Fürsprecher der Jugend

Fürsprecher der Jugend

Heranwachsende brauchen Platz. In der Gemeinde und in der Gesellschaft. Jugendliche haben das Recht, ihren Weg zu suchen und sich zu entfalten. Dafür steht die Jugendarbeit Köniz ein, seit nunmehr 40 Jahren.

«Es geht alles vor die Hunde mit dieser Generation», ein Satz, der die Jugendlichen verbindet, weil er schon so lange existiert, wie es Generationenwechsel gibt, und immer wieder von neuem aufkommt. «Ohne dass es je gestimmt hätte», lacht Andreas Wyss. Der Fachstellenleiter der «Jugendarbeit Köniz» (juk) kennt als soziokultureller Animator und Vorstandsmitglied des «Schweizerischen Dachverbandes der Jugendarbeit Schweiz» die Bedürfnisse der Jugend und die Entwicklungen auf unterstützender Seite.

Köniz als Pioniergemeinde
In den Unruhen der 1980er-Jahren forderten die Jugendlichen erstmals Zentren. Als Teil der Gesellschaft fehlte es ihnen an Platz und Anerkennung. Seit der 1. Stunde haben die Gemeinde Köniz und die Kirchgemeinde die Notwendigkeit erkannt und sich für eine Jugendarbeit stark gemacht. «Das war damals alles andere als selbstverständlich», lobt der Fachstellenleiter die Gemeinde. 40 Jahre später, ist die «juk» Teil der Fachstelle Prävention Kinder- und Jugendarbeit in der Abteilung «Bildung, soziale Einrichtungen und Sport» der Direktion «Bildung und Soziales». 6500 Kinder und Jugendliche finden bei der «juk» eine Anlaufstelle für ihre Bedürfnisse.

Ein bunter Strauss
Die Angebote sind offen. «Wir richten uns nach den Bedürfnissen, der Partizipation und der Bildungsarbeit», öffnet Wyss einen bunten Strauss an Tätigkeiten. Feste Bestandteile sind die Jugend-Jobbörse, 7 verschiedene Jugendtreffs und ein digitaler Treff. Andreas Wyss und sein 9-köpfiges Team sind mit Herzblut darum bemüht, Jugendlichen als Teil der Gesellschaft diesen Raum zu schaffen und sich für sie einzusetzen. «Wir arbeiten auch immer problemorientiert», erklärt er und leitet über in einen weiteren wichtigen Teil der «juk»: die Prävention. Seit 2013 existiert das Projekt «Köniz schaut hin», bei dem evaluiert wird, welche Entwicklungen stattfinden, um geeignete Strategien auszuarbeiten. «Wir arbeiten mit den Jugendlichen, die Ideen haben. Diese ziehen andere oft mit. Auf der anderen Seite wirken wir dort, wo jemand Unterstützung braucht und leidet: Partizipation und Prävention», fasst er zusammen.

Die Probleme von heute
Etwas hat sich in 40 Jahren wenig verändert: Der Platz für die Jugendlichen ist und bleibt kaum vorhanden. Freiräume verschwinden. «Nicht nur in Köniz, sondern in der ganzen Schweiz», bedauert Wyss und erklärt das Problem im grösseren Kontext: «Wir helfen, Freiräume für die Jugendlichen zu finden, zu erhalten oder zu schaffen. Das ist mitunter Konfliktmanagement und kann herausfordernd sein. Zudem bedingt die ganze Digitalisierung eine neue Strategie, inklusive dem Verhalten. Hierfür müssen wir uns in der Lebenswelt der Jugendlichen bewegen können.» Diese Bemühungen brauchen Unterstützung von der Politik und kosten Geld in einer Zeit, in der gespart werden muss. Andreas Wyss macht ein nachdenkliches Gesicht und meint: «Wir leben in einem reichen Land, trotzdem gibt es noch immer viel Leid unter uns und Jugendliche, die viel Unterstützung brauchen. Ich wünsche mir eine breitere gesellschaftliche Akzeptanz für die Jugend.»
Die «juk» ist heute so nötig wie vor 40 Jahren. Es geht immer noch darum, einen Gesellschaftsteil zu unterstützen, der voller Menschen ist, die ihre Identität suchen und Platz dafür brauchen. Dieser Prozess ist individuell. «Es gibt keine Jugendkultur, es gibt heutzutage unzählige davon», verdeutlicht Andreas Wyss. Und jede einzelne hat es verdient, unterstützt zu werden, mit der «juk» als Fürsprecher.

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