Eine Sekunde zwischen Leben und Tod

Eine Sekunde zwischen Leben und Tod

Junge Menschen gehen oft hohe Risiken im Strassenverkehr ein und sind besonders häufig in schwere Unfälle verwickelt. Im Rahmen einer Gesundheits- und Präventionswoche des Gymnasiums Lerbermatt klärte die Stiftung RoadCross Schweiz Schülerinnen und Schüler über die Gefahren im Strassenverkehr auf.

Ende Juni fand im Gymnasium Lerbermatt eine Gesundheits- und Präventionswoche mit verschiedenen Veranstaltungen statt. An einem dieser Anlässe stand ein Thema im Mittelpunkt, das praktisch alle betrifft, mit dem sich aber insbesondere junge Erwachsene auseinandersetzen sollten: Prävention im Strassenverkehr. Fast 4000 Schwerverletzte gibt es pro Jahr – das sind täglich ein gutes Dutzend. Ein Blick auf die Statistik zeigt: Junge Erwachsene sind überproportional oft in schwere Unfälle verwickelt. Weshalb und wie diese vermieden werden können, war Ziel der Präventionsveranstaltung der Stiftung RoadCross Schweiz, die unter dem Motto «YourChoice. Du entscheidest.» stand.

«Es geht nicht darum, keinen Spass zu haben», machte Moderator Armin Heller gleich zu Beginn klar: Es sei völlig natürlich, dass junge Leute Energie haben und diese ausleben möchten. «Spass ja, aber nicht im Strassenverkehr. Denn dort kann dieser fatale Folgen haben», präzisierte er.

Unfälle betreffen «die anderen»
Geschwindigkeit etwa ist bei Jung-
lenkern die Hauptursache für tödliche Unfälle. Schaut man sich die folgenden Zahlen an, wird auch klar, weshalb: Die Wucht des Aufpralls bei 30 km/h gegen eine Mauer entspricht einem Sturz aus dem ersten Stock. Da die Kräfte nicht proportional wirken, ist der Aufprall bei 50 km/h bereits mit einem Sturz aus dem 3. Stock vergleichbar. Welche schlimmen Folgen ein Zusammenstoss im Strassenverkehr haben kann, dokumentierte Armin Heller mit einem Foto, auf dem eine eingeschlagene Scheibe zu sehen war. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren: Ein Automobilist war gegen ein Hindernis geprallt und hatte sich beim Aufprall gegen die Frontscheibe tödliche Kopfverletzungen zugezogen. «Um dieses Glas zu zersplittern, muss mit einem Hammer mindestens 20 Mal kräftig draufgehauen werden», verdeutlichte Heller die enormen Kräfte, die bei einer Kollision bei hoher Geschwindigkeit entstehen.

Doch weshalb gibt es immer wieder Lenker, die zu schnell fahren oder sich leicht vom Signalton einer eingetroffenen WhatsApp-Nachricht ablenken lassen? Oder Beifahrer, die sich nicht angurten oder sich nicht wehren, wenn der Fahrer unvorsichtig fährt? «Wir denken, uns passiert nichts», so die Stimmen aus dem Publikum. Eine
Schülerin meinte, sie vergesse als Beifahrerin schlicht und
einfach manchmal, sich anzu-
gurten. Ihre Kollegin ergänzte, fahren mit Gurt sei weniger bequem.

«Mir passiert schon nichts. Gerade im Stras-
senverkehr ist diese Annahme fehl am Platz», betonte Armin Heller. Autofahren sei eigentlich sicher – wenn man sich an die Regeln hält. Für Aufmerksamkeit und Betroffenheit sorgte eine Animation mit einer Testpuppe, die nicht angegurtet ist. Sie wird vom Hintersitz nach vorne geschleudert. Der Aufprall ist so stark, dass sie zuerst nach oben gepresst und danach wieder in den Sitz zurückgeworfen wird. Der Kopf der Puppe knickt mehrmals ein. Ein Mensch würde diese Tortur kaum überleben, er hätte sich dabei höchstwahrscheinlich mehrmals das Genick gebrochen.

Jeder trägt zur Sicherheit bei
Zu hohe Geschwindigkeit oder sich nicht anschnallen kann verheerend sein. Genauso wie Alkohol oder Ablenkung. «Ein kurzer Blick aufs Handy kann viel Schaden anrichten», betonte Heller. «Oft genügt eine Sekunde, um einen Unfall zu verursachen.» Bei einer Geschwindigkeit von
50 km/h fährt ein Fahrzeug knapp 14 Meter weit, verdeutlichte Heller die Distanz mit einem Seil. «Ihr alle tragt Verantwortung» richtete sich Armin Heller am Schluss der Veranstaltung an die betroffenen Schülerinnen und Schüler. «YourChoice. Du entscheidest. Du entscheidest, wie du unterwegs bist: ob du rast oder dich an die Begrenzung hältst, mit Handy am Ohr oder beiden Händen am Steuer, ohne oder mit Sicherheitsgurt.»

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