Hans-Ulrich Marti, Präsident der Stiftung für das Alter ist sichtlich stolz auf das Erreichte. Von der Idee, an der Gfellerstrasse altersgerechte Wohnungen zu bauen, bis zu deren Umsetzung dauerte es 15 Jahre. Bereits 2003 erteilte die Gemeinde der Stiftung das kostenlose Baurecht auf der Parzelle in direkter Nachbarschaft des Pflegeheims Auried. Das Vorhaben scheiterte jedoch an den fehlenden finanziellen Mitteln. Im Sommer 2015 lagen die Baupläne erneut öffentlich auf. Diverse Einsprachen gegen das 3,85-Millionen-Projekt, das zwölf alters- und behindertengerechte Wohnungseinheiten mit zweieinhalb oder dreieinhalb Zimmern vorsah, verhinderten dessen rasche Realisation. Erst im Juli 2017 durfte man mit den Bauarbeiten beginnen. Vor Kurzem wurden diese erfolgreich abgeschlossen. «Die Freude über das Endergebnis ist riesig. Der grosse Aufwand und der unermüdliche Einsatz, haben sich gelohnt», meint Marti strahlend.
Beste Lage
Die Verantwortlichen haben in der Vergangenheit etliche ähnliche Bauten in der Region besucht und verglichen und aufgrund der gesammelten Erfahrungswerte optimale Lösungen für ihr Vorhaben gesucht und gefunden.Die Wohnungen sind durchdacht konzipiert; die Einrichtungen und der Ausbau funktionell und von Top-Qualität», erklärt Beat Klaus, Geschäftsführer der Bank Valiant und Mitglied der Stiftung für das Alter. Das Gebäude ist durchwegs rollstuhlgängig. Wichtige Details erleichtern den Alltag der Bewohner. Die Duschtrennwände sind praktisch und bergen keinerlei Risiken für Gehbehinderte oder Rollstuhlfahrer. Auf Induktionsherde hat man bewusst verzichtet und herkömmliche mit Drehknöpfen eingebaut. Selbst die Backöfen sind auf einer Höhe angebracht, wo sie sicher vom Rollstuhl aus bedient werden können. Die Wohnungen sind optimal für Menschen im fortgeschrittenen Alter, die noch selbstständig wohnen wollen, aber nicht mehr so viel Platz benötigen. Sie sind komfortabel ausgestattet und die ruhige, aber trotzdem zentrale Lage – die Sense fliesst nur wenige Schritte entfernt gemächlich dahin – bietet Einkaufsmöglichkeiten wie Coop, Migros und eine Apotheke in nächster Nähe. Ausserdem verfügt Flamatt über einen Autobahnanschluss und einen Bahnhof. Trotzdem sind die Mietpreise für Rentner erschwinglich. Die Bewohner können bei Bedarf auch gewisse Dienstleistungen des Pflegeheims in Anspruch nehmen und beispielsweise ihre Wäsche abgeben oder die Mahlzeiten im Heim einnehmen. Die Zusammenarbeit mit der Stiftung St. Wolfgang, die vier Pflegeheime – «Sonnmatt» in Schmitten, «Wolfacker» in Düdingen, «Auried» in Flamatt, «Bachtela» in Bösingen und das Tagesheim «St. Wolfgang» betreibt, ist sehr gut und wichtig.
Zukunftsweisend
Die Stiftung für das Alter Wünnewil-Flamatt ist aus drei Organisationen entstanden: Stiftung für Kranke und Betagte von Wünnewil, Flamatt und Überstorf, Stiftung für Altersvorsorge Wünnewil-Flamatt und der Cattilaz-Roggo-Stiftung. Sie ist bemüht, den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum für Betagte, Bedürftige, Kranke und Behinderte in der Gemeinde zu decken. Die Stiftung kann den Bau von Liegenschaften finanzieren oder Wohnungen erwerben und sich an Betreuungskosten beteiligen oder diese übernehmen. Mit dem Bau der Alterswohnungen in Flamatt ist ein wichtiger, erster Schritt getan. Anfragen, wann im Dorf Wünnewil ein ähnliches Gebäude erstellt wird, bestehen bereits. «Das Bedürfnis nach solchem Wohnraum ist ganz klar vorhanden», sagt Hans-Ulrich Marti überzeugt. «Es müssen in Zukunft noch mehr solche Wohnmöglichkeiten realisiert werden. Wir haben bereits Visionen, aber dafür braucht es neues Kapital.»