«Eigentlich ist jede Kirche ein Ort des Friedens»

«Eigentlich ist jede Kirche ein Ort des Friedens»

Am 15. August fand in der Bergkapelle die 100-Jahr-Feier statt. Es ist eigentlich eine Lourdeskapelle. Ein Besuch lohnt sich, da sie in jüngerer Vergangenheit umfassend saniert wurde und in neuem Glanz erstrahlt. 

«Den Maibummel oder die Herbstwanderung könnten wir doch zu den drei Schmittener Kapellen oder einfach nur zur Bergkapelle machen, vielleicht sogar verbunden mit einer Andacht.» Es kann schon vorkommen, dass ein Vorstandsmitglied mit diesem Vorschlag auftrumpft, wenn sein Verein gerade das nächste Jahresprogramm zusammenstellt, in welchem eine beschauliche Wanderung nicht fehlen darf. Ausgangspunkt: die Pfarrkirche Sankt Joseph, die an eine frühchristliche Basilika erinnert. Das sind Glanzlichter dieser Ausflüge: die Mühletalkapelle auf einem Hügel zwischen dem Mülital und dem Tavernatal, die Marienkapelle in Ober Tützenberg sowie die Berg­kapelle oberhalb von Berg auf dem Dälihubel. «Im Frühtau zu Berge…»: Frohgemut und mit einem Wanderlied auf den Lippen kann einem in dieser weitgehend unverfälschten Landschaft etwas völlig egal sein: Nicht überall decken sich hier die Pfarreigrenzen mit den Gemeindegrenzen. Aus aktuellem Anlass – eine erfolgreich vorgenommene Renovation und das 100-Jahr-Jubiläum – ist die Bergkapelle heute von besonderem Interesse. Doch lohnend war dieser Kirchenbesuch schon immer, allein um die Glasfenster des Künstlers Jean-Edouard de Castella zu betrachten.

Werterhaltende Sanierung
Im Jahr 2017 plante die Pfarrei Schmitten die Erneuerung des Innenraums und der Aussenfassade der Bergkapelle. Das ist unterdessen geschehen, was die Kapelle heute umso besuchenswerter macht. Im Vorfeld hatten die Experten festgestellt, dass bei der vorangehenden Renovation wasserundurchlässige Farbe eingesetzt worden war. Dies hatte unter anderem zur Konsequenz, dass die Feuchtigkeit nicht mehr entweichen konnte. Dem Antrag, eine werterhaltende Sanierung vorzunehmen, stimmte die Pfarreiversammlung seinerzeit einstimmig zu.  Der Innenraum wurde 2019 aufgefrischt, nachdem die Kapelle bereits im Jahr zuvor eine neue Aussenfassade erhalten hatte. Eine frühere Innenrenovation sowie ein rollstuhlgängiger Zugang waren schon 1995/96 realisiert worden. Dass alle Bestrebungen zur Werterhaltung geglückt sind, nimmt Norbert Lehmann, Präsident des Pfarreirates, heute mit Zufriedenheit zur Kenntnis: «Die Bergkapelle erstrahlt nun wieder in neuem Glanz und lädt zur Einkehr ein. Sei es zur Stille oder zum Ausruhen, herzlich willkommen sind alle.» Für ihn versteht es sich von selbst, «dass so eine Kapelle lebt», und so werde der Pfarrei die Arbeit auch in naher Zukunft nicht ausgehen.

Lourdesgrotte im Chor
Eine gewisse Einzigartigkeit besteht darin, dass sich im Chor dieser Kapelle eine eigentliche Lourdesgrotte befindet. Das Kirchlein figuriert auch auf der Liste der Schmittener Kulturgüter und gilt als «Lourdeskapelle» – eine Bezeichnung, die Gotteshäuser mit entsprechender Schutzherrschaft tragen. Anlässlich der Feier am 15. August erklärte Hubert Vonlanthen, Pfarrmoderator der Seelsorgeeinheit Untere Sense: «Wir dürfen heute mit grosser Freude die 100-Jahr-Feier unserer schön renovierten Marienkapelle feiern. Sie ist eine Perle und ein Schmuckstück unserer Pfarrei und Gemeinde.» 

Die Kapelle werde von vielen Spaziergängern besucht und Opferkerzen seien stets am Brennen: «Sie tragen im Licht der lebendigen Flamme die vielen Anliegen der Besucher und Besucherinnen zu Gott empor. Wie viele tausende und abertausende von Menschen haben in den vergangenen 100 Jahren den Weg hierher gefunden – sind still verweilt und haben ihr Herz Gott und der Mutter Gottes ausgeschüttet.» Für den Pfarrmoderator ist die Kapelle «ein Ort, der Frieden ausstrahlt – Frieden und Hoffnung.» Das Kirchlein sei für ihn wie ein ruhender Pol mitten in einer unglaublich bewegten und turbulenten Zeit. «Hier kommt das Herz zur Ruhe, hier findet die Seele eine Heimat. Eigentlich ist jede Kirche ein Ort des Friedens, der Hoffnung, der Ruhe», so Hubert Vonlanthen.

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