Einsatz für gesunde Atemwege

Einsatz für gesunde Atemwege

Die Geschäftsstelle der Lungenliga Schweiz feierte im Dezember die Einweihung ihrer neuen Büros an der Sägestrasse. Seit Anfang Juni wirkt von dort aus eine der grössten Schweizer Gesundheitsorganisationen.

Atmen ist eines der Dinge, die wir weitgehend unbewusst tun. Im Idealfall spürt man die Grenzen seiner Lungenkapazität höchstens beim Treppenlaufen, beim Joggen oder nach einem Sprint an die Bushaltestelle. Doch eine grosse Zahl an Menschen leiden unter Atemwegserkrankungen wie Schlafapnoe, COPD oder Asthma. 17 kantonale und regionale Lungenligen bieten ihnen Beratung und Kurse oder sorgen für ein Netz an Sauerstoff-Tankstellen. Dank diesen können auch schwer Lungenkranke Ausflüge unternehmen. 

Prävention, Forschung, Politik

Das Team der neu in Köniz ansässigen Geschäftsstelle erbringt hingegen hauptsächlich zentrale Dienste. «Wir sind zum Beispiel bei Vertragsverhandlungen mit Krankenversicherern involviert», erläutert Claudia Künzli. Sie ist Mitglied der Geschäftsleitung und Bereichsleiterin Prävention, Weiterbildung und Forschung. «Ein Herzstück der Lungenliga Schweiz sind die sogenannten Luftholtage», sagt sie. Diese ermöglichten es Patientinnen und Patienten, unter ärztlicher Begleitung ein paar unbeschwerte Ferientage zu geniessen. Weiter begleitet die nationale Liga Projekte in der Gesundheitsförderung und Prävention, bildet Fachpersonen aus und fördert Forschungsprojekte. Daneben ist sie politisch tätig und weibelt so für die Gesundheit von Lunge und Atemwegen. Vor knapp zwei Jahren, im Februar 2022, feierte sie als Mitglied des Initiativkomitees ihren bisher grössten Erfolg auf dieser Ebene: Die Volksabstimmung «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» wurde vom Stimmvolk mit 56,7 % angenommen. «In den kommenden Jahren setzen wir uns dafür ein, dass diese Initiative nach dem Willen des Volkes und entsprechend der Verfassung umgesetzt wird», so Künzli. 

Von Tuberkulose zu tabakbedingten Krankheiten

Die nicht gewinnorientierte Gesundheitsorganisation gibt es seit 120 Jahren: 1903 gründeten Ärzte die «Schweizerische Zentralkomission gegen die Tuberkulose» sowie  kantonale Ligen. Die von ihnen angebotenen Höhenkuren brachten  einer Mehrzahl der Betroffenen Linderung oder gar Heilung. Besonderen Einsatz im Kampf gegen die Lungenkrankheit zeigten Mitglieder von Frauenvereinen. Seither hat sich viel gewandelt – doch noch immer leiden Kinder und Erwachsene unter Atemproblemen, für mehrere Tausend Betroffene mit fatalem Ausgang: 2022 waren Atemwegserkrankungen in der Schweiz die dritthäufigste Todesursache bei den Männern und die vierthäufigste bei den Frauen.  Dazu kommen Luftröhren- oder Lungentumore. «In der Schweiz sterben jährlich 9500 Menschen an tabakbedingten Krankheiten», zeigt Künzli auf. «Und 90 % der Betroffenen der chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit COPD rauchen oder haben geraucht.» Die Lungenliga setze sich deshalb für eine bessere Regulierung von Tabak- und Nikotinprodukten ein. 

Neu in Köniz zuhause

«Unsere kantonalen Ligen bieten Tests zur Früherkennung von Atemwegsstörungen an», so Künzli. Sind Sauerstoff- oder Schlafapnoegeräte nötig, helfen die Experten bei der Auswahl und Anpassung sowie bei der Integration der Therapie in den Alltag. Die insgesamt rund 800 Mitarbeitenden begleiten jährlich über 114’000 Patientinnen und Patienten. Die Geschäftsstelle der Lungenliga Schweiz war während der letzten zehn Jahre an der Chutzenstrasse in Bern eingemietet, wie auch die Lungenliga Bern. Der Umzug nach Köniz ist auch Claudia Künzli zu verdanken: «Als Könizerin waren mir die leerstehenden Büroflächen an der Sägestrasse 79 bekannt.» Ihr Tipp führte schliesslich zu einem Mietvertrag. «Seit zehn Jahren bin ich für die Lungenliga Schweiz tätig. Es erfüllt mich mit Stolz, dass sie nun wie ich in Köniz zuhause ist.»

Schlüsselübergabe

An der Einweihungsfeier Mitte Dezember kam es zu einer symbolischen Schlüsselübergabe durch Tanja Bauer an Präsident Thomas Burgener und Direktor Jörg Spieldenner. «Herzlich willkommen in Köniz! Wir haben viele Gemeinsamkeiten. Wie die Lungenliga Schweiz ist die Gemeindeverwaltung eine Dienstleisterin. Und wir beide steuern eine föderale Organisation», begrüsst Tanja Bauer die Anwesenden. Präsident Thomas Burgener fügt augenzwinkernd hinzu: «So wie ‹W. Nuss vo Bümpliz› zu Bümpliz gehört, sind wir nun die Lunge von Köniz.»

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