Die Sensler haben einen Plan für den Plan

Die Sensler haben einen Plan für den Plan

Neu ist nur die Version. Der Sensebezirk kennt seit Langem das strategische Papier eines regionalen Richtplans. Nun aber schärft er die Konturen des alten Richtplans, revidiert überholte Teile und präsentiert eine visionäre Strategie.

Es hat sich viel verändert, seit der Kanton Freiburg das Seislergebiet zu einem eigenen Freiburger Bezirk ernannt hat. Um es vorsichtig auszudrücken, gehörte der deutschsprachige Teil in den Aufschwungsjahren nach dem zweiten Weltkrieg nicht gerade zum Wirtschaftsmotor der Schweiz. Landwirtschaft dominierte und die weitverzweigte Region mit ihren unzähligen Weilern und Hügellandschaften war vielerorts noch kaum entwickelt. Das änderte sich zusehends, seit es regionale Richtpläne gibt und der Sensebezirk einen Oberamtmann sowie den Gemeindeverband Region Sense kennt.

Zukunftsgestaltung

Der einzige rein deutschsprachige Teil des Kantons mauserte sich zu einem Musterschüler. War der Bezirk anfänglich als Konstrukt wenig beachtet, ist der Sensebezirk heute in vielerlei Hinsicht im Kanton Freiburg eine Vorzeigeregion. Das Resultat einer fleissigen Gesellschaft. Deshalb verwundert es niemanden, dass der aktuelle Richtplan aus dem Jahr 2014 bereits revidiert wird. «Es entspricht nicht mehr in allen Belangen den mittlerweile veränderten gesetzlichen Anforderungen», heisst es in dem Informationspapier. Eine wichtige Rolle wird dabei der neue Regionalentwickler David Köstinger spielen. Seit etwas mehr als einem Jahr koordiniert und entwickelt er gemeinsame Ideen, Projekte und Lösungen. «Wir haben uns damit einen langersehnten Wunsch erfüllt», freute sich damals Oberamtmann Manfred Raemy über die Verpflichtung. Nun sind Köstingers Strategien in Einklang mit kantonaler Gesetzgebung, dem Oberamtmann und dem Gemeindeverband gebracht. Sie tragen den Titel «Zusammen die Zukunft gestalten».

Drei Waben

Der neue Richtplan gibt sich visionär und mutig. Damit es nicht bei grossen Worten bleibt, braucht es einen Richtplan, der sich gleichermassen an die kantonalen Vorgaben hält und trotzdem weit vorausschaut, damit er nicht in kurzer Zeit veraltet ist. Dass diese Kombination gegeben ist, dafür spricht im Sensebezirk einiges. Die Siedlungsstrategie steht und hat sich bewährt, die kantonalen Vorgaben erfüllt der Bezirk seit jeher vorbildlich und mit der Kombination von Gemeindeverband, Regionalentwickler und einem vorausschauenden Oberamtmann hat der Sensebezirk beste Voraussetzungen geschaffen. Auf der Basis eines Oberlandes mit touristischem Mehrwert und einem erhöhten Landschaftsschutz, eines Mittellands als politisches und verwaltungstechnisches Zentrum und eines Unterlandes mit Autobahn- und Bahnanschluss als wirtschaftlicher Motor baut der neue Richtplan auf einer bewährten Siedlungsstrategie auf. «Der Sensebezirk ist qualitativer Wohnraum, selbstbestimmter Arbeitsraum und attraktiver Naherholungsraum», lautet die Vision.

Der Weg

Beim Wohnraum will der Richtplan die Voraussetzungen schaffen, dass qualitative, identitätsstiftende Siedlungsräume entstehen, umgeben von attraktiven Landschaften, verbunden mit guter Erreichbarkeit der naheliegenden städtischen und ländlichen Räume. Mit selbstbestimmtem Arbeitsraum ist ein angemessenes Angebot an attraktiven Arbeitsplätzen und ein hoher Grad an Selbstbestimmung respektive Eigenständigkeit gemeint. Zwischen Wohnen und Arbeiten besteht ein stabiles, ausgewogenes Verhältnis. Der attraktive Naherholungsraum schliesslich bietet vielfältige Möglichkeiten mit kurzen Anreisewegen. Natur- und Kulturlandschaften sollen gerne besucht werden.

Was vorerst noch etwas grob formuliert klingt, soll einen Rahmen geben für alle zukünftigen Projekte. Bliebe also noch die Frage, wie das mit dem «Zusammen» umgesetzt werden kann. Der Sensebezirk will seine Bevölkerung an Bord wissen und hat bereits einen öffentlichen Informationsabend veranstaltet. Es folgt die öffentliche Mitwirkung. Im April 2023 wird der Vorstand der Region Sense dann das Richtplandossier verabschieden. Im Juni wird die Delegiertenversammlung der Region Sense den Beschluss fassen und bereits einen Monat später soll der Staatsrat den neuen Richtplan genehmigen. Die Sensler haben einen Plan, einen Richtplan und einen, wie man diesen so umsetzen kann, dass man damit «zusammen die Zukunft gestaltet». Sie haben einen Plan für den Plan.

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