In den letzten Jahren waren an heissen Tagen bis zu 4000 Leute im Eichholz, um Sonne zu tanken, in der Aare zu baden, zu grillen oder Beachvolleyball zu spielen. Es ist zu erwarten, dass es in diesem Jahr mehr werden könnten, denn die Badis in der Umgebung haben Zutrittsbeschränkungen. «Irgendwo müssen die Leute hin, die normalerweise ins Marzili gehen», erklärt Thomas Brönnimann, Direktionsvorsteher Sicherheit und Liegenschaften. Daher hat die Gemeinde Köniz beschlossen, dass an solchen Tagen mehr Bronco-Security unterwegs sein wird. «Das Konzept des Verbands für Schwimmbäder ist für das Eichholz nicht umsetzbar, da es sich formal gesehen, um ein Flussbad handelt», so Brönnimann weiter. Die Gemeinde habe darüber diskutiert, ob man einen Zaun aufstellen und den Einlass kontrollieren solle. «Wir haben uns aber dagegen entschieden und setzen auf die Selbstverantwortung. Die Kosten für die Umsetzung des Schutzkonzeptes in der Badi Köniz sind schon sehr hoch. Jede Massnahme kostet, wir müssen die Finanzen im Auge behalten», sagt der Gemeinderat. Einen grossen Teil des Kredites über 100’000 Franken für das Eichholz verschlingt der Einsatz der zusätzlichen Security an Hochfrequenztagen. Ausserdem wurde ein Korridor mit Flaggen abgegrenzt, damit die «Aareböötler» direkt zum Parkplatz geleitet werden, ohne mit den anderen Besuchern in Kontakt zu gelangen. Von der ursprünglichen Idee, ihn mit Gittern zu bauen, wurde abgesehen: «Das hätte mehr Platz weggenommen, der dann wieder den Besuchern fehlen würde.»
Das schlechte Wetter im Juni sei gut für die Gemeindekasse gewesen. Für die Badi Köniz wurde ein Maximalkredit über 200’000 Franken bestimmt, um alle Schutzmassnahmen umzusetzen. Auch hier wird noch weiter an einer Optimierung gearbeitet: «Wir sind im Gespräch, ob wir für die gefährdeten Menschen über 60 extra Schwimmzeiten anbieten sollen. Wir haben 80-Jährige, die mit Begeisterung schwimmen gehen, weil es ihnen guttut. Man muss Rahmenbedingungen schaffen, damit sie dies sicher machen können.»
Es wird sich zeigen, ob die Leute in diesem Jahr so zahlreich in die Badis und an die Aare pilgern werden oder viele aus Angst lieber davon absehen. «Ich hoffe, dass die Bevölkerung so vernünftig bleibt, wie sie es in den letzten Wochen war, und sich an die Regeln hält. Vor allem in den Sommerferien, wenn an heissen Tagen die Leute ins Eichholz strömen», führt Thomas Brönnimann weiter aus.
An Auffahrt und Pfingsten habe es sehr gut geklappt. Rund 2000 Leute hätten an den warmen Tagen die Badesaison eröffnet und sich dabei an die Regeln gehalten. «Die Hochsaison kommt im Juli und August, sollte es dann Probleme geben, haben wir noch andere Szenarien im Hinterkopf, wie z.B. ein simples Ampelsystem. Ich hoffe, dass wir nicht an den Punkt kommen, dass wir das Gelände sperren müssen. Das wäre das ‹Worst-Case-Scenario›», meint der Direktionsvorsteher. Es liegt also in den Händen der Eichholz-Fans, trotz hoffentlich sommerlicher Temperaturen nicht die Vorsicht zu vergessen, damit im Rahmen der Schutzkonzepte das kühle Nass möglichst lang genossen werden kann.