Frühlingserwachen

Frühlingserwachen

Die letzten Tage und Wochen begrüssten uns mit etwas milderen Temperaturen und Sonnenstrahlen im Gesicht. An vielen Ecken können wir die Natur gegenwärtig beobachten, wie sie zu spriessen beginnt. Was hat dies mit unserem Körper und Training zu tun?

In den kalten Monaten ist es für viele schwieriger, sich körperlich zu betätigen. Dies hat damit zu tun, dass die Tage kürzer sind, jedes Mal, wenn man raus aus den vier beheizten Wänden will, sich dick einpacken muss und dadurch die Motivation in den Keller fällt. Sie müssen sich deshalb nicht schlecht fühlen, denn es liegt in unserer Natur, Energie zu sparen, wenn es kalt ist. Die Spezies Mensch besteht schon sehr lange und wenn man auf die Steinzeit zurückschaut, bedeutete die kalte Jahreszeit folgendes: Dick einpacken, genügend Futter an einen warmen und sicheren Platz bringen, sowie sich möglichst wenig bewegen – denn sonst wird mehr Energie verbraucht und man muss raus in die gefährliche Kälte, um Nahrung zu beschaffen.

Nun haben sich die Umstände seit der Steinzeit offensichtlich etwas verändert. Dank beheizbaren Räumlichkeiten ist unser Leben komfortabler und auch deshalb, weil wir uns weniger bewegen müssen, um an Nahrung zu kommen. Wir können den Gang in den Supermarkt wirklich nicht mit einer eisigen, stundenlangen und gefährlichen Jagd im Schneegestöber vergleichen. Der Mensch ist heute nicht mehr auf seine Fettnotreserve angewiesen und baut durch Untätigkeit Polster auf, das er nie mehr abbaut, weil keine Notsituationen und Hungersnöte auftreten.

Trotzdem wird unserem Körper aufgrund unserer Genetik aus den alten Zeiten jedoch suggeriert, sich im Winter still zu halten. Umso wichtiger ist es daher die Energie des Frühlings zu nutzen.

Der Frühlingsanfang bedeutet für viele «raus aus dem Haus und ab in die Natur». Das ist auf den ersten Blick wunderbar. Wer es zu Beginn jedoch übertreibt, läuft Gefahr, dass es sich bei der ersten Gartenarbeit oder Joggingtour schnell um die letzte für einige Wochen handelt. Wieso das?

Wer nach der langen Winterpause den untrainierten Körper zu Höchstleistungen treibt oder von ihm ungewohnte und intensive Bewegungen verlangt, riskiert Überbelastungen oder Verletzungen. Daher ist es wichtig, seinen Körper langsam wieder an die Tätigkeiten heranzuführen. Im Idealfall führen Sie bei einem Trainingsspezialisten zwei Mal pro Woche ein auf Sie und Ihre gewünschte Outdoor-Aktivität abgestimmtes Training von jeweils ungefähr 30 Minuten durch. Damit legen Sie die ideale Basis, um mit viel Freude Ihren Hobbies nachzugehen und diese ohne Schmerzen oder Verletzungen zu geniessen. Zusätzlich hilft eine gut trainierte Muskulatur dabei, ungewünschten Winterspeck abzubauen.

Wir haben also schon gesehen, dass der Körper auf die Natur, sprich die Jahreszeiten reagieren kann. Dabei ist unser Körper nicht der Einzige, der auf äussere Faktoren reagiert. Viele Obstbäume besitzen eine Art inneren Wärmezähler. Laut dem Biologe Thomas Stützel können sie warme Tage summieren. Wenn eine bestimmte Anzahl von warmen Tagen während einer gewissen Zeit verstrichen sei, beginne das Wachstum der Blüten am Baum.

Dies bringt uns zu einem schönen Vergleich mit unserer Muskulatur, die wir nun auf die Aktivitäten vorbereiten wollen, die uns draussen Spass machen. Damit unsere Muskulatur wächst und stärker wird, braucht er wie der Obstbaum Wachstumsreize, die genügend stark sind und in ausreichender Anzahl hintereinander repetiert werden. Der Sportwissenschaftler Ingo Froböse schreibt, dass das Muskelwachstum nur dann stattfindet, wenn der Muskel genug stark belastet wird. „Dies ist für den Organismus ein besonderer Reiz und ein klares Signal: Er baut mehr Eiweissstoffe in die Muskeln, sodass sie tatsächlich grösser werden und dadurch mehr leisten können. Das klappt nur mit starken Reizen.“

Genauso wie Obstbäume regelmässig genügend warme Tage im Frühling benötigen, brauchen Sie ein regelmässiges und ausreichend forderndes Training, damit sich Ihre Muskulatur entwickelt. Es ist also Zeit, aus dem Winterschlaf aufzuwachen und mit dem gezielten Training zu beginnen. So können Sie die Vorzüge der Aktivitäten in den milden Temperaturen des Frühlings geniessen.
Valeria Moser

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