Am 5. März 1967 wurde in der neu erstellten Thomaskirche der erste Gottesdienst abgehalten, damals noch ohne Orgel. Auf den Tag genau 50 Jahre später fand am 5. März 2017 als Start zu den Feierlichkeiten der Eröffnungsgottesdienst mit anschliessendem Suppentag statt.
«Unglaublich» als Motto
Es ist ein unglaublich glücklicher Zufall, dass das Jubiläum der Thomaskirche mit dem 500-Jahre-Jubiläum der Reformation zusammenfällt. Der Namenspatron der Kirche im Liebefeld, Apostel Thomas, war ein Zweifler, der nicht einfach so glaubte, sondern hinterfragte und durch eigenes Denken, Lesen und Reflektieren zum Glauben fand. Im Wort «Unglaublich» klingt auch «glaube ich?» und «ich glaube!» an. «Unglaublich» lautet denn auch das Motto des Jubiläums. «Sabine Schneider vom Sekretariat Kirchenkreis Mitte hatte wesentlichen Anteil, dass das Wort im Gesamtprojektteam diskutiert und letztlich als Motto aufgenommen wurde», sagt Matthias Frey, OK-Präsident des Jubiläums.
Bereits im Jahr 2015 hat die fünfköpfige Gesamtprojektleitung die Planung des Jubiläumsjahres in Angriff genommen. Unterstützt wird die Projektleitung durch je ein OK zum Eröffnungsanlass, Sommerfest, zur Kirchenmusik und zum Abschlussfest. «Da einige Veranstaltungen wie der Suppentag bereits im jährlichen Budget enthalten sind, kommen wir mit den Zusatzveranstaltungen zum Jubiläum budgetmässig moderat durch», erklärt Frey.
Attraktive Veranstaltungen
Bereits am 8. März referierte Andreas Marti in der Vortragsreihe «Reformation und Musik» zu Reformator Huldrych Zwingli. Am 29. März wird er über Reformator Jean Calvin berichten. Mitte März wurde der Stummfilm «Nosferatu» in der Kirche gespielt, improvisiert mit Live-Orgelmusik von Tobias Willi.
Mit der Veranstaltung «Text und Musik zu den Kirchenfenstern» beginnt am Freitagabend,
25. August, das Sommerfest. Die Kirchenfenster mit den fünf Glaubenssymbolen werden von aussen mit Kunstlicht beleuchtet. Gleichzeitig ist der Kirchenraum ohne Licht. Autorin Li Mollet trägt dazu eigene Texte zu den Glaubenssymbolen vor und Organist Elie Jolliet spielt passende Orgelmusik. «Wir haben die Fenster schon früher einmal nachts von aussen beleuchtet. Es ist äusserst beeindruckend, wie die Leuchtkraft der Farben der Kirchenfester in der dunklen Kirche wirken», unterstreicht Matthias Frey seine Erfahrung. Am Samstag, 26. August, findet der Festbetrieb statt. Mehr als ein Dutzend Geschäfte, Quartiervereine und Institutionen werden mit Ständen vertreten sein. Am Sonntag steht dann der Platanengottesdienst auf dem Programm.
Am Sommerfest wird die Ausstellung zur Thomaskirche im Foyer eröffnet. Sie zeigt Fotos aus der Kirchenchronik und weitere historische Fotos, die zum Teil von Privatpersonen zur Verfügung gestellt wurden. «Wir hätten hier gerne mehr gemacht. Es war jedoch eine Frage der finanziellen Ressourcen, denn eine gut kuratierte Ausstellung kostet schnell einen fünfstelligen Betrag», sagt Frey und fügt an: «Wir erleben bei der Organisation des Jubiläums in jeder Hinsicht gute Unterstützung durch die Bevölkerung, Quartiervereine, gemeinnützige Institutionen und ortsansässige Firmen. So ist der Werbeturm an der Könizstrasse durch Sponsoring entstanden».
Der Gottesdienst zum Reformationssonntag am 5. November mit anschliessendem gemeinsamen Essen beschliesst die Veranstaltungsreihe zum 50-Jahre-Jubiläum.
Kunstführer Thomaskirche
Zum Jubiläum wurde von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK) der Kunstführer «Die Thomaskirche Liebefeld» herausgegeben, den Architekt Robert Walker, Mitarbeiter der kantonalen Denkmalpflege und Kunsthistoriker Matthias Walter verfasst haben. Er kann in Buchhandlungen und im Sekretariat der Thomaskirche bezogen werden.