«D’Lüt hei ömu schön warm gha»

«D’Lüt hei ömu schön warm gha»

Am 25. April konnte die neue Holzschnitzelanlage der Wärmeverbund Rüschegg-Heubach GmbH besichtigt werden. Zahl- reiche Besucher zeigten: Das Interesse war gross.

Sie liegt etwas versteckt, die neue Holzschnitzelanlage: Von Rüschegg-Graben fährt man Richtung Rüschegg-Heubach, bis die ersten, noch vereinzelten Häuser auftauchen. Eingangs Dorf geht es nach der kleinen Brücke links etwa 300 Meter den Bach entlang. Von aussen fällt vor allem das 800 Kubikmeter grosse Holzschnitzellager auf. Die Lieferung erfolgt ausschliesslich mit einheimischem Holz. Links davon ist der Betonanbau mit vier grossen Doppelholztüren, dahinter befindet sich das Herzstück der Anlage: die Heizzentrale.

Sie ist zwei Stockwerke hoch und grosszügigen Ausmasses. Der Blick fällt sofort auf den bis unter die Decke reichenden,
12’000 Liter fassenden Wasser-Wärmespeicher. Daneben scheint der «Fröling»-Ofen fast unscheinbar. «Momentan läuft der Ofen mit knapp halber Kapazität», erklärte Kurt Freiburghaus, der Mann für die Technik, Holzlieferant und einer von zwei Teilhabern der Wärmeverbund GmbH. Der auf
320 Kilowatt ausgelegte Ofen (für 30 Häuser) versorgt seit Oktober «erst» 12 Haushalte mit der nötigen Energie.

«Dies soll sich natürlich ändern», bekräftigte Heinz Nydegger, der andere Teilhaber. Er entwarf bereits 2011 die ersten Pläne und machte sich auf die Suche nach möglichen Kunden. «Es war eine sprichwörtliche Zangengeburt», blickte er nachdenklich zurück. Auflagen der Burger-Gemeinde, die sich ursprünglich an dem Projekt beteiligen wollte, und zahlreiche Bedingungen der Gemeinde Rüschegg, liessen ihn anderthalb Jahre auf die Baubewilligung warten. Schliesslich ergriff er mit der Gründung der GmbH selbst die Initiative. «Ich bin im Bau-, Kurt im Forstwesen tätig, eine bessere Verbindung und optimale Ergänzung gibt es nicht», meinte er schmunzelnd.

Der Bau startete im letzten Juni, bereits im Oktober nahm die Anlage den Betrieb auf. «Wir sind sehr zufrieden, dass die erste Heizsaison so reibungslos abgelaufen ist», erklärte Kurt Freiburghaus. Es gab zwar zeitweise kleinere technische Probleme, völlig normal bei einer neuen Anlage, die aber rasch gelöst werden konnten.

Etwas versetzt steht vor dem Ofen der Wärmetauscher, davor und darüber verlaufen «kreuz und quer» die dicken Wasserrohre. Die schwarze Förderschnecke, sie transportiert die Holzschnitzel in den Ofen, liegt ein wenig versteckt dahinter. Der riesige Raum bietet noch zusätzlichen Platz für einen zweiten Ofen, die Anschlüsse wurden ebenfalls bereits eingeplant. Auch der Steuerungs-Kasten befindet sich hier.

Hinter einer zweiten Eingangstür liegt die Beschickungsanlage, sie führt die Holzschnitzel zur Förderschnecke. Über eine Treppe gelangt man ins Obergeschoss zum Aufenthaltsraum. Die Gesamtkosten der Anlage (mit Land) betrugen etwa
900’000 Franken.

Voraussetzungen für Anschluss an Wärmeverbund
Bereits um 9 Uhr trafen die ersten Besucher ein. Kurt Freiburghaus gestaltete die Führungen durch die Heizzentrale, Heinz
Nydegger stand Red und Antwort. «Für einen Hausbesitzer braucht es nicht viel, um sich dem Wärmeverbund anzuschlies-
sen», erläuterte er mehrmals die technischen Voraussetzungen. Falls die Heizverteilung bereits mit Wasser erfolgt (über Fussbodenheizung oder Radiatoren) benötigt er zusätzlich nur eine kleine Förderpumpe und einen Wärmetauscher – und kann dafür auf den Öltank verzichten.

Heinz Nydegger und Kurt Freiburghaus haben ein Ziel: 30 Häuser mit Energie zu versorgen, um die Kapazität ihrer jetzigen Anlage ausschöpfen zu können. Das grosse Fernziel: «Das ganze Dorf anzuhängen!» Vorerst aber sind sie damit zufrieden, dass die Leute nach dem ersten Winter «immer schön warm hei gha».

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