Die Gemeinden haben früh signalisiert, dass sie an einem Ausbau der «Schwarzwasser-Arena» interessiert sind. Der Nutzen für die Region, ihre Schulen und die Klubs ist unbestritten. Ein Ausbau macht aus mehreren Gründen Sinn: Zum einen ist das Eis in einer Halle besser vor den unregelmässigen Witterungen geschützt, zum anderen ist die Saison damit deutlich länger. Die gute Lage mit ÖV-Anschluss ist zentral, wie auch der Wunsch nach Nachhaltigkeit, sodass eine Photovoltaik-Anlage die Energie für das Eis liefern soll.
Landkauf möglich
In einer Halle seine Runden auf dem Eis zu drehen, ist für die Hockeyspieler ein grosser Gewinn, für die Freizeit-Kuvenkünstler hingegen ist ein Eisfeld unter freiem Himmel eine reizvolle Alternative. Aus diesem Grund wünschen sich die Gemeinden ein zusätzliches Eisfeld. Um genügend Platz für alles zu haben, braucht es mehr Land. Nach Jahren von zähen Verhandlungen ist nun ein grosser Schritt gemacht: «Wir sind mit «Zbinden Transporte» handelseinig geworden, haben aber bis zu den Gemeindeversammlungen Stillschweigen über den Preis vereinbart», erklärt Andreas Kehrli, Präsident der Hochbau- und Raumplanungskommission Schwarzenburg. Köniz und Schwarzenburg werden im Dezember ihre Bürgerinnen und Bürger dazu befragen müssen. Nur wenn diese mit dem Preis für den Landkauf einverstanden sind, können die Gemeinden den Kauf tätigen.
Wie weiter
Angenommen die Bewohnerinnen und Bewohner stimmen dem Landkauf zu, planen die Gemeinden das Land im Baurecht der Schwarzwasser-Arena zu geben. Diese zeichnet sich dann für die Planung, die Geldgewinnung und den Ausbau verantwortlich. In welcher Rechtsform die «Schwarzwasser-Arena» zukünftig auftritt, ist noch unklar, die Papiere zur AG-Gründung seien jedoch bereit, erklärt Jean-Pierre Boillart. Seit 47 Jahren ist er im Hockeysport tätig, arbeitet für den Schweizer Eishockeyverband und bringt als Projektleiter das nötige Wissen und die wichtigen Kontakte mit. «Wir sind bereit», sagt er kurz und knapp wie ein Sportler, der kurz vor dem Start steht, nachdem er sich lange vorbereitet hat. Er will als erstes eine Planungsvereinbarung mit Schwarzenburg als der bei der Planung federführenden Gemeinde und im weiteren Verlauf mit allen Beteiligten den Dialog suchen. Daraus entsteht eine «Maquette», wie er es zu sagen pflegt, eine Art Entwurf. Im Jahr 2018 liess die Projektgruppe bereits ein Gutachten erstellen. «Ich habe mit vielen vergleichbaren Eishallenbetreibern gesprochen, um auf der Basis vieler Fakten rechnen zu können», sagt er. Die Eishalle mit Tribüne, Photovoltaik, das Aussenfeld, das Restaurant und die Lager und Kabinen kosten grob geschätzt 15 Mio. Franken. 5 Mio. Franken will die «Schwarzwasser-Arena» durch private Geldgeber sicherstellen, ein weiterer Drittel soll durch Fördergelder fliessen und die verbleibenden 5 Mio. Franken als Hypothek abgeschlossen werden, lautet der Plan. «Wir sind optimistisch, dass wir die Gelder zusammenbekommen, die Signale sind positiv», lässt sich Boillart zitieren. Er wagt bereits den Blick in eine weitere Phase: Ein erweiterter Ausbau soll Unterkünfte beinhalten und Trainingslager ermöglichen sowie Räume für Zusammenkünfte schaffen.
Blick in die Zukunft
Der Weg ist noch weit, die Beteiligten aber sind bereit. Die Aufbruchstimmung ist spürbar und in Gedanken sehen sich einige Hockeyspieler schon den Stock «aufziehen» und den Puck unter dem Jubel der Zuschauerinnen und Zuschauer in den Maschen versenken. Während andere sich auf einen Ausflug an die Schwarzwasserbrücke freuen, um dann unter Sternenhimmel ein paar Runden auf dem Eis zu drehen. Träume vieler Menschen der Region, abhängig vom Gelingen des «Schwarzwasser-Arena»-Projekts. Die Gruppe hat eine schwierige Aufgabe zu lösen. Immerhin, einen Vorteil haben sie: Die Gemeinden werden dem Bauvorhaben kaum Steine aufs Eis legen wollen.


