigen Informationen.
Wer lieber analog unterwegs ist, kann sich die Karte auf der Website vorgängig ausdrucken. Am Bahnhof, im Gemeindehaus oder beim Büro des Naturpark Gantrisch liegen Flyer auf. Die Reihenfolge ist eigentlich beliebig. Der Rundgang beginnt für Anhänger des öffentlichen Verkehrs jedoch sinnvollerweise gleich gegenüber dem Bahnhof, ein wenig versteckt, hinter der Bank Gantrisch, welche die Skulptur selber finanziert hat. Der «Dreibeinige Sterngucker» konzentriert sich auf das Himmelsgebahren, während der goldene Käfig offensteht, sein Bewohner ihn aber nicht zu verlassen wagt. Automobile Besucher können ihre Vehikel beim Bahnhof parken und ebenfalls hier in den Parcours einsteigen, oder sie belassen die Fahrzeuge hinter dem Gemeindehaus und legen beim «Wahrheitssänger» los, der im Garten des Regionalmuseums hoch über den Dächern und den Worthülsen thront.
Durchs Dorfzentrum, hinauf zum Kirchgemeindehaus begegnet man dem «Dreiflügligen Wächter», der mit seinen leuchtend blauen Augen 15 Jahre lang die Besucher des Gnomengartens am Eingang begrüsst hat.
Neben dem Parkplatz des Schlosses, vor dem Pflegezentrum, ein wenig versteckt unter den Bäumen recken «Drei Gaffer» ihre Hälse und beobachten den Verkehr an der Guggisbergstrasse. Weiter, auf dem Weg zur Tätschhütte, räkelt sich «die alte, eitle Dame Nessie». Zwölf Tonnen wiegt die Wuchtbrumme und bewundert ihre nasenbehaarte Schönheit und die funkelnden Klunker in einem Spiegel. Zurück über die Schlossgasse (oder für konditionell besser ausgestattete Besucher über das Oberdorf, die Altenherren und den Mühlestutz) gelangt man zum ehemaligen Gnomengarten, hoffentlich rechtzeitig, um den «Grossen Augenblick» zu erleben, in welchem drüben, im Garten auf der anderen Strassenseite ein «guldiges Ei» gelegt wird. Zurück, fast am Ausgangspunkt, an der Ostseite des Bahnhofplatzes, hat das «Zuzügernest» bereits seit 2005 seinen privaten Standort.
Der Spaziergang durchs Dorf entlang der Kunstwerke in der genannten Reihenfolge dauert etwa 60 bis 80 Minuten. Der Weg ist rollstuhlgängig, allerdings sollte in diesem Fall der Mühlestutz gemieden werden.