Die Sense-Solidarität

Die Sense-Solidarität

Die Sense ist der «natürlichste Fluss im gesamten nördlichen Alpenraum», stellt eine internationale Studie des WWF fest. Die Sense zu schützen und gleichzeitig die liebgewordene Badetradition zu erhalten war ein langer und steiniger Weg, der nun aber auf die Zielgerade einbiegt.

Die Auenschutzverordnung des Bundes verlangt, dass man den Gewässern einen guten Teil ihres Flussbetts zurückgibt. Die Sense gilt als Gewässerperle und sollte deshalb auf mehreren Hektaren renaturiert werden.

Was bisher geschah
Die Bevölkerung befürchtete einen Rückbau der Parkplätze rund um die Sodbachbrücke. Die «Interessengemeinschaft Sense» wehrte sich gegen das Vorhaben und reichte 16’000 Unterschriften bei den Kantonen Bern und Freiburg ein. Ein starkes Zeichen, das auch untermauerte, dass der Sensegraben kein Röstigraben ist, sondern ein Begegnungsort über die Kantonsgrenzen hinweg. Der Berner Regierungsrat Christoph Ammann betraute in der Folge Ruedi Flückiger und den Förderverein Region Gantrisch mit der Aufgabe, eine Lösung zu finden, die der Sense und den Menschen gerecht werde. Das war vor 2 Jahren. 2019 konnte ein runder Tisch bestehend aus Vertretern der Anstössergemeinden, der IG Sense, interessierten Verbänden und Vereinen sowie kantonalen und Bundesämtern mit dem Titel «Revitalisierung Sense» eine gemeinsame Lösung erzielen.

Das Projekt
Inzwischen hat die Gemeinde Schwarzenburg mit Unterstützung der Kantone Bern und Freiburg die Projektarbeiten weitergeführt. Die Flussbau AG erarbeitete ein Vorprojekt mit 3 Varianten. Mitte Juni fand nun der
4. runde Tisch statt und die Vertreterinnen und Vertreter einigten sich auf eine der 3 Varianten. Diese sieht folgende Punkte vor:

1. Ist der Gewässerraum klar zu definieren, zu vergrössern und zu dynamisieren. Der Gewässerraum der Sense kann beim Sodbach um 1,5 Hektaren erweitert werden, 2,5 Hektaren werden revitalisiert.
2. Stehen den Besucherinnen und Besuchern zirka 180 Parkplätze fix und weitere 50 Parkplätze als Überlauf zur Verfügung. Der grösste Parkplatz auf Berner Seite unmittelbar bei der Sodbachbrücke bietet Platz für 94 Autos. Ein weiterer Parkplatz 200 Meter flussaufwärts fasst 25 Autos. Beim Torenöli-Platz entstehen 53 Plätze, alle hangseitig entlang des Wanderwegs; diese sind mit einer Schranke versehen und werden nur bei starker Frequentierung geöffnet. Auf der Freiburger Seite stehen weitere 58 Parkplätze zur Verfügung. Diese Plätze sollen zudem bewirtschaftet werden sowie mit sanitären und Entsorgungsanlagen ausgestattet werden.
3.  Die Sicherung der bestehenden Wander- und Forstwege steht bevor.
Wie es weiter geht
Das Vorprojekt zu dieser Variante wird nun den Gemeinden als Bauherren bis im Oktober unterbreitet. Die Ämter und die Öffentlichkeit erhalten das Projekt bis Ende Jahr und werden, wo nötig, bereinigen und voraussichtlich bis im Herbst 2021 den beteiligten Gemeinden zum Entscheid vorlegen. Bis dahin sollten zudem die Kosten für die notwendigen Investitionen und den Betrieb vorliegen.

Es wird noch viel Wasser von der Sense in die Saane fliessen, bevor revitalisiert ist und die neuen Parkplätze entstanden sind. Das klare Wasser des kleinen Flusses mit dem grossen Prädikat «Gewässerperle» wird rund um die Sodbachparkplätze zu einem Symbol. Nicht mehr als Grenze zwischen Freiburg und Bern, nicht mehr als Röstigraben, sondern im Gegenteil als verbindendes Element. Zusammenarbeit über den inexistenten Graben hinweg und Zusammenfinden von Naturschutz und Naherholung. Gelingt dieses Vorprojekt und meistert es die Hürden der Ämter und der Finanzierung, stünde es für das Miteinander von Mensch und Natur, für die Sense-Solidarität.

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