«Es gibt wirklich unglaublich viele Möglichkeiten»

«Es gibt wirklich unglaublich viele Möglichkeiten»

Sarah Walther aus Köniz berät Neu- und Wiedereinsteiger sowie langjährig Berufstätige auf der Suche nach neuen Per­spektiven. Die Möglichkeiten sind dabei so vielfältig und spannend wie die beruflichen Bereiche. Nach abgeschlossenem Psychologiestudium selbst noch auf der Suche nach einem passenden Tätigkeitsbereich fand sie bei einem Praktikum und anschliessender Weiterbildung in der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung schnell ihre Berufung.

Als ihre grossen Hauptaufgabenfelder im Berufsinforma­tionszentrum (BIZ) an der Bremgartenstrasse 37 in Bern nennt die sympathische junge Frau aus Köniz dabei zum einen «die Unterstützung Jugendlicher des 7. bis 9. Schuljahres bei der Erstberufswahl und damit verbundene Informationsveranstaltungen, Beratungen im BIZ und Kurzgespräche vor Ort in Schulhäusern» und zum anderen «Laufbahnberatungen Erwachsener». «Das BIZ wird vor allem mit beruflichen Neueinsteigern in Verbindung gebracht. Unsere Hilfe nehmen aber zu gleichen Anteilen auch Erwachsene in Anspruch, die zum Beispiel noch eine Lehre absolvieren, Berufstätige, die Weiterbildungspläne haben oder Menschen, die einfach den Wunsch nach Veränderung in ihrem aktuellen Beruf verspüren», sagt Walther. «Aber auch für Ratsuchende, die zurzeit nicht im Beruf stehen, wie zum Beispiel nach Familienzeiten, gibt es viele Möglichkeiten.»

Wege zur (Neu-) Orientierung
Anhand des fiktiven Beispiels einer Mitte 40-jährigen Person, die nach 15 Jahren beruflicher Erfahrung im kaufmännischen Bereich einer Firma nicht mehr hundertprozentig zufrieden ist und neue Möglichkeiten finden möchte, erklärt die Laufbahnberaterin das Vorgehen bei einem solchen Gespräch: «Unsere Aufgabe ist es, die Ratsuchenden zu unterstützen beim Herausfinden, was genau sie verändern möchten, was sie interessiert, und wie sie das Ganze Schritt für Schritt angehen können.»

Vorgehensweisen
«Zunächst versuchen wir, herauszufinden, ob der Wunsch nach einer vollständigen beru­f­lichen Veränderung da ist oder ob eine Weiterbildung im aktuellen Beruf, zum Beispiel mit mehr Verantwortung, neuen Aufgabengebieten oder Führungsverantwortung, eine Alternative wäre», benennt die erfahrene Beraterin die ersten Abklärungen im Rahmen eines Beratungsgespräches. «Kommt eine Veränderung im aktuellen Berufsumfeld in Frage, klären wir als nächstes ab, welche Weiterbildungsmöglichkeiten es gibt, welche Anforderungen die Person erfüllen muss oder welche zeitlichen und finanziellen Aspekte eine solche Veränderung mit sich bringt.»
Besteht der Wunsch nach einem Neuanfang in einem völlig anderen Beruf und Umfeld, kann im Rahmen einer Prozessberatung mit mehreren Terminen abgeklärt werden, «welche Tätigkeitsbereiche interessant wären und in Frage kommen, welche Aspekte der jeweiligen Person beim Arbeiten persönlich wichtig sind, welche Ausbildungsgänge hier zur Verfügung stehen, und welche Anforderungen es dafür gibt», weiss Walther aus Erfahrung. «Wer bereit ist, sich zunächst mit der eigenen Person auseinanderzusetzen, dem stehen ausserdem eine Vielzahl von Arbeitsblättern, Fragebögen und Broschüren zur Verfügung, um Wichtiges über sich selbst zu erkennen und den Prozess der Neuorientierung zu vertiefen.»

Unterstützung, Hilfsmittel
und Medien
«Ist der neue Arbeits- oder Ausbildungsbereich genauer definiert oder gilt es, ihn noch zu finden, haben wir eine grosse Infothek mit einer Fülle von Informationen zu vielen Fragen und Aspekten», freut sich die Beraterin: «Auch Websites wie beispielsweise www.berufsberatung.ch können hier eine Hilfe sein.» Auch wenn sie und die anderen Mitarbeitenden des BIZ in ihrer Beratungstätigkeit «neutral sind und wir keine Empfehlungen für Weiterbildungsanbieter geben dürfen», betont die 36-Jährige, «dass in der heutigen Zeit den Kunden bessere Möglichkeiten als je zuvor zur Verfügung stehen und die Laufbahnberatenden ihre Kunden auf vielfältige Art und Weise dabei unterstützen können, ihre Berufung zu finden.»

«Umdenken bei der Berufswahl wäre wünschenswert»
Auffallend sei bei den Jugendlichen, dass häufig immer noch geschlechterspezifische Berufe gewählt würden: «Obwohl bei beiden Geschlechtern der Beruf Kauffrau bzw. Kaufmann am beliebtesten ist, interessieren sich viele junge Mädchen für soziale Berufe oder Tätigkeiten im Gesundheitswesen, während sich Jungen öfter für technische oder handwerkliche Berufe entscheiden.» Die junge, motivierte Laufbahnberaterin würde sich wünschen, «dass sich mehr junge Menschen für geschlechterunspezifische Berufe begeistern, denn das Potenzial zum Ausüben eines Berufes ist nicht vom Geschlecht abhängig.» Zum Abschluss des Gesprächs betont sie: «Wirklich jeder und jede hat das Potenzial, etwas zu bewegen und zu erreichen.»

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